Wie finde ich die
richtige Schule für mein Kind?

Darauf sollten Eltern bei der Auswahl der künftigen Bildungsstätte für ihr Kind achten

Heute findet wieder der „Tag der Wiener Schulen“ statt. Ein Tag der offenen Tür für alle Eltern, die auf der Suche nach der richtigen Bildungsstätte für ihre Kinder sind. Dabei darf während die Einrichtung während der Unterrichtszeit besucht und begutachtet werden. Doch worauf sollen die Eltern bei dieser wichtigen Entscheidung, die sie für ihren Nachwuchs zu treffen haben, achten?

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Checkliste - Wie finde ich die
richtige Schule für mein Kind?

Der Schulweg

Das ist zunächst ein nicht ganz unwesentlicher Punkt, den bestimmt viele Eltern, wenn auch unbewusst, bedenken. Wo liegt die Schule? Kann das Kind dort alleine hinkommen? Liegt die Schule am Weg zur Arbeit zumindest eines Elternteils. Diese Fragen sind vor allem bei der Volksschulauswahl sehr relevant – und grenzen vielleicht auch das Angebot in einem ersten Schritt schon einmal ein.

Die Frühaufsicht

Auch ein relevanter Punkt für Eltern, die einen frühen Arbeitsbeginn haben. Wird das Kind vor 7.45 Uhr in die Schule gebracht, wird es dort beaufsichtigt? Und wann ja, ab wann?

Nicht (nur) auf die Optik achten

Klar, soll das Gebäude gepflegt und hygienisch sein und eine nette Atmosphäre schaffen, doch wichtiger ist in Bezug auf dir Räumlichkeiten eher, ob genug Platz ist, wo die Kinder Pause machen können und wie groß die Klassenzimmer sind.

Die Schwerpunkte

Nicht unwesentlich ist es natürlich, welche Schwerpunkte die Schule anbietet. Das Kind in eine Sportschule schicken, obwohl es Sportmuffel, dafür aber sehr kreativ ist, ist wohl nicht die beste Idee. Darum empfiehlt es sich, das Schulprogramm vorab zu studieren. Hier gilt übrigens: Zu viele verschiedene angebotene Schwerpunkte können darauf hindeuten, dass damit nur Schüler geködert werden sollen, aber im Endeffekt alles nur so halb gar ist.

Nicht nur Fachwissen zählt

Natürlich muss die Schule Wissen vermitteln, doch sie soll noch viel mehr schaffen, nämlich auch soziale Kompetenz und Persönlichkeitsentwicklung fördern. Ob die Schule dies auch schafft, lasst sich am besten im persönlichen Gespräch mit Lehrern und wenn möglich anderen Eltern herausfinden. Denn es ist nicht immer die Schule, die die besten Lehrmittel oder den besten Wissenschaftler hat, auch die beste, sondern die, die sich am besten auf ihre Schüler einstellt und auf diese auch eingeht und diese auch zum selbständigen Lernen anleitet. Also wichtig ist auch, dass vielfältige Lernmethoden wie Freiarbeit oder Projekte angeboten werden, nicht nur der klassische Frontalunterricht.

Gegenwart unter die Lupe nehmen

Da es die Schule, die alle Wünsche erfüllt ohnehin nicht gibt, empfiehlt es sich, lieber die Gegenwart zu betrachten als allzu weit in die Zukunft zu planen. Die Schule soll also lieber zum jetzigen Entwicklungsstand des Kindes und zur Familiensituation passen, als jetzt schon die richtige Schule für etwa das anvisierte Medizinstudium zu suchen.

Die Schulform

Es gibt viele verschiedene Schultypen. Es empfiehlt sich, vorab sich gut zu informieren, welche Möglichkeiten es gibt. Wird zum Beispiel ein Halbtags- oder doch ein Ganztagesmodell bevorzugt? Kommt eine Privatschule in Frage oder soll das Kind lieber eine öffentliche Schule besuchen? Alles hat seine Vor- und Nachteile und die gilt es, gut abzuwägen.

Kosten

Wird keine öffentliche, sondern eine private Schule ausgesucht, ist natürlich die Frage nach den anstehenden Kosten nicht unwesentlich.

Die Wünsche des Kindes

Was will das Kind selbst? Was möchte es gerne lernen, welche Wünsche hat es? Klar, dass vor allem Kindern, die mit der Volksschule beginnen, nicht immer die Tragweite ihrer Entscheidungen bewusst ist, aber dennoch sollen natürlich die Wünsche und Bedürfnisse des Kindes mit einbezogen werden in die Entscheidung.

Freundschaften

Auch wenn das Kind sich wünscht, mit der/dem besten KindergartenfreundIn auch die Schulbank zu drücken, so sollte man dem Wunsch nur nachgeben, wenn der Rest der Kriterien auch erfüllt wird, denn viele Kindergartenfreundschaften halten in der Schule nicht lange und Kinder die alleine in eine neue Schule kommen, knüpfen meist rascher Freundschaften. Dies sollte also ein eher geringes Kriterium sein.

Bauchgefühl

Im Endeffekt meist das wichtigste Kriterium, wenn man im Endeffekt vor der Endentscheidung zwischen zwei Schulen steht. Wie war das Gefühl am Tag der offenen Tür? Wie war die Atmosphäre? Wie zugewandt das Personal – und auch die älteren Schüler? Auch wenn Tage der offenen Tür natürlich nur die Highlights herausstreichen, bekommt man trotzdem ein gutes Bauchgefühl.

Entspannt sein

Ein beruhigender Gedanke zum Abschluss: „Oft kommt es gar nicht so sehr darauf an, ob wir uns für A oder B entscheiden, sondern wie wir mit den Konsequenzen dieser Entscheidung umgehen“, erklärt Natalie Knapp, Philosophin und Buchautorin laut focus.de. Darum ist ihr Tipp auch entspannt zu sein, denn das Leben sei ohnehin „viel zu komplex, als dass man alles richtig machen könne.“ Und „gerade das Unpassende könne manchmal das Passende sein“.