News empfiehlt: Bücher,
die es sich zu lesen lohnt

Der Herbst ist wieder eine besondere Gelegenheit, sich mit einem guten Buch und einer Tasse Tee auf die Couch zu kuscheln. Aber was soll man eigentlich lesen? Inspiration dafür kann man sich bald auf der "Buch Wien“" (7. bis 11. November 2018) holen. Als alternative Entscheidungshilfe für Sie haben wir bei Kollegen in der Redaktion nachgefragt und Tipps geholt - quer durch die Genres.

von Buchtipps der Redaktion - News empfiehlt: Bücher,
die es sich zu lesen lohnt © Bild: istock

Unter der Drachenwand, Arno Geiger (*)
Ein Buch, das ich vor ein paar Monaten gelesen habe und mich immer noch nicht loslässt. Dieses Buch vergisst man einfach nicht. Veit Kolbe ist ein österreichischer Soldat auf Urlaub, da er in Russland verwundet wurde. Er verbringt ein paar Monate in Mondsee – unter der Drachenwand –, trifft und verliebt sich dort in eine deutsche junge Mutter und versucht seinen Wieder-Einzug in den Krieg zu verhindern. Doch diese vordergründige Geschichte, der rote Faden, ist es nicht (nur), was das Buch so großartig macht.

© beigestellt

Aus verschiedenen Fragmenten, Geschichten, Briefen zeichnet Arno Geiger gerade durch die Kleinigkeiten, die den Alltag damals prägten, die Dinge, die man nicht in Geschichtsbüchern lesen kann, so wahnsinnig gut wie erschreckend die allgemeine Gemütslage gegen Ende des Zweiten Weltkriegs und dessen zerstörerische Kraft in Bezug auf jeden Einzelnen. Man kann sich wirklich vorstellen, wie das Leben im Krieg gewesen sein könnte. So erschütternd, so gut, dass es auch Monate später noch "in einem arbeitet". (Nina Edler, Online-Redakteurin)

Factfulness, Hans Rosling(*)
Krieg, Hunger und Ausbeutung. Wer täglich mit Nachrichten zu tun hat, kommt schnell zum Schluss, dass die Menschheit grausam ist, die Welt bald untergehen wird und früher sowieso alles besser war. Dieses Buch zeigt, wie die Realität tatsächlich aussieht, und beweist auf sehr unterhaltsame Art, dass viele Zahlen gar nicht so dramatisch sind, wie sie uns vorkommen oder gelehrt wurden – eine Erkenntnis, die nicht nur beruhigt, sondern auch motiviert. Pflichtlektüre für alle Schwarzmaler und Vieldiskutierer! (Alexa Lutteri, Redakteurin Chronik)

Vom Inder, der mit dem Fahrrad bis nach Schweden fuhr, um dort seine große Liebe wiederzufinden, Per J. Andersson (*)
Ich weiß nicht so recht, habe ich mir im ersten Moment gedacht, als ich die Überschrift des Buches gelesen habe. Klingt irgendwie komisch. "Das musst du lesen, es ist eine wahre Geschichte, es hat mir so gut gefallen", drängte meine Mama. Also habe ich es gelesen. Und ja, Mama hatte wie immer Recht, das Buch ist wirklich eine Inspirationsquelle – in vielerlei Hinsicht.

© beigestellt

Erzählt wird die unglaubliche Lebensgeschichte des "unberührbaren" Dschungeljungen Pikay. In der Schule nur geduldet, entpuppt er sich als künstlerisches Genie. Um seine große Liebe wiederzufinden, legt er mit dem Fahrrad 7.000 Kilometer zurück – er radelt von Indien nach Schweden. Es geht um Willenskraft, Ehrgeiz, Liebe, Menschlichkeit und den Austausch zwischen Kulturen. Ganz nebenbei bekommt man auch noch einen Reisebericht der etwas anderen Art mitgeliefert. Das Buch gab mir den Anstoß, einfach dankbar zu sein und Vorurteile (die wohl jeder in sich trägt) einmal mehr zu überdenken. (Evelin Past, Online-Redakteurin)

Libanesisch essen, Kamal Mouzawak (*)
Eigentlich sind es gleich zwei Bücher in einem. Reiseführer und Kochbuch. Denn der Autor, Koch und Food-Aktivist Kamal Mouzawak nimmt seine Leser und Leserinnen mit auf eine Reise durch ein vielfältiges und spannendes Land, den Libanon, und bietet dabei eine Bandbreite von köstlichen Rezepten an. Hummus, Taboulé oder Schawarma – Klassiker der libanesischen Küche sind ebenso vertreten wie noch relativ unbekannte Köstlichkeiten. Von Mezze über Suppen und Salate bis hin zu raffinierten Hauptspeisen und köstlichen Desserts.

"Libanesisch kochen" ist ein authentisches Kochbuch. Alleine beim Durchblättern scheint man den Duft von Hummus, wildem Thymian und Sesam wahrzunehmen. Köstlich. (Ann Kathrin Hermes, Leitung Onlineredaktion)

© beigestellt

Kampf oder Untergang!: Warum wir gegen die Herren der Menschheit aufstehen müssen (*)
Sehr kompakt und klar bietet dieser Interview-Sammelband einen aktuellen Überblick über das (gesellschafts)politische Weltgeschehen und seine Zusammenhänge. Noam Chomsky, der Interviewte, spricht über die Ungleichheit auf der Welt, über Donald Trump, über den Klimawandel, über die Manipulation der Jugend und viele andere brennende Themen unserer Zeit. Dabei verblüfft nicht nur der emeritierte MIT-Professor mit seinen oft erschreckend plausiblen Ansichten.

Auch der Part von Emran Feroz, dem Interviewer trägt dazu bei, das man das Buch nur schwer aus der Hand legen kann - knappe Einleitungen zu den Themenkomplexen und spannende Fragen machen das Buch zu einer Pflichtlektüre im Herbst. Nicht zuletzt deshalb, weil es für "Anfänger" und "Fortgeschrittene" gleichermaßen geeignet ist. (Benjamin Brandtner, Chef vom Dienst, Onlineredaktion)

© Westend Verlag

Die Hauptstadt, Robert Menasse (*)
Dieser Roman ist ein Epos über unser Zeitalter. Und Menasses Roman erhebt sich über diverse Genres: Er ist Farce und Tragödie, Kriminalroman und Action-Thriller, wenn er davon erzählt, wie katholischer Serienmörder den Falschen umlegt und vor seinen Auftraggebern, die im Vatikan ebenso wie in der Nato zu finden sind, auf der Flucht ist.

Das ist fulminant! Darüber hinaus legt Menasse in Balzac’scher Manier einen Zeitroman vor, der die Lebensgeschichten von Menschen, die in dieser Hauptstadt arbeiten und leben, ausleuchtet und parallel zur politischen Verfasstheit und jüngsten Geschichte Europas erzählt. (Susanne Zobl, Stv. Leiterin des Kulturressorts)

© beigestellt

Affiliatelinks/Werbelinks
Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn Sie auf so einen Affiliate-Link klicken und über diesen Link einkaufen, bekommen wir von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für Sie verändert sich der Preis nicht.

Ein Geschenk des Himmels, Liane Moriarty (*)
Auf die australische Autorin bin ich ehrlicherweise erst durch die Verfilmung ihres Bestsellers "Big Little Lies" mit Nicole Kidman, Reese Witherspoon und Co. gestoßen. Da mir die Serie äußerst gut gefallen hat, wollte ich auch das Buch dazu lesen, das – wie so oft – noch viel besser war. Wirklich empfehlenswert ist jedoch auch eines ihrer ersten Bücher - "Ein Geschenk des Himmels" (im Original "The Last Anniversary"). Die Geschichte dreht sich um mehrere Generationen von Frauen einer Familie auf Scribby Gum Island, einer kleinen Insel nahe Sydney. Für den Leser gilt es, hinter das Geheimnis des Munro-Babys zu kommen. Neben Krimi-Elementen und Spannung bietet die Familiengeschichte vor allem viel Romantik. (Tanja Fischl, Online-Redakteurin)