Emojion ohne Worte

Die Macht der Emojis. Im Grunde genommen sind sie nicht ganz neu, schon die alten Ägypter kannten sie. Doch heute haben sie eine völlig neue Dimension: Sechs Milliarden werden täglich verschickt, selbst der österreichische Bundeskanzler stolperte über sie. Die kleinen, gelben Kreisgesichter und Symbole - was sie mit uns machen. Und wie wir sie nützen können

von Chronik - Emojion ohne Worte © Bild: Justin Sullivan/Getty Images/AFP

Die Arglosigkeit dieser herzigen, kleinen Vollmondgesichtchen ist mehr als trügerisch. Und auch diese winzigen Händchen, die sich nahezu beliebig formen lassen, sind alles andere als unschuldig. Hartwig Löger etwa, danach immerhin für gezählte sechs Tage Bundeskanzler, quittierte eine ziemlich fragwürdige Postenbesetzung, über die ihn zuvor Heinz-Christian Strache salopp per Textnachricht informiert hatte, ausgerechnet mit -einem Daumen nach oben.

Top! Gut gemacht! Weiter so! Das ist die angestammte Bedeutung dieses Symbols. "Gib' a Ruh!" - So wollte es Löger verstanden wissen und mutierte dadurch trotz politischer Verdienste und brauchbaren Rufes über Nacht zur Lachnummer: Da ist der doch eine der wichtigsten Figuren dieser Republik -und spricht nicht Emoji! "Eine Lücke", befindet Österreichs führende Kommunikations-und Verhaltensprofilerin, Tatjana Lackner, ungerührt, "und zwar eine ernsthafte." Emoticons (im Englischen eine Verschmelzung aus Emotion und Icon) oder Emojis (im Japanischen eine Verschmelzung der Wörter Bild und Buchstabe) haben sich längst zu einem globalen Kommunikationssystem entwickelt, Smileys (Darstellungen von Gesichtsausdrücken) sind ihre mit Abstand populärste Erscheinungsform. 2.800 verschiedene Emojis für sämtliche Betriebssysteme gibt es mittlerweile, an die sechs Milliarden pro Tag werden weltweit versandt, um Textnachrichten zu garnieren oder -ganz ohne herkömmliche Worte -auf metasprachlicher Ebene Inhalte zu generieren.

Die ganze Geschichte + ein Emoji-Guide finden Sie in der aktuellen News Ausgabe Nr. 48/19

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