Für eine Bestellung seien "Beschlüsse des Aufsichtsrates, Bestellungsverfahren etc." nötig. "Die Unterstellungen sind daher rechtlich und realpolitisch völlig absurd und denkunmöglich", sagte Gudenus, bei dem - ebenso wie bei Heinz-Christian Strache - eine Hausdurchsuchung durchgeführt wurde.
Anonyme Anzeige "substanzlos"
Die anonyme Anzeige, die Grundlage der Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ist, nennt Gudenus "substanzlos". Er habe "null Angst. Es war da nichts in dieser Casino-Sache."
Die WKStA geht aufgrund der Anzeige dem Verdacht nach, ob es zur Bestellung Sidlos - von allen Betroffenen dementierte - Absprachen zwischen FPÖ und dem Casinos-Aktionär Novomatic gab. Im Hausdurchsuchungsbefehl zweier Staatsanwältinnen heißt es laut Medienberichten: "Johann Gudenus vereinbarte mit Novomatic-Vorstand Harald Neumann, dass Novomatic als FPÖ-Kandidaten Peter Sidlo benennen sollte. In enger Abstimmung mit Heinz-Christian Strache wurde im Gegenzug eine wohlwollende Unterstützung der Novomatic durch die FPÖ ausgemacht. Gegenstand war insbesondere die Erteilung einer Casino-Lizenz in Wien und einer nationalen Online-Gaming-Lizenz."
Das sagt Gudenus zum Automaten-Glücksspiel
Gudenus bestreitet im "Presse"-Interview auch, dass er für den Fall eines FPÖ-Wahlsieges in Wien zugesichert habe, das Automaten-Glücksspiel wieder zu aktivieren. Er habe "mit dem Kleinen Glücksspiel gar nichts zu tun" und sei "politisch immer gegen illegales Glücksspiel aufgetreten".
In Sachen Ibiza-Video bleibt Gudenus bei der Darstellung, er könne sich an den Inhalte des Gesprächs mit der vermeintlichen Oligarchen-Verwandten nicht erinnern - weil ihm wohl "diverse Substanzen verabreicht" worden seien. Dazu prüfe sein Anwalt weitere rechtliche Schritte - nach der ersten bereits eingebrachten Klage gegen den mutmaßlichen Drahtzieher des Ibiza-Videos, einen Wiener Anwalt.
Kein Politik-Comeback geplant
Ein Comeback "zurück in die Politik" plant der aus der FPÖ ausgetretene frühere Klubobmann nach eigenen Angaben nicht. Seinem Ex-Parteichef Strache wünscht er "eine vollständige Rehabilitierung".