Van der Bellen ist Bundespräsident:
Der Wahltag im Überblick

Norbert Hofer gesteht seine Niederlage ein und möchte 2022 wieder antreten

Alexander Van der Bellen hat die Wiederholung der Stichwahl zum Bundespräsidenten klar gewonnen. Noch vor Auszählung der Briefwahlstimmen ist klar, dass er uneinholbar in Führung liegt. Heute konnten 6.399.572 Wahlberechtigte entscheiden, wer Österreichs neuer Bundespräsident wird. Sie haben sich mit mehr als 53 Prozent für Alexander van der Bellen entschieden.

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Alexander Van der Bellen hat die Wiederholung der Bundespräsidentenwahl klar gewonnen. Im vorläufigen Endergebnis lag der frühere Grünen-Chef schon am Wahlabend mit 51,7 Prozent klar vor Norbert Hofer von der FPÖ. Die noch auszuzählenden Wahlkarten dürften den Vorsprung auf 53,3 Prozent vergrößern. Damit ist das Ergebnis deutlicher als Heinz Fischers Wahlsieg gegen Benita Ferrero-Waldner 2004.

Der Wahltag im Überblick:

22:00 Uhr: "We Are the Champions"

Fans von Van der Bellen singen "We Are the Champions":

© Video: News

21:40 Uhr: TV-Tipp

News-Politikchefin Julia Ortner diskutiert um 22:20 Uhr in ORF II am Runden Tisch zum Wahltag.

21:30 Uhr: Wer wen wählte

Männer und Frauen, Alter und Junge, Arbeiter und Angestellte sie alle wählten ganz unterschiedlich. Das sind die wichtigsten demografischen Unterschiede bei den beiden Präsidentschaftskandidaten.

21:20 Uhr: Die Reaktionen auf das Wahlergebnis

Anhänger von Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer reagierten sehr unterschiedlich auf das Wahlergebnis. In den Sozialen Netzwerken bekommen viele User nur eine Seite mit. Mit Newsbubble werden beide unterschiedlichen Reaktionen erlebbar.

20:55 Uhr: Die wichtigsten Wahlmotive

20:30 Uhr: Klarerer Sieg als für Heinz Fischer

Im zweiten Anlauf gelingt Alexander Van der Bellen ein klarer Sieg als Heinz Fischer bei seinem Sieg 2004. Damals erreichte Heinz Fischer 52,4 Prozent und Benita Ferrero-Waldner 47,6 Prozent. Alexander Van der Bellen wird diesmal ein Sieg von 53,3 gegenüber Norbert Hofers 46,7 Prozent prognostiziert.

20:20 Uhr: Van der Bellen live

Der neue Bundespräsident mit seiner ersten Rede.

20:10 Uhr: Die Ergebnisse im Detail


Die Ergebnisse der Bundesländer: Noch ohne Briefwahlstimmen gewinnt Van der Bellen diesmal Vorarlberg, Tirol, Oberösterreich und Wien. Mit Briefwahlstimmen sollte sich auch noch eine Mehrheit in Salzburg und womöglich in Niederösterreich ausgehen. Nur in der Steiermark, in Kärnten und Burgenland ist Norbert Hofer der sichere Sieger.

Die Ergebnisse im Detail: Sehr viel mehr grüne Flecken gibt es bei dieser Wahl verglichen mit der aufgehobenen Stichwahl im Mai.

Die Ergebnisse im Vergleich: Die Unterschiede zwischen Van der Bellen und Hofer bei der Stichwahl und bei der aufgehobenen Stichwahl im Mai.

Alle Ergebnisse sind noch ohne Briefwahlstimmen, die erst im Laufe des morgigen Tages ausgezählt werden. Nach ihrer Auszählung sollten sich die Ergebnisse noch deutlicher zu Gunsten Van der Bellens verschieben..

19:50 Uhr: Van der Bellen gewinnt

Laut dem vorläufigen Endergebnis ist Alexander Van der Bellen eindeutig und uneinholbarer Sieger bei der Bundespräsidentenwahl. Der von den Grünen unterstützte Kandidat setzte sich in der Stichwahl-Wiederholung mit 51,68 Prozent der Stimmen durch. Der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer kam auf 48,32 Prozent. In diesem Ergebnis sind die Briefwahlstimmen noch nicht enthalten.

Die Briefwahlstimmen, die erst ab Montag ausgezählt werden, werden das Ergebnis Van der Bellens voraussichtlich weiter verbessern. Laut der Schätzung der ARGE Wahlen wird Van der Bellen dann auf 53,3 Prozent kommen, Hofers Stimmenanteil wird dann auf 46,7 Prozent sinken.

Die Wahlbeteiligung liegt nach dem vorläufigen Endergebnis vom Sonntagabend bei 64,56 Prozent. Mit den Briefwahlstimmen soll sie laut ARGE-Hochrechnung auf 74 Prozent steigen. Bei der ersten (aufgehobenen) Stichwahl waren es 72,65 Prozent.

19:30 Uhr: Van der Bellen gewinnt Tirol

Im Bundesland Tirol hat Alexander Van der Bellen am Sonntag die Wiederholung der Stichwahl um den Einzug in die Hofburg klar für sich entschieden. Der 72-Jährige erreichte 52,59 Prozent der Stimmen. FPÖ-Kandidat Norbert Hofer konnte 47,41 Prozent auf sich vereinen. Die Wahlbeteiligung lag - ohne Briefwahlstimmen - bei 61,61 Prozent

Am Sonntag votierten 171.152 Wahlberechtigte für Van der Bellen, 154.278 für Hofer. Insgesamt waren 542.483 Personen wahlberechtigt. Im ersten Anlauf hatte der von den Grünen unterstützte Kandidat mit 179.281 abgegebenen Stimmen 51,39 Prozent Stimmenanteil lukrieren können. Hofer erhielt damals 169.587 Stimmen (48,61 Prozent). Die Wahlbeteiligung lag bei 66,31 Prozent.

In der Landeshauptstadt Innsbruck gaben am Sonntag 33.468 Wahlberechtigte Van der Bellen ihre Stimme (62,18 Prozent), Hofer erhielt 20.356 Stimmen (37,82 Prozent). Hatte Norbert Hofer bei der ersten Stichwahl noch die Unterländer Bezirke Kitzbühel, Kufstein und Schwaz komplett hinter sich, verlor er nun Kitzbühel an Van der Bellen. Der Ex-Grünen-Chef trug dort mit 50,3 Prozent knapp den Sieg davon. Auch den Bezirk Lienz musste Hofer "abgeben" - Van der Bellen kam in Osttirol auf 51,54 Prozent. Die Bezirke Reutte, Landeck und der bevölkerungsreiche Bezirk Innsbruck-Land gingen ebenfalls klar an den 72-Jährigen. In allen drei Bezirken baute er seinen Vorsprung von der Stichwahl am 22. Mai aus. Den Bezirk Imst hingegen konnte Hofer halten.

19:25 Uhr: Auszählung fast fertig.

Bei einem Auszählungsgrad von 99,8 Prozent liegt Van der Bellen weiter mit 53,3 Prozent vor Norbert Hofer mit 46,7 Prozent. die Schwankungsbreite beträgt nur mehr 0,4 Prozent. Am Sieg Alexander Van der Bellen wird sich nichts mehr ändern.

19:14 Uhr: Steiermark bleibt blau

In der Steiermark hat die Stichwahl-Wiederholung zur BP-Kür Überraschungen gebracht: Das Land an Mur und Mürz wirkt auf der - vorläufigen - Ergebniskarte weniger blau als am 22. Mai. Alexander Van der Bellen konnte sogar Gemeinden drehen - auch ohne Wahlkarten. FPÖ-Kandidat Norbert Hofer lag deutlich vorne, verlor aber mehr als drei Prozentpunkte. In Graz schaffte Van der Bellen 64,41 Prozent.

Zwar sind alle Bezirke - bis auf Graz - nach wie vor blau, aber es gab deutlich weniger Stimmen für den freiheitlichen Kandidaten. Gesamt erreichte Hofer in der weißgrünen Mark 55,14 Prozent (58,7), Van der Bellen 44,86 Prozent (41,3). Die vorläufige Wahlbeteiligung stieg auf 62,51 Prozent (59,36) - auch ohne Wahlkarten.


In der bevölkerungsstarken Landeshauptstadt konnte sich der "grün-unabhängige" Kandidat sogar - verglichen mit den vorläufigen Stimmen vom 22. Mai - noch einmal steigern. Doch auch Gemeinden des Grazer Umlandes liefen von Hofer zum "Professor" über. VdB-Wähler hatten schon bei der Stichwahl im Mai - neben den Ausseerland-Gemeinden Bad Aussee, Grundlsee, Altaussee sowie im obersteirischen Wildalpen - den Überhang gehabt. In St. Ruprecht/Raab, St. Radegund, Stattegg, Kainbach, Laßnitzhöhe und in der oststeirischen Bezirkshauptstadt Weiz war ebenfalls der "Professor" vorne gelegen. Dazu gesellten sich nun am zweiten Adventsonntag die rote Eisenbahnerstadt Selzthal (Bezirk Liezen), Aflenz im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag, sehr knapp Gasen und Mortantsch im Bezirk Weiz sowie in Graz-Umgebung die einwohnerstarken Orte im Speckgürtel: Hart bei Graz, Gratwein-Straßengel, die Arnold-Schwarzenegger-Geburtskommune Thal sowie Raaba-Grambach und Hausmannstätten. In der Heimat von Ex-LH Waltraud Klasnic (ÖVP) in Weinitzen bei Graz siegte Van der Bellen. In Vasoldsberg, Wohnort von Ex-LH Franz Voves (SPÖ), gewann Norbert Hofer.

19:11 Uhr: Oberösterreich für Van der Bellen

In Oberösterreich hat Alexander Van der Bellen schon vor Auszählung der Briefwahlstimmen die Mehrheit in der Tasche: 53,32 Prozent gaben ihm ihre Stimme, für Norbert Hofer votierten 46,68 Prozent. Bei der aufgehobenen Stichwahl im Mai hatten die Briefwähler das vorläufige Endergebnis noch von Hofer auf Van der Bellen, der letztlich 51,32 Prozent der Stimmen auf sich vereinte, gedreht.

Die Wahlbeteiligung lag diesmal bei 65,18 Prozent - allerdings ohne Wahlkarten. Im Mai waren es - mit Briefwählern - 73,5 Prozent. Bei der Stichwahl-Wiederholung gab es 1.102.764 Wahlberechtigte in OÖ., das sind um 3.344 mehr als beim ersten Wahlgang im April. Es wurden 123.000 Wahlkarten beantragt, 30.000 weniger als im Mai.


In der Landeshauptstadt Linz kam Van der Bellen bereits beim vorläufigen Ergebnis auf 63,42 Prozent, im Mai waren es 60,54 Prozent ohne und 62,8 Prozent mit den Briefwahlstimmen. Klarer als im Mai entschied sich auch die Statutarstadt Wels am Sonntag für Van der Bellen: 54,99 Prozent stimmten für ihn, im Mai hatte der Wahlsieg des ehemaligen Grünen-Chefs in Wels (51,76 Prozent/50,5 ohne Wahlkarten) noch für eine Überraschung gesorgt. Denn die Statutarstadt wurde bei den Kommunalwahlen im September 2015 von Rot auf Blau umgefärbt.

Die Auszählung in den anderen oberösterreichischen Gemeinden zeigt ein gewohntes Bild: Van der Bellen punktete im Linzer Umland und im Salzkammergut, aber auch im Mühlviertel, Norbert Hofer im Innviertel und im Raum Wels. Die stärkste Van-der-Bellen-Gemeinde bleibt wie bei der ersten Stichwahl das traditionell rote Hallstatt, die Hofer-Hochburg ist wie gehabt St. Georgen am Fillmannsbach.

19:09 Uhr: "Weltoffenheit bewiesen"

Die Wiener SPÖ freut sich über den Wahlerfolg von Alexander Van der Bellen: Parteichef und Bürgermeister Michael Häupl hat am Sonntagabend gratuliert und in einer Aussendung befunden: "Österreich und Wien im Speziellen haben einmal mehr seine Weltoffenheit bewiesen." SP-Landesparteisekretärin Sybille Straubinger sah den Wiener Weg bestätigt. Die Bewohner der Bundeshauptstadt würden einen Präsidenten wollen, "der verbindet und nicht spaltet". Es gebe nun den klaren Auftrag für mehr gesellschaftliches Miteinander. Die Politik sei aufgefordert, an der "Abrüstung der Worte" zu arbeiten.

Auch Wiens VP-Obmann Gernot Blümel gratulierte: Mit den Worten "Herzlichen Glückwunsch" wandte er sich via Facebook an den künftigen Bundespräsidenten. Und er bedankte sich - bei den Wahlbeisitzern und -zeugen: "Sie alle machen gelebte Demokratie erst möglich." Die Chefin der Wiener NEOS, Beate Meinl-Reisinger, meldete sich mittels Instagram-Posting aus der Hofburg: "Ich gratuliere Alexander van der Bellen zum Wahlsieg. Ich spüre Freude, auch im Gewurrel hinter mir.

18:56 Uhr Reaktion von Ursula Stenzel

Eine erste Reaktion der Wiener FPÖ-Politikerin zur Wahl Alexander Van der Bellens.

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18:40 Uhr: Präsident aller Österreicher

Das Ziel Alexander Van der Bellens ist es, dass die Leute im Laufe der Zeit sagen: "Schau, da ist 'unser' Bundespräsident". Das erklärte des frisch gewählten Bundespräsidenten am Wahlsonntag im Web-TV mehrerer Zeitungen. Im ORF betonte er, er wolle auf die Wähler aller Parteien zugehen, auch auf jene der FPÖ.


Noch am Samstag, am Tag vor der Wahl, habe er sich gedacht: "Uff, ich weiß nicht", heute sei er aber wieder "frohgestimmt" gewesen, so Van der Belle.
Bisher habe er sich "voll und ganz auf die Wahl konzentriert", sagte der Ex-Grünen-Chef weiter. Der Vorbereitung seiner Amtszeit als Bundespräsident will er sich ab nächster Woche widmen. "Heinz Fischer wird mir sicher helfen". Angelobt wird Van der Bellen am 26. Jänner.

Im ORF verwies Van der Bellen auf eine "ganz breite Bewegung" als Erfolgsgrund. Solidarität, Freiheit und Gleichheit seien Werte, die die Mehrheit der Österreich unterschreibe. Die Wähler von Hofer und der FPÖ "haben durchaus berechtigte Sorgen", diese "realen Befürchtungen" müsse man ernst nehmen, so Van der Bellen.

18:39 Uhr: Hofer tritt 2022 wieder an

FPÖ-Kandidat Norbert Hofer möchte die Erfahrung der Präsidentschaftskandidatur trotz seiner Niederlage nicht missen. "Ich bin nicht böse, in einer Demokratie hat der Wähler immer recht", sagte Hofer am Sonntag in der Hofburg gegenüber dem ORF. Hofer meinte, dass die Wahlempfehlung von ÖVP-Chef Reinhold Mitterlehner den Ausschlag für Alexander Van der Bellen gegeben haben könnte.

Hofer bat "alle Menschen, die mich unterstützt haben, anzuerkennen, dass es einen Sieger gibt", gratulierte Hofer seinem Kontrahenten Van der Bellen. Der FPÖ-Kandidat erklärte zugleich, dass sein nächstes Ziel nun die Nationalratswahl sei. Er werde hinter FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache auf der Liste kandidieren. "Wir sind eine geschlossene Partei, wir halten zusammen, und wir gehen gemeinsam weiter." 2022 will Hofer dann wieder bei der Bundespräsidentschaftswahl antreten. "Ich habe nach meinem Unfall gelernt, dass man immer wieder weiter kämpfen muss", sagte der FPÖ-Kandidat in der Hofburg.

18:38 Uhr Kurz gratuliert Van der Bellen

Außenminister Sebastian Kurz (ÖVP) gratulierte Alexander Van der Bellen Sonntag in einer kurzen Aussendung zum Wahlsieg. Er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit. "Unser Ziel ist es, Österreich so wie bisher gemeinsam im Ausland zu vertreten und mit einer Stimme zu sprechen", meinte Kurz. Das Außenministerium werde Van der Bellen bestmöglich unterstützen.

18:35 Uhr: Hofer will wieder kandidieren

Norbert Hofer denkt offenbar daran, noch einmal für das Präsidentenamt zu kandidieren. Bei seinem Eintreffen in der Hofburg meinte er im starken Mediengedränge auf die Frage, ob er in sechs Jahren wieder antreten wird: "Mit Sicherheit."

18:30 Uhr Van der Bellen am Weg in die Hofburg

Großes Gedränge bei der Ankunft des neuen Bundespräsidenten.

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18:25 Uhr: Reaktion vom Front National

Die Parteivorsitzende des französischen Front National, einer mit der FPÖ verbündeten Partei, gratulierte Norbert Hofer dazu sich mutig geschlagen zu haben via Twitter und schrieb, dass sie davon ausgeht, dass bei den Nationalratswahlen ein Sieg der FPÖ folgen werde.

18:24 Uhr: Video zur Bundespräsidentenwahl

Van der Bellen weiterhin klar voran.

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18:20 Uhr: 20 Prozent Vorsprung für Alexander Van der Bellen in Vorarlberg

Alexander Van der Bellen hat in der Bundespräsidenten-Stichwahl in Vorarlberg Norbert Hofer deklassiert. Van der Bellen kam im westlichsten österreichischen Bundesland auf 60,4 Prozent Stimmenanteil (annullierte Wahl inkl. Briefwahl: 58,6) und hatte am Wahlsonntag damit 20,8 Prozentpunkte Vorsprung auf seinen Kontrahenten Hofer (39,6 Prozent; Mai: 41,4).


Die Wahlbeteiligung lag bei 58,1 Prozent und damit um 3,9 Prozentpunkte über der Mai-Marke ohne Briefwahlkarten. In Vorarlberg wurden dieses Mal 30.668 Briefwahlkarten ausgestellt, nachdem es im Mai noch 34.821 gewesen waren. Bei der annullierten Stichwahl hatten mehr als zwei Drittel der Vorarlberger Briefwahlwähler für Van der Bellen gestimmt, womit sich sein damaliges Ergebnis von 56,4 auf 58,6 Prozent verbessert hatte. Laut SORA-Hochrechnung wird Van der Bellen mit den Briefwahlkartenstimmen noch auf 62,1 Prozent Stimmenanteil zulegen (Hofer: 37,9 Prozent).

18:15 Uhr: Bereits 86 Prozent ausgezäht

Die neue Hochrechnung zur Bundespräsidentenwahl hat nur mehr eine Schwankungsbreite von 0,7 Prozent. 86 Prozent aller Stimmen sind ausgezählt und Alexander Van der Bellen führt weiterhin mit 53,3 Prozent gegenüber Norbert Hofers 46,7 Prozent.

18:10 Uhr: Reaktionen aus der FPÖ


Der EU-Abgeordnete und FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky mit einer ersten Reaktion zur Bundespräsidentenwahl.

© Video: news.at

Der Klubobmann der Wiener FPÖ Johann Gudenus mit einer ersten Reaktion zur Wahl

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18:05 Uhr: Gratulation des Bundeskanzlers

Auch Bundeskanzler Christian Kern gratulierte Alexander Van der Bellen zum Gewinn der Bundespräsidentenwahl via Facebook.

18:00 Uhr: Keine Wahlanfechtung

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sagte im Interview mit dem ORF, dass es diesmal sicher keine Anfechtung geben würde. Aufgrund der Wahlanfechtung durch die FPÖ sei diesmal sichergestellt, dass die Wahl korrekt ablief.

17:50 Uhr: Lopatka nicht enttäuscht

ÖVP-Klubchef Reinhold Lopatka, der sich im Wahlkampf für FPÖ-Kandidat Norbert Hofer ausgesprochen hatte, erklärte am Sonntag auf eine Journalistenfrage, ob er enttäuscht sei: "Nein". Darauf angesprochen, ob seine Aussagen für Hofer ein Fehler gewesen seien, meinte Lopatka, er habe lediglich eine Präferenz geäußert. Er sei nun zufrieden, dass endlich ein Ergebnis vorliegt und gratulierte Alexander von der Bellen. Der ÖVP-Klubchef erwartet sich "überhaupt keine Auswirkungen auf die Arbeit der Bundesregierung". In dem Ergebnis sieht er auch keinen Schaden für die ÖVP. Die unterschiedlichen Meinungen seien schließlich auch quer durch Familien gegangen.

17:45 Uhr: "Hätte es mir anders gewünscht"

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache bedankte sich bei den Wählern Norbert Hofers und gratulierte Van der Bellen zum Wahlsieg. Er hätte sich zwar ein anderes Resultat gewünscht, akzeptiert aber das Ergebnis.

17:42 Uhr: Neue Hochrechnung

Norbert Hofer konnte in der aktualisierten Hochrechnung minimal aufholen. Es steht nur 53,3 zu 46,7 Prozent. Allerdings beträgt die Schwankungsbreite nur mehr ein Prozent. Die Wahl ist also für Van der Bellen entschieden.

17:40 Uhr: Norbert Hofer "unendlich traurig"

Norbert Hofer wendet sich via Facebook an seine Fans und gesteht die Wahlniederlage ein.

17:35 Uhr Van der Bellen gewinnt klar

Laut ORF-Hochrechnung, die inzwischen nur mehr eine Schwankungsbreite von 1,1 Prozent aufweist, hat Alexander Van der Bellen klar gewonnen. Laut aktualisierter Hochrechnung kommt der ehemalige Grünen-Chef auf 53,4 Prozent der Stimmen. FPÖ-Kandidat Norbert Hofer erreicht demnach 46,6 Prozent.


Die Hochrechnung beinhaltet bereits eine Hochschätzung der Briefwahlkarten, die erst ab Montag ausgezählt werden. Ohne die Briefwähler kommt Van der Bellen laut dieser Hochrechnung auf 51,8 Prozent der Stimmen. Im Mai lag Norbert Hofer vor Auszählung der Briefwahlstimmen noch klar voran.
Gegenüber der aufgehobenen Stichwahl vom 22. Mai konnte Van der Bellen laut Hochrechnung deutlich zulegen: Damals erzielte er 50,35 Prozent der Stimmen, Hofer kam auf 49,65 Prozent.

17:33 Uhr: Wahlbeteiligung gestiegen

Ein großer Unterschied zur Wahl am 22. Mai ist eine deutlich gestiegene Wahlbeteiligung. Laut ORF-Hochrechnung dürfte die Wahlbeteiligung bei 73,9 Prozent liegen. Im Mai lag die Beteiligung noch bei 72,65 Prozent.

17:32 Uhr: Erste Reaktionen

Der Grüne Wahlkampfmanager Lothar Lockl verspürt angesichts der Hochrechnung "unglaubliche Dankbarkeit und Erleichterung". "Es ist trotzdem noch eine Hochrechnung, ich hoffe wirklich, dass das so bleibt", sagte er am Sonntag im ORF. Mit Alexander Van der Bellen sei eine Persönlichkeit gewählt worden, die sowohl fachlich als auch menschlich in höchstem Maße für das Amt geeignet sei. SPÖ-Klubchef Andreas Schieder will das Endergebnis der Bundespräsidentenstichwahl noch abwarten, freut sich aber für Van der Bellen, da er ihn selbst unterstützt habe. Van der Bellen habe die Kraft, Österreich zu einen, erklärte er bei seinem Eintreffen in der Hofburg gegenüber Journalisten.

Höchst erfreut hat sich Grünen-Bundessprecherin Eva Glawischnig am Sonntag über den in den Hochrechnungen prognostizierten Sieg von Alexander Van der Bellen in der Bundespräsidentenstichwahl gezeigt. "Das ist ein historischer Tag, eine historische Zäsur", sagte sie zur APA. Für Österreich sei es eine gute und deutliche Entscheidung.

17:30 Uhr Jubel bei Van der Bellens Fans

Die Begeisterung bei den Fans von Alexander Van der Bellen ist grenzenlos.

© Video: news.at

17:25 Uhr: Neue Hochrechnung

Van der Bellen führt mit 53,6 zu 46,4 Prozent. Die Schwankungsbreite liegt bei 1,2 Prozent, die Wahl ist also zu Gunsten von Alexander Van der Bellen entschieden.

17:22 Uhr Herbert Kickl gesteht Niederlage ein

Gegenüber dem ORF gestand FPÖ-Wahlkampfmanager Herbert Kickl die Wahlniederlage von Norbert Hofer ein. Der Wahlkampf wäre schwierig gewesen, weil alle gegen den FPÖ-Kandidaten gewesen wären. "Das war ein Sieg der Kräfte, die gegen Veränderung sind", sagt er. Kickl sieht es als einen Sieg des Establishments, doch bereits für die Nationalratswahl 2017 würde es ganz anders aussehen.

17:20 Uhr Video aus Van der Bellens Wahlkampfzentrale

Wahlkampfmanager Lothar Lockl reagierte erleichtert auf das Ergebnis der ersten Hochrechnung. der Jubel unter Van der Bellens Anhängern ist grenzenlos.

17:15 Uhr: Erste Hochrechnung

53,6 Prozent für Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer auf 46,4 Prozent. die Schwankungsbreite liegt bei 1,2 Prozent. Laut ORF-Hochrechnung ist Alexander Van der Bellen mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Österreichs Bundespräsident. Das Ergebnis ist diesmal sehr viel deutlicher als bei der Wahl im Mai, da Van der Bellen auch schon bei den Urnenwählern klar voran liegt.

17:05 Uhr Van der Bellen gewinnt in Vorarlberg

Das Innenministerium veröffentlicht die Ergebnisse live auf wahl16.gmi.gv.at. Vorarlberg ist bereits ausgezählt, Van der Bellen hat dort gegenüber dem Mai 2016 deutlich zugelegt.

17:03 Uhr: Trend für Van der Bellen

Am Nachmittag war von Zuwächsen und einem guten Abschneiden Alexander Van der Bellens die Rede, berichtet die APA.
Sollte der ehemalige Grünen-Chef in der Urnenwahl am Sonntag vorne liegen, dürfte das Rennen für den FPÖ-Bewerber Norbert Hofer gelaufen sein. Denn bei den Briefwählern hat bei der aufgehobenen Stichwahl am 22. Mai Van der Bellen weit besser abgeschnitten als Hofer. Offizielle Informationen gab es am Sonntag vor 17.00 Uhr nicht, die Wahlbehörden bemühten sich auf allen Ebenen, keinen weiteren Grund für eine Aufhebung zu liefern.

17:00 Uhr: Die Wahllokale in ganz Österreich schließen

Bereits gegen 17:15 Uhr sollte es eine erste Hochrechnung geben. Die Briefwahlstimmen werden zwar erst morgen ab 9:00 Uhr gezählt, doch eine Briefwahlschätzung sollte es um 17:15 Uhr ebenfalls schon geben.

+++ 16.42 Uhr: Bilder von Wahlpartys +++


Erste Bilder von den Wahlpartys der Kandidaten trudeln ein. Noch heißt es für Hofer und Van der Bellen warten. In einigen Minuten gibt es die ersten Ergebnisse.

+++ 16.31 Uhr: Ungewöhnliches "Wahllokal" +++

Fernsehmoderatorin Lou Lorenz-Dittlbacher postete auf Twitter, wo sie wählen gegangen ist: in einer Abfallentsorgungsanlage.

+++ 16.18 Uhr: Strache glaubt an knappes Ergebnis +++

© Video: APA

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat am Sonntag bei seiner Stimmabgabe zur Bundespräsidentenwahl alle Wähler noch einmal aufgerufen, von ihrem Stimmrecht Gebrauch zu machen. Für den Wahltag zeigte sich Strache "sehr zuversichtlich und hoffnungsfroh". Der FPÖ-Chef erwartet wieder ein knappes Ergebnis.

Er habe "sehr bewusst" nicht per Wahlkarte gewählt, damit seine Stimme nicht auf dem Postweg verloren geht, meinte Strache weiter. Einen Wahlsieg von Van der Bellen würde er "respektieren, das ist in einer Demokratie so". Nach der Stimmabgabe machte sich der FPÖ-Obmann in sein Büro auf, wo er am Nachmittag gemeinsam mit dem FPÖ-Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer auf das Eintreffen der Wahlergebnisse warten wollte.

+++ 16.15 Uhr: Ruhe vor dem Sturm +++

Im Pressezentrum in der Hofburg lag Sonntagnachmittag Spannung in der Luft. Hunderte Journalisten bereiteten sich auf den Höhepunkt dieses Wahltages vor, wenn kurz nach 17.00 Uhr die ersten Ergebnisse und Hochrechnungen eintrudeln. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) betonte, "es läuft alles nach Plan".

Rund 750 Akkreditierungen von Journalisten und Technikern registrierte das Innenministerium für das Pressezentrum in der Hofburg. Darunter waren auch viele ausländische Medienvertreter, von der spanischen Zeitung bis zum chinesischen Fernsehen reichte die Palette. Alle Journalisten mussten durch strenge Sicherheitskontrollen ähnlich wie am Flughafen, bevor sie in die Redoutensäle durften.

+++ 15.52 Uhr: Wahlbeteiligung noch tabu +++

Bei dieser Stichwahl gibt es erstmals keine Zwischeninformationen zur Wahlbeteiligung. Das liegt daran, dass der Verfassungsgerichtshof es dieses Mal untersagt hat, um den Wahlausgang nicht zu beeinflussen. Insgesamt wird eine niedrigere Wahlbeteiligung erwartet als bei der ersten Stichwahl im Mai. Für diese Wahl sind um 20 Prozent weniger Wahlkarten ausgegeben worden.

+++ 15.39 Uhr: Van der Bellens Stimmabgabe +++

Auch Alexander Van der Bellen hat seine Stimme bereits abgegeben - der Medienandrang war groß.

© Video: APA/Foto: Reuters

+++ 15.34 Uhr: Hofers Stimmabgabe +++

"Ich habe meine Stimme heute früh in Pinkafeld abgegeben. Jetzt warten wir gespannt auf das Ergebnis. Bitte helft...", twitterte der Kandidat.

+++ 14.05 Uhr: Warum weiß wählen keine Option ist +++

Wer ungültig wählen oder gar nicht erst wählen gehen will, sollte sich das noch einmal gut überlegen. Denn dadurch kann man seinen Protest nicht zum Ausdruck bringen. Warum? Das erklärt folgendes Video:

© Video: News.at

Auch die beiden Kandidaten rufen dazu auf, wählen zu gehen:

+++ 13.34 Uhr: Sobotka am Wahlabend im deutschen TV +++

Der für Wahlen zuständige Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) wird am Abend des Wahlsonntags nicht in Wien weilen, stattdessen ist er Gast in der ARD-Talksendung von Anne Will in Berlin. Sobotkas Sprecherin verteidigte das abendliche Fehlen des Leiters der Bundeswahlbehörde bei der ersten bundesweiten Wahl, die nach der Aufhebung durch den Verfassungsgerichtshof wiederholt werden musste.

"Wir sind bis Wahlschluss um 17.00 Uhr hier und fliegen morgen um 6.00 Uhr wieder zurück", sagte Pressesprecherin Katharina Nehammer am Sonntag zur APA. Man sei rechtzeitig zum Auszählen der Briefwahlstimmen wieder zurück, betonte Sobotkas Sprecherin. Der VfGH hatte die Stichwahl vom 22. Mai auf Antrag der FPÖ aufgehoben, unter anderem weil es in mehreren Bezirken zu Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung der Wahlkarten gekommen war.

+++ 13.00 Uhr: Vorarlberg hat gewählt +++

In Vorarlberg ist die Stichwahl zur Ermittlung des neuen Bundespräsidenten bereits beendet. Wie im westlichsten österreichischen Bundesland üblich schlossen die letzten Wahllokale um 13.00 Uhr. Bei strahlendem Sonnenschein, aber niedrigen Temperaturen dürften viele Vorarlberger ihr Wahlrecht in Anspruch genommen haben. Eine höhere Wahlbeteiligung als bei der ersten Stichwahl schien wahrscheinlich.

Um 13.00 Uhr standen die Ergebnisse in etlichen kleinen Ortschaften bereits fest, es waren die Stimmen in 53 der 96 Vorarlberger Gemeinden mit 43.263 der insgesamt 271.687 Wahlberechtigten ausgezählt. Gerade erst begonnen wurde die Auszählung freilich in den größeren Orten und Städten im Rheintal.

In Tirol schlossen im Großteil der Gemeinden die Wahllokale gegen 13.00 Uhr. In der Landeshauptstadt Innsbruck war eine Stimmabgabe bis 17.00 Uhr möglich.

+++ 12.13 Uhr: "Patrioten aus aller Welt" für Hofer +++

Die rechtspopulistische französische Politikerin Marion Marechal-Le Pen drückt FPÖ-Bundespräsidentschaftskandidat Norbert Hofer die Daumen. "Lieber @norbertghofer, ich wünsche Dir für diesen Sonntag große Erfolge. Du hast die Unterstützung von Patrioten aus aller Welt!", twitterte die Nichte von Parteichefin Marine Le Pen auf Deutsch.

Die 26-jährige südfranzösische Regionalpolitikerin gilt als Nachwuchsstar der EU- und ausländerfeindlichen Partei Front National (FN). Sie hatte sich kürzlich optimistisch gezeigt, dass Hofer die Bundespräsidentenwahl gewinnen wird. Ihre Tante Marine Le Pen führt die Umfragen vor der französischen Präsidentenwahl im April an und erhofft sich Rückenwind durch einen Wahlsieg Hofers.

+++ 11.46 Uhr: Glawischnig zuversichtlich +++

Die Grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig hat bei der Bundespräsidentenwahl "angespannt, aber voller Zuversicht" ihre Stimme für Alexander Van der Bellen abgegeben. "Ich gehe davon aus, dass alles gut ausgeht", sagte Glawischnig am Sonntag nach der Stimmabgabe vor Journalisten in Wien-Hernals.


"Großen Respekt" zollte die Chefin der Grünen der Wahlkampagne und dem Team Van der Bellens. Dieses habe in den vergangenen elf Monaten einen großartigen Wahlkampf hingelegt. Vom neuen Bundespräsidenten erwartet Glawischnig, dass dieser nach all der Polarisierung verbindend wirkt und Brücken baut. "Das traue ich Alexander Van der Bellen am besten zu", sagte Glawischnig.

+++ 11.20 Uhr: Bundespräsident erst knapp vor 24.12. fix +++

Erst knapp vor Weihnachten kann der Bundespräsident, der heute gewählt wird, ganz sicher sein, dass er tatsächlich in die Hofburg einzieht. Denn auch das Ergebnis der Stichwahl-Wiederholung kann beim VfGH angefochten werden - und zwar eine Woche lang nach der Verlautbarung des amtlichen Wahlergebnisses durch die Bundeswahlbehörde am 15. Dezember.

Auf die gewohnte Neujahrsansprache des Bundespräsidenten müssen die Österreicher in jedem Fall verzichten. Der Nachfolger Heinz Fischers wird erst am 26. Jänner angelobt. Bis dahin führen die drei Nationalratspräsidenten die Amtsgeschäfte.

+++ 10.15 Uhr: Rekorde +++

56,90 Prozent müsste einer der beiden Hofburg-Kandidaten heute machen, um Stichwahl-Rekordsieger zu sein. Wahrscheinlicher scheint, dass auch die vom VfGH angeordnete Wiederholungswahl knapp ausgeht, die aufgehobene Mai-Wahl hatte den bisher knappsten Ausgang gebracht.

56,89 Prozent sind bisher das beste Ergebnis eines Stichwahlkandidaten, nämlich Thomas Klestil (ÖVP) im Jahr 1992 gegen Rudolf Streicher (SPÖ). Auch bei den fünf Wahlen mit überhaupt nur zwei Kandidaten - wie bei den Stichwahlen bisher auch jeweils nur von SPÖ und ÖVP nominiert - gab es kein deutlicheres Ergebnis.

+++ 9.00 Uhr: Stichwahl-Wiederholung +++

Auf Antrag der FPÖ und Anordnung des VfGH muss Österreich heute die Bundespräsidenten-Stichwahl vom Mai wiederholen. Sie hatte mit 50,35 Prozent für Alexander Van der Bellen den bisher knappsten Ausgang der nun vier Stichwahlen seit 1951 - obwohl Norbert Hofer (FPÖ) mit dem bisher größten Vorsprung als klarer Favorit ins Rennen gegangen war.

Mit der Wiederholung und der Verschiebung des Wiederholungstermines dauert das Wahlgeschehen fast acht Monate - und in dieser Zeit wechselten sich die beiden Kandidaten mehrfach ab. Van der Bellen war der klare Favorit für den ersten Wahlgang, lag in allen Umfragen vorne - aber Erster wurde am 24. April Hofer mit einem Vorsprung von 13,71 Prozentpunkten bzw. 586.753 Stimmen vor Van der Bellen, dem weitaus größten aller Stichwahlkandidaten bisher.

SAMSTAG 3. Dezember

+++ Demo verlief ruhig +++

Auf relativ geringes Teilnehmerinteresse ist am Samstagnachmittag eine Demonstration gegen den FPÖ-Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer in Wien gestoßen. Nach Veranstalterangaben waren es 200 Demonstranten, die Polizei sprach von knapp 100. Umso größer war dafür das Medieninteresse aus dem In- und Ausland. Die Polizei war mit einem 100-Mann-starken Aufgebot im Einsatz.

Polizeisprecher Thomas Keiblinger berichtete von zwölf bis 15 Kamerateams und unzähligen Medienanfragen von Japan bis aus den USA. Der linke Aktivist und Mitveranstalter David Albrich schätzte die Zahl der Medienvertreter auf 30 bis 40.

+++ Wann stehen die Ergebnisse fest? +++

Am Sonntag, den 4. Dezember, werden die Ergebnisse der Wahl diesmal erst um 17:00 Uhr veröffentlicht.

Gegen 19:30 Uhr wird es ein vorläufiges Endergebnis geben. Zu diesem Zeitpunkt sind immer noch keine Briefwahlstimmen dabei, ihre Auszählung beginnt erst am Montag, um 9:00 Uhr. Allerdings wird es eine Schätzung des Ergebnisses geben. "Wir rechnen mit einer Schwankungsbreite von 0,4 Prozent", sagt Christoph Hofinger. Sollte einer der beiden Kandidaten also inklusive Briefwahlprognose mit zumindest 50,5 Prozent führen, dann kann man schon mit hoher Sicherheit sagen, wer gewinnen wird. Die aufgehobene Wahl am 22. Mai wurde allerdings nur mit einem Vorsprung von 0,35 Prozent entschieden.

+++ Aufruf zur Wahl +++

Beide Hofburg-Anwärter haben am Samstag, einen Tag vor der Präsidentschaftsstichwahl, im Internet nochmals ihre Anhänger mobilisiert - und sich dabei ganz im Stile eines Präsidenten gezeigt. Sowohl der Ex-Grünen-Chef Alexander Van der Bellen als auch der FPÖ-Kandidat Norbert Hofer riefen in Facebook-Videos die Wähler auf, ihre Stimme zu nützen.

Hofers Video:

Van der Bellens Video:

"Ihr Vertrauen ist das höchste Gut, ich werde damit verantwortungsvoll umgehen. Das bin ich Ihnen, unseren kommenden Generationen und unserer Heimat Österreich schuldig, so wahr mir Gott helfe", erklärte Hofer, von Musik untermalt, mit Blick auf die Hofburg. "Lassen Sie uns gemeinsam darauf schauen, dass es mit Österreich gut weitergeht. Lassen Sie mich Ihr Präsident der Mitte sein", sagte Van der Bellen, ebenfalls von Musik begleitet, in einem Video im Stil der Neujahrsansprache.

+++ Kritik von Platter und Wallner +++

Kritik am Wahlkampf für die Wiederholung der Bundespräsidentenstichwahl haben am Freitag beim Europäischen Mediengipfel am Arlberg die Landeshauptleute von Tirol und Vorarlberg, Günther Platter und Markus Wallner (beide ÖVP), geübt. Er sei oft "unter der Gürtellinie" verlaufen, sagte Platter. Wallner meinte, die diskutierten Themen hätten mit dem Bundespräsidentenamt zum Teil nichts zu tun gehabt.

So hätten die Kandidaten, der von den Grünen unterstützte Alexander Van der Bellen und der FPÖ-Politiker Norbert Hofer, beispielsweise in der ORF-Diskussion am Donnerstag den Eindruck vermittelt, als würden sie "den Bundeskanzler ersetzen, den Außenminister ersetzen, die Wirtschaft ersetzen." Das widerspreche dem tatsächlichen Profil des Bundespräsidenten. Zudem verstehe der Großteil der Bevölkerung nicht, warum die Stichwahl überhaupt wiederholt habe werden müsse, so Wallner. Urteile des Höchstgerichts seien aber natürlich zu respektieren.

+++ "Öxit" zurückgewiesen +++

FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl hat Aussagen des britischen EU-Gegners Nigel Farage, wonach Norbert Hofer nach einem Sieg bei der Bundespräsidentenwahl ein EU-Austrittsreferendum verlangen werde, als "ohne jede Substanz" zurückgewiesen. "Wir stehen für eine Weiterentwicklung der EU in eine positive Zukunft inklusive mehr Bürgernähe", betonte Kickl am Samstag in einer Aussendung.

Die FPÖ sei weder für einen Austritt Österreichs aus der EU noch wolle sie den von Alexander Van der Bellen geforderten Umbau der EU zu Vereinigten Staaten von Europa, unterstrich der Wahlkampfleiter Hofers.

+++ Wichtige Urnenwähler +++

Um wieder Erster bei der Hofburg-Stichwahl zu werden, braucht Alexander Van der Bellen diesmal ein etwas besseres Ergebnis bei den Urnenwählern. Denn mit seinen 51,93 Prozent bei den Urnenwählern im Mai läge diesmal insgesamt Norbert Hofer ganz knapp vorne, ergibt eine Briefwahl-Schätzung der ARGE Wahlen.

Für die Wiederholung der Stichwahl wurden um 20 Prozent weniger Wahlkarten ausgestellt als für die aufgehobene Wahl am 22. Mai. Damals war im Sonntagabend verkündeten Urnenwahl-Ergebnis Hofer mit 51,93 Prozent Erster, nach Auszählung der Briefwahl am Montag aber Van der Bellen mit 50,35 Prozent.

+++ Einige Fakten zur Wahl +++

Insgesamt sind 6.399.572 Österreicher wahlberechtigt, darunter rund 45.600 neue Jungwähler. Österreichweit wurden mit jetzt 708.185 um 20,02 Prozent weniger Wahlkarten ausgestellt als für den aufgehobenen zweiten Wahlgang im Mai (885.437). Gestiegen ist allerdings die Zahl der ins Ausland gesendeten Wahlkarten, von 38.931 auf jetzt 54.812.

Kommentare

Danke an Vernunft und Rücksicht auf unser Land, und alle die bereits vergessen haben, wie Waldheim Österreich geschadet hat sollten ein wenig in der Geschichte nachlesen. Dies war dazu eine Bundespräsidentenwahl und KEINE NR-Wahl, das haben aber 46,6,% der Wähler nicht begriffen!

oje, jetzt bleiben uns die böse EU und Menschenrechte sowie das Verbotsgesetz. Eine Träne für jeden FPÖ´ler der sich nun erhofft hätte, das Parteiprogramm vom Opa endlich wieder umsetzen zu dürfen, der sich erhofft hat, dass wir uns isolieren und auf Minderheiten hintreten. Ihnen droht nun eine Strafe, falls sie gegen Recht verstoßen

noch was, jetzt könnt ihr Blauen wieder jammern und sudern bis ihr blau werden, ha, ha, ha

steefi melden

Danke an alle Österreicher/innen, die Stimme der Vernunft hat gewonnen!
Bin zwar auch kein Freund von VDB, aber er ist mit Sicherheit das kleinere Übel.
An alle BlauwählerInnen, hetzten, lügen und diskriminieren haben eben bei uns keinen Platz.

darius21 melden

der letzte Satz ist zutreffend, gut gesagt

Angie624 melden

Na ja... wird wohl doch nicht nur hetzen, lügen und diskriminieren sein, wenn 46,...% blau wählen. Wenn VdB sagt, er gelobt als BP einen legal vom Volk auf den ersten Platz gewählten NR-Kandidaten nicht an, wenn er blau ist, ist er der Hetzer.

higgs70
higgs70 melden

Erlärens mir warum einer, der die gesetzlichen Möglichkeiten eines Amtes kennt die Ihnen offenbar nicht zugänglich sind, ein Hetzer sein soll.
Und warums einer sein sollte, der Amtsunfähiges nicht angeloben will, aber nicht einer, der aus tagespolitischem Anlassfall, der ihn nun wirklich nichts angeht, eine ganze Regierung entlassen will , erzählens.

Der nächste Dampfplauderer, aber die Österreicher kappieren es einfach nicht!! So geht unser Land weiter den Bach runter und die Elite kann weiterhin machen was sie will ohne das Volk zu befragen!!!Reinste Diktatur!!! Van der Bellen, ein EU - höriger ohne Rückgrat und Verantwortung!

Henry Knuddi

morgen haben 55% die mehrheit die nicht- und ungültigstimmer

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