Cap, Parnigoni, Auer die neuen Dinosaurier:
Trio seit 23 Jahren durchgehend im NR!

Ex-Kanzler Schüssel als Allererster im Parlament PLUS: INFOS zu Parlment & den neuen Abgeordneten

Bei der ÖVP hat somit nun der Langzeit-Bürgermeister von Fischlham Jakob Auer (58) allein das Recht des Dienstältesten, wiewohl auch Günter Stummvoll schon 1983 in den Nationalrat einzog. Allerdings kam er dem Parlament zwischendurch für drei Jahre als Staatssekretär abhanden. Wenigstens bleibt Stummvoll der Titel des Parlaments-Ältesten, saß er doch schon 1980 im Bundesrat - zumindest dann, wenn Bundeskanzler Wolfgang Schüssel nicht doch sein Mandat ausübt. Er kam nämlich schon 1979 als Abgeordneter in den Nationalrat.

Platz drei in der ÖVP-Riege nimmt der eher unbekannte Oberösterreicher Karl Freund ein, der seit 1988 die Parlamentsbank drückt. Damals neu im Plenum war auch die heutige Wissenschaftssprecherin Gertrude Brinek, die aber zwischendurch einmal vier Jahre aussetzen musste.

Auch die SPÖ hat mit Cap (54) und Parnigoni (58) eigentlich noch recht junge Nationalratssenioren. Ihnen am nächsten kommt Verkehrssprecher Kurt Eder, seit 1987 unentwegt im Parlament unterwegs. Ebenfalls damals ins Plenum kam der frühere SPÖ-Bundesgeschäftsführer Peter Marizzi, der zwischendurch aber drei Jahre lang in der Länderkammer verweilte. Rote Parlamentsprofis mit schon 16 Dienstjahren am Buckel sind zudem Wehrsprecher Anton Gaal, der Budgetexperte Kurt Gartlehner und Bundesgeschäftsführerin Doris Bures.

Bei den Grünen behauptet fürs Erste Minderheitensprecherin Terezija Stoisits ihre Position als Routinier. Nach dann 17 Jahren im Amt wird sie aber aller Voraussicht nach 2007 in die Volksanwaltschaft wechseln und die Ehre der Dienstältesten an ihre Kollegen Theresia Haidlmayr, Alexander Van der Bellen und Karl Öllinger weitergeben, die jeweils mit der Wahl 1994 in den Nationalrat einzogen. Aus der ersten Generation der Parlamentsgrünen stammt Sicherheitssprecher Peter Pilz, der 1986 zum Abgeordneten wurde, dann aber von 1991 an acht Jahre lang in der Wiener Kommunalpolitik sein Heil suchte, ehe er zum Antritt von Schwarz-Blau wieder das Hohe Haus beehrte.

In der FPÖ gibt es angesichts der Abspaltung des BZÖ nur Reinhard Bösch, der jetzt längere Zeit durchgehend im Parlament saß, von 1994 bis 1999 im Bundesrat und danach im Nationalrat. Erfahrung im Nationalrat bringen sonst noch der Klubchef aus den 90ern, Ewald Stadler, der frühere Wissenschaftssprecher Martin Graf, der acht Jahre lang Parlamentarier war, Partei-Vize Barbara Rosenkranz und der steirische FPÖ-Chef Gerhard Kurzmann mit, der immerhin vier Jahre einen Sitz im Nationalrat hatte.

Beim kleinsten Klub, jenem des BZÖ, ist der frühere FPÖ-Klubobmann Herbert Scheibner mit Abstand der Parlamentserfahrenste. Schon 1990 gelang ihm der Einzug in den Nationalrat, der seit damals nur durch seine gut dreijährige Amtszeit als Verteidigungsminister unterbrochen wurde. Der neue Klubchef Peter Westenthaler hatte diesen Posten schon einmal, in seiner bisher einzigen Parlamentsperiode von 1999 bis 2002, damals allerdings bei der FPÖ. (apa/red)