Brutaler Mord in Wien-Brigittenau: Frau entdeckt tote Schwester in ihrer Wohnung

Wienerin mit Messerstichen in den Hals getötet Ermittler halten Beziehungstat für wahrscheinlich

Die Leiche wurde von der Schwester des Mordopfers entdeckt. Die beiden Frauen hatten regelmäßig Kontakt. Nachdem Gordana D. einige Tage nicht erreichbar war, wollte die Schwester in der Wohnung nachschauen, erklärte Polizeisprecher Roman Hahslinger. Sie sperrte die Türe mit ihrem eigenen Schlüssel auf, fand die 43-Jährige tot in der Küche am Boden liegend und lief im Schock zu den Nachbarn. Diese alarmierten die Exekutive.

Die Ermittler stellten ein Küchenmesser sicher, das als Tatwaffe infrage komme, so Hahslinger. "Es sieht derzeit so aus, dass der Mord über das Wochenende passiert sein dürfte." Laut Gerichtsmedizin wurde das Verbrechen in den vergangenen 36 bis 48 Stunden verübt. Für wahrscheinlich halten die Ermittler eine Beziehungstat, genaueres ist aber noch nicht bekannt. Ob die 43-Jährige in irgendeiner Form liiert war, wird noch ermittelt. "Derzeit gibt es noch keinen Verdacht auf einen möglichen Täter", betonte Hahslinger. "Das Opfer hat hier in der Wohnung offenbar alleine gelebt. Das Privatleben der Frau wird derzeit intensiv durchleuchtet."

Mordopfer seit 13 Jahren in Wien
Wie lange ihre Scheidung zurückliegt, ist noch nicht bekannt. Gordana D. wohnte jedenfalls erst seit rund zwei Wochen in der etwa 70 Quadratmeter großen Wohnung im zweiten Stock. Sie besaß die österreichische Staatsbürgerschaft und lebte seit rund 13 Jahren in Wien. Auch ihr Ex-Mann und ihre beiden Söhne sind in Österreich zu Hause.

Für einen Raubmord gab es in der aufgeräumten Wohnung keine Spuren. Auch Anzeichen für Gegenwehr oder einen Kampf gab es laut Hahslinger nicht. Gefunden wurden allerdings mehrere Spuren im Stiegenhaus, die beispielsweise von Blut oder Schweiß stammen könnten. Die Polizei hofft auf Ergebnisse von DNA-Abstrichen.

Den mit Gordana D. Tür an Tür wohnenden Nachbarn, die auch die Polizei verständigten, war nichts aufgefallen: "Wir haben nichts gehört", betonten der Taxifahrer und seine Familie. Obwohl er am Wochenende durchgehend zu Hause gewesen sei, habe er gar nichts bemerkt, auch keine lauten Streitigkeiten oder Ähnliches. Das Mordopfer habe er seit dem kürzlichen Einzug nur wenige Male getroffen: "Wir haben sie noch nicht gut gekannt."
(apa/red)