Tom Neuwirth: Der Mann
hinter der Wurst

Das ist der 25-jährige Gmundner hinter der Kunstfigur Conchita Wurst

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ESC-Porträt - Tom Neuwirth: Der Mann
hinter der Wurst

Thomas Neuwirth, am 6. November 1988 in Gmunden geboren, wuchs im steirischen Bad Mitterndorf auf. 2006 trat der Modeschüler erstmals vor die nationale Fernsehgemeinde, als er an der dritten Staffel von "Starmania" teilnahm und dort Zweiter hinter Nadine Beiler wurde. Im Jahr darauf war er Mitglied der Kurzzeit-Boyband "jetzt anders!" - gemeinsam mit Falco De Jong Luneau, Johannes "Johnny" K. Palmer und Martin Zerza.

Geschlecht eben "wurst"

Nach deren Auflösung wurde es wieder einige Zeit ruhiger um den 1,72 Meter großen Künstler, der 2011 die Modeschule in Graz abschloss. Im gleichen Jahr trat er dann in der ORF-Talentshow "Die große Chance" erstmals als bärtige Diva Conchita Wurst ins Rampenlicht - ein Kunstname, der verschiedenste Assoziationen ermöglicht, auch jene, dass sich zwei Geschlechter in einem Menschen verstecken können. Oder, dass der Mensch zählt, nicht sein Geschlecht, das eben "wurst" ist. "Conchita" soll der schwule Entertainer übrigens von einer lateinamerikanischen Freundin genannt worden sein.

Tom Neuwirth ist Conchita Wurst
© NEWS.AT Tom Neuwirth im Rahmen eines Interviews mit der Boyband "jetzt anders!"

2012 hinter Trackshittaz

Conchita Wurst nahm 2012 auch am österreichischen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest teil, wo sie aber den Trackshittaz unterlag. Im Vorjahr ging es für Conchita dann hart zur Sache, engagierte sie sich einerseits für die ORF-Reihe "Die härtesten Jobs Österreichs" als Fischverarbeiterin und andererseits für die RTL-Sendung "Wild Girls" in der Wüste, um dort Platz 7 zu erreichen. Als Song-Contest-Teilnehmerin Österreichs keine Castingshow absolvieren. Die Diva der besonderen Art wurde von Fachleuten gekürt, und ist nun tatsächlich wie ein Phönix aus der Asche gestiegen. Von gleich dreizehn Ländern wurde sie heute mit der Maximalpunktezahl von 123 Punkten bedacht.

Perücke bleibt drauf

Schon vor seiner Abreise nach Kopenhagen hatte Neuwirth verlauten lassen, die Figur der bärtigen Diva nicht so bald aufgeben zu wollen. "Prinzipiell schließe ich auch nicht aus, dass ich irgendwann die Perücke zuhause lasse, aber das wird in näherer Zukunft sicher nicht passieren. Meine Mission ist dann erreicht, wenn wir nicht mehr darüber diskutieren müssen, wen wir lieben dürfen." Und da prognostiziere er seiner Frau Wurst noch ein langes Leben.

Mit Diskriminierung zu kämpfen

"Conchita verdankt ihre Geburt dem Umstand, dass Tom Zeit seines Lebens mit Diskriminierung zu kämpfen hatte", heißt es auf der Website der Künstlerin. "Also schuf er eine Frau mit Bart. Als auffälliges Statement. Als Katalysator für Diskussionen über Begriffe wie 'anders' oder 'normal'. Als Ventil, mit dem er seine Botschaft unübersehbar und unüberhörbar in alle Welt tragen will." Das hat er bzw. sie heute eindrucksvoll geschafft.

Kommentare

Dass er den Songcontest gewonnen hat sei ihm vergönnt! Muss man es aber mit dem ganzen "Seht her, ich bin ein Homo" aber so maßlos übertreiben? Ich kenne homosexuelle Männer die sich für ihn schämen, weil er alle mit runter zieht und das Bild der Homosexualität verfälscht. Andererseits ist Österreich eh schon die Hochburg was Homosexualität angeht. Kommt, lasst uns f..... auf dem Rathausplatz!

derpradler

Das Dumme ist, daß es Kranke gibt die nicht merken, daß sie krank sind!

auf jeden fall ist dieses menschlein eine erscheinung mit charisma, rhethorischer sicherheit und klugheit. ich mag tom und seine figur conchita sehr!!!!!

A propos Peinlichkeit: Strammrechte hetzten auch nach Wursts Sieg in den sozialen Medien weiter gegen die Sängerin und wiederholten damit den Alaba-Fehler. Bei uns wird man eben aus seinen Fehlern dümmer.

Jooooo. Sie/Er hat seine sache gut gemacht. Gratuliere.

Kann zwar mit der Kunstfigur Wurst nichts anfangen - gratuliere aber aus tiefstem Herzen zu diesem Erfolg - Da sind wohl alle die im Vorfeld wieder mal alles schlecht gemacht haben eines besseren belehrt worden - Daumen hoch!

Freu mich total dass sie gewonnen hat !!!
Sie hat es allen Neidern, Sprücheklopfern und intoleranten Armleuchtern gezeigt, dass nicht die Sexualität der man zugehört, sondern die Stimme ausschlaggebend ist.

Monika Wegscheidl
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manche verstehen es einfach nicht......genau das ist Wurst......Aussehen und Geschlecht.....wurscht........der Mensch und die Leistung zählt......

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@Moni
Glaubst du im Ernst dass er, wenn er als Tom Neuwirth aufgetreten wäre, wegen seiner Stimme gewonnen hätte? Träum weiter. ESC = Eurovision Schwuchtel Contest. Ohne die Dragqueenverkleidung wäre er nicht einmal nach Kopenhagen gefahren. Und nein ich bin nicht Homophob, Ich habe alle Platten von Elton John und Queen... die haben aber auch Stimme.

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Morschtl, hier geht es doch aber auch um eine Botschaft. Wo wären wir heute, wenn nicht unsere Ururgroßmütter auf die Straße gegangen wären und für die Rechte der Frauen gekämpft hätten? Was, wenn niemals jemand für die Abschaffung der Sklaverei eingetreten wäre? Und noch viele andere... Scheinbar brauchen Menschen zum Umdenken erst einen Konflikt. Zum Glück können wir das heute gewaltfrei lösen.

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Die Botschaft die du meinst ist ist schon längst angekommen und sie hallt, ob des unaufhörlichen Bombardements der Medien, schon so in den Ohren das es einem auf den Geist geht. Die Botschaft die der Sieg von Tom überbringt ist die: Du musst heute schwul sein um Erfolg zu haben.

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Genau das ist eben nicht die Botschaft, sondern dass es egal ist, welche Hautfarbe man hat, welche Religion oder welche sexuelle Ausrichtung. Eben wurst. Es gibt noch so viele Länder auf dieser Welt, wo dies alles nicht wurst ist und deshalb Menschen verfolgt werden. Es soll ein klares Zeichen sein, dass wir alle gleich sind. Das ist es, das so viele Menschen (und immer mehr) unterstützen.

aeiou melden

Ja richtig, frustriert. In unserem Land ist es wurscht wie man aussieht, denkt, wen man schnaxxelt, wen man anbetet ect. Sollens doch die Leute in den Ländern bombardieren wo es eben noch nicht wurscht ist, aber nicht uns Ösis denen eh schon alles wurscht ist, auch eine Hypo.

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*seufz* Letztes Thema darf uns gar nicht wurscht sein und da müssen wir unbedingt dran bleiben.

Mike Dyna
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Der Sieg beim Song-Contest sei ihm/ihr vergönnt. Aber für einen Auftritt in Innsbruck mit 6 Halbplayback-Songs EUR 30.000,-- abzukassieren, finde ich eine Frechheit richtigen Künstlern und ernsthaften Musikern gegenüber. Kleine Kulturveranstalter kämpfen ums überleben, aber die Unterhaltungs-/Verblödungsindustrie bedient sich reichlich am Kulturförderungsbudget.

da spricht wohl der Neid!!!

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