Wer wen bei der
Stichwahl wählen wird

Griss, Lugner, Prokopetz & Co. verraten, wem sie am 22. Mai ihre Stimme geben

von

Christoph Schönborn, Erzbischof Wien

Kardinal Christoph Schönborn hat betont, dass die römisch-katholische Kirche keine Wahlempfehlung für die Bundespräsidentenwahl am Sonntag abgibt. Dies erklärte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz in Reaktion auf Weihbischof Andreas Laun, der für den freiheitlichen Kandidaten Norbert Hofer warb.

"Jeder hat das Recht, eine Wahlempfehlung abzugeben, auch ein Bischof", erklärte Schönborn in einer Aussendung der Erzdiözese Wien. Dennoch verzichte die katholische Kirche, "auch oder gerade besonders" bei der Stichwahl 2016, an der zum ersten Mal in der Zweiten Republik kein katholischer Kandidat teilnehme, so der Kardinal weiter.


Es sei "völlig legitim", wenn auch bei dieser Wahl Katholiken zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen, was die Wählbarkeit der einzelnen Kandidaten betrifft. Schönborn rief daher dazu auf, sich ein eigenes Bild zu machen, wer die Zukunft des Landes besser darstellt.

Irmgard Griss

Die unabhängige Präsidentschaftskandidatin Irmgard Griss, die im ersten Wahlgang gescheitert ist, unterstützt nun im Finale für die Stichwahl den Grünen Kandidaten Alexander Van der Bellen. Dies sei keine Wahlempfehlung, betonte sie jedoch. Sie appelliere aber, zur Wahl zu gehen und habe selbst schon Van der Bellen gewählt.

Bei einem kurzfristig anberaumten, gemeinsamen Auftritt mit Van der Bellen beklagte Griss die Entwicklungen der letzten Tage. Es sei eine noch stärkere Polarisierung spürbar, es sei "leider wirklich ein Lager-Wahlkampf" geworden. Auch kritisierte sie "das erschreckend tiefe Niveau, das der Wahlkampf erreicht hat:" Viele Menschen hätten sie angesprochen und gefragt, was sie tun sollen, bzw. angekündigt, ungültig zu wählen, berichtete die frühere OGH-Präsidentin.

"Ich gebe auch jetzt keine Wahlempfehlung ab", betonte Griss. "Wahlempfehlungen sind etwas antiquiertes", bekräftigte Griss. Sie plädiere aber, zur Wahl zu gehen und seine Stimme abzugeben, also nicht ungültig zu wählen. "Wir müssen wählen."

Beide Kandidaten - also sowohl Van der Bellen als auch der freiheitliche Norbert Hofer - seien wählbar. Sie selbst habe bereits Van der Bellen gewählt, fügte Griss aber auch hinzu. Sie habe eine Entscheidung getroffen, was ihr wichtig sei, nämlich Weltoffenheit, eine konstruktive Mitarbeit in Europa und keine Abschottung, eine unabhängige Amtsführung und das Gemeinsame über das Trennende zu stellen. Sie glaube, dass Van der Bellen "diesen Kriterien besser gerecht wird", als Hofer, erläuterte Griss ihre Unterstützung. "Mir geht's um Österreich."

Auf die Frage, was sie an Hofer störe, meinte Griss: "Ich bin eine überzeugte Europäerin". Die großen Herausforderungen der Zeit könnten nicht von einem Nationalstaat allein bewältigt werden.

Andreas Laun, Salzburger Weihbischof

Der streitbare Salzburger Weihbischof Andreas Laun spricht sich offen für den freiheitlichen Präsidentschaftskandidaten Norbert Hofer aus. "So, wie das Angebot jetzt ist, kann man nur Hofer wählen und beten für ihn und für Österreich", schrieb Laun laut "Kathpress" in einem am Donnerstag auf dem Internetportal "kath.net" veröffentlichten Gastbeitrag.

Was man von Hofer lese und höre, sei vernünftig und in Ordnung, so Laun. "Dass ihn die Linken hassen und mit ihrer erprobten 'Nazikeule' prügeln, spricht eher für und nicht gegen Hofer." Laun geht davon aus, dass Hofer, "durch sein Gewissen vermittelt, Gott in den wesentlichen Punkten gehorchen wird".

Für den "links-extremen Kandidaten" Alexander Van der Bellen findet Laun hingegen kein gutes Wort. "In allen heiklen und gefährlichen Fragen, vom Lebensschutz über die Gottesfrage bis Gender, steht er auf der falschen Seite."

Laun ist in der Vergangenheit mehrmals mit umstrittenen Aussagen aufgefallen, etwa 2010 nach dem Unglück bei der Love-Parade in Duisburg. Der Moraltheologe nahm auch immer wieder an Kundgebungen gegen Abtreibung teil.

Kritik übt Laun nun auch an Teilen der Kirche wie der Katholischen Frauenbewegung, die sich für Van der Bellen ausgesprochen haben. "Dass Christen darüber entweder nicht nachdenken oder, noch schlimmer, bereits so gehirngewaschen sind, dass sie bereit sind, lieber einen erklärten Gottes- und damit auch Kirchenfeind zu wählen und andere dazu auch noch verführen wollen - zeigt, in welchem Zustand bestimmte Kreise in der Kirche sind."

Für die katholische Kirche in Österreich sind Wahlempfehlungen sehr ungewöhnlich. Laun bricht mit einem jahrzehntelangen Usus, wonach Bischöfe nicht für politische Kandidaten werben. Erst vor einer Woche hatte der Wiener Erzbischof, Kardinal Christoph Schönborn, in der "Kleinen Zeitung" betont, dass es in Österreich gute Tradition sei, dass die Bischöfe keine Wahlempfehlungen abgeben. Bis auf Laun halten sich alle daran.

Hannes Androsch, ehemaliger SPÖ-Finanzminister

In der gleichen Sendung meinte er: "Seit acht Jahren verlieren die vormaligen Großparteien alle Wahlen. Sie verharren in Schockstarre und betreiben Realitätsverweigerung."

Dieter Böhmdorfer, ehemaliger Justizminister/FPÖ

"Man muss ehrlich zugeben, dass die FPÖ von ihrer Struktur her nicht in der Lage ist, ausreichend Experten zu stellen, die das Land benötigt."

Heinz Mayer, Verfassungsjurist

"Nach diesem letzten Wahlsonntag muss man festhalten: Die politische Lage ist traurig. Und sie ist hoffnungslos."

Gerhard Köfer, Politiker

Stichwahl mit Köfer
© Parlamentsdirektion / WILKE

"Als Partei werden wir keine Empfehlung abgeben. Ich selbst bin noch unentschlossen. Der Wahlkampf beginnt ja erst und beiden Kandidaten haben nun die Chance mich zu überzeugen."

Felix Baumgartner, Extremportler

Baumgartner postete auf Facebook:

Franz Fischler, Politiker

"Ich wähle Alexander Van der Bellen. Als Tiroler muss ich den Tiroler unterstützen. Alexander Van der Bellen steht für eine proeuropäische Haltung, verfügt über wesentlich mehr internationale Erfahrung als Norbert Hofer und ich erwarte mir von ihm die Unterstützung einer offenen Gesellschaft."

Lotte Tobisch, Schauspielerin

"Ich wähle selbstverständlich van der Bellen, weil ich die Blauen nicht mag. Ich bin aus ganzem Herzen Europäerin und kann mit einer Anti-Europa-Partei nichts anfangen." (Lotte Tobisch unterstützte Irmgard Griss.)

Othmar Karas, Politiker

"Ich bin für VdB, weil er ein besonnener Politiker ist, der weltoffen und europäisch denkt." "P.S. Logisch war ich im 1. Wahlgang für Hundsdorfer."

Joesi Prokopetz, Musiker

"Ich wähle Van der Bellen, weil der Hofer, der schaut mir so verdächtig aus." (Joesi Prokopetz unterstützte Rudolf Hundstorfer.)

Othmar Karas, Politiker

"Das Wahlergebnis zeigt, dass es in allen Parteien zu viele gibt, die sich an Problemen profilieren und zu wenige, die für gemeinsame Lösungen kämpfen. Dies führt zu einem politischen Klima, das simple Botschaften, Extreme und Desinformation stärkt. Der Applaus von Marine Le Pen, Geert Wilders und der deutschen AfD für das Wahlergebnis stellt Österreich in ein falsches Eck. Unsere Rolle, unsere Geschichte und unsere Erfolge in Europa gehören nicht in dieses Eck. Österreichs Zukunft ist engstens mit der Zukunft Europas verbunden. Ich appelliere an alle, nicht mit Schuldzuweisungen und Rechtfertigungen auf das Wahlergebnis zu reagieren.Die ÖVP-Delegation im Europäischen Parlament wird sich in ihrer nächsten Sitzung mit den Auswirkungen des Wahlergebnisses auf unsere Arbeit befassen. Niemanden, der mich kennt, kann es überraschen, dass Alexander Van der Bellen meinem persönlichen politischen Selbstverständnis näher ist."

Werner Gruber, Physiker

"Ich kann mich nur an Häupl halten: 'Hofer muss mit allen Mitteln verhindert werden.' Deshalb wähle ich den anderen." (Werner Gruber unterstützte Rudolf Hundstorfer.)

Lotte Ingrisch, Schriftstellerin

"Man kann nur Van der Bellen wählen. Wenn Hofer käme, müsste man auswandern." (Lotte Ingrisch unterstützte Irmgard Griss.)

Richard Lugner

Auf News.at-Anfrage sagte der ehemalige Bundespräsidenten-Kandidat: "Ich werde jemanden wählen, aber verrate nicht wen. Die Cathy darf ja nicht wählen, aber wenn, dann würde sie den Herrn Hofer wählen, weil er in der Elefantenrunde bewiesen hat, dass er außer mir zu den einzigen Ehrlichen gehört."

Rudolf Buchbinder, Pianist

"Da ich Rudolf Hundstorfer unterstützt habe, gibt es für mich selbstverständlich keine Alternative zu Van der Bellen." (Rudolf Buchbinder unterstützte Rudolf Hundstorfer.)

Peter Kaiser, Kärntner SPÖ-Landeshauptmann

"Ich wähle am 22. Mai Alexander Van der Bellen. Weil er das Format hat, um ALLE Österreicher zu vertreten."

Christoph Zielinsky, Krebsforscher

"Ich wähle Van der Bellen. In einer Zeit, in der unserer Gesellschaft Zerfall und Polarisierung droht, muss man sich auf denjenigen konzentrieren, der mit Nachdenklichkeit und Kompetenz auf Einigung, nicht auf Radikalisierung hinarbeitet." (Christoph Zielinsky unterstützte Rudolf Hundstorfer.)

Reinhard Pisec, Politiker und Geschäftsführer

"Ich wähle natürlich Norbert Hofer, weil mit dem Bundespräsidenten sehr viele Wirtschaftsmissionen verbunden sind, und das läuft mit Norbert Hofer sicher intensiver ab. Van der Bellen interessiert sich für Wirtschaft nicht so sehr." (Reinhard Pisec ist Geschäftsführer von Pisec Zellstoff, einer der größten Zellstoffhändler Österreichs. Er sitzt im Vorstand der IV Wien und im Bundesrat für die FPÖ.)

Julian Rachlin, Violinvirtuose

"In der sehr schwierigen Situation, in der sich Europa derzeit befindet, kann ich nur Van der Bellen wählen. Österreich ist eines der schönsten Länder der Welt, und an seiner Spitze soll ein Mann mit Erfahrung und Menschlichkeit stehen. Ich beginne ab heute, mich für ihn einzusetzen." (Julian Rachlin unterstützte Rudolf Hundstorfer.)

Hans Peter Haselsteiner, Strabag-Chef

Hans Peter Haselsteiner präferiert für die Stichwahl Alexander Van der Bellen. Warum? "Ich glaube nicht, dass ein rechtsrechter Bundespräsident für Österreich ideal ist, auch wenn er ein freundliches Gesicht zeigt und am Stock geht."

Bei den hier gezeigten Bildern handelt es sich um Meinungen von bekannten Österreichern, die uns zum heutigen Zeitpunkt verraten wollten, wem sie bei der Stichwahl ihr Kreuzerl geben werden. Die individuellen Meinungen sind nicht als Wahlempfehlung zu verstehen und repräsentieren nicht die Meinungen der News-Redaktion.

Kommentare


Die oben auftretenden VdBGroupies sind jene, die das System der Unterdrückung und Verblödung des Volkes aufrechterhalten müssen. Denn nur dadurch geht es ihnen gut und sie können dieses Volk durch Versklavung für sich zu Dumpinglöhnen arbeiten lassen
Sie sind besser gebildet und halten untereinander zusammen. Doch leider Volk, das begreifst Du nicht.

Henry Knuddi
Henry Knuddi melden

wie wärs mit einer kirchenaustrittswelle

Henry Knuddi
Henry Knuddi melden

die beste methode für den bierzeltKANZLER bumsti und kickl, wäre die nichtbeachtung ihrer gröllerei

Henry Knuddi
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ja wenn keine presse mehr ihre ansichten abdruckt geraten sie in den status wie vdu(vorgängername der fpö)

Bischof Laun schreibt auch noch, dass van der Bellen ein Gottes- und Kirchenfeind ist. Wundert mich ja dass das schwache Kath.net das abgedruckt hat.

Wann und wo werden einige Pflanzenfresser Bellen, wenn Hofer gewinnt?

so viele Promis empfehlen durch ihr eintreten für vdb Norbert hofer

haben die nichts gelernt aus der klatsche?

Ein großer Teil derer haben sich mit politischem Kleingeld eine goldene Nase verdient, ist auch klar das es jetzt schwer ist eine andere Farbe zu bekennen. Im Grunde ist es sowieso egal wer BP wird, man sieht aber deutlich die Strukturen wie die Geldmaschine sich gegenseitig die € zu schanzt. Jetzt fährt die Bevölkerung einen anderen Kurs und schon bricht das Netzt der hohe Leute ein. :) nice

Das Übel aller Parteien: Im Reden und Verkünden, mit Absichtserklärungen und Parolen in den Medien und auf Plakaten sind sie alle wunderbar. Doch das Handeln, wenn es überhaupt dazu kommt, steht oft im Widerspruch zu den vorherigen Weltverbesserungsreden.

Testor melden

Zwei Fragen, für die Stefan.T recherchiert hat, wurden nicht beantwortet. Nur Parteiparolen zu verkünden ist zu wenig, damit sich jemand ein Bild über das Handeln der FPÖ machen kann.
Also jetzt die Frage 3: Warum stimmte die FPÖ gegen das Paket, dass Lohn-und Sozialdumping einschränken bzw. verhindern sollte?

Testor melden

Sorry! natürlich "das" statt "dass".

christian95 melden

Voll in die Hose ist der Versuch von Links-Grün gegangen als sie Österreich, diesmal bei der UNO, als "ausländerfeindlich und rassistisch" darstellen wollten. Brüssel alleine genügt ihnen offensichtlich nicht mehr. Ban Ki.-Moon erklärte: "Wer ausgrenzt spaltet das Land"; so haben sie das nicht erwartet!

christian95 melden

Unglaubliche Zustände im Rot-Grünen Wien!
Von Bandenkriegen die außer Kontrolle sind, bis zu den Drogenhändler die bis ins Wohngebiet drängen, alle 10 Meter steht entlang der U 6 ein Drogendealer, Vergewaltigungen und sexuelle Belästigungen an Frauen, jede Stunde mind. 5 Gewaltdelikte usw., usw.
Herr Land vom Bundeskriminalamt bestätigt das.
Und dann wählt Wien Van der Bellen?

christian95 melden

Manche Asylwerber bekommen weit über € 6.000 Mindestsicherung und fahren um € 4,- mit einer Monatskarte. Österreichische Staatsbürger zahlen € 48,20......

Schnadahuepfl melden

Ein Asylbewerber bekommt keine Mindestsicherung, wie oft noch? Deine Lügen werden nicht wahrer, wenn sie ständig wiederholt werden.
Die Statistik des Bundeskriminalamtes weist aus, dass die Kriminaliatätsrate gesunken ist. Tip: Schaue weniger Krimis und wenn doch, vermenge das Gesehene nicht mit der Realität.

gerhard gugelhupf melden

Asylwerber bekommen, sofern sie in der Grundversorgung landen, 40€ Taschengeld im Monat. Nur wenn sie brav in den Deutschkurs oder zu einer anderen Integrationsmassnahme (Weiterbildung, ) fahren duerfen sie um 4€ einsteigen. Nur anerkannte Flüchtlinge (bei Asyl auf Zeit siehts wieder anders aus) und subsidiär Schutzberechtigte ohne Einkommen und Vermögen hatten Anspruch auf die Mindestsicherung.

christian95 melden

Sogar Rot-Grün haben die € 8.000 für einen afghanischen Asylwerber bestätigt der 2011 nach Österreich gekommen ist. Dazu Häupl: "Sozialleistungen kürzen kommt nicht in Frage".

gerhard gugelhupf melden

Falsch! Asylwerber bekommen keine MIndestsicherung, nur für Einwanderer mit Aufenthaltstitel gelten selben Regeln wie für Österreicher. Eine 11köpfige österr. Familie mit 2 behinderten Kindern käme auch auf 8000/11= 723€ pro Person.

Oberon

Redaktion: Ihr seid fast schon auf einer Linie mit der kleinenzeitung, die jedes 2."Ausländerthema" zum Kommentieren sperrt, oder das rosa Blatt, das nur linientreue(!) postings schnell veröffentlicht.
Schönen Tag noch, Genossen, oder wie ihr sonst genannt werden wollt. :-(
Anm.: Wo und bei wem eure Sympathie liegt, ist nur schwer zu übersehen. Daher - Danke nochmals für die Wahlempfehlung. :-)

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