Der "Boss" rockte Wien

Jersey-Rocker bot eine fast vierstündige Supershow - inklusive Wunschkonzert

Das Leben ist ein Wunschkonzert. Zumindest wenn es nach Bruce Springsteen geht. Der „Boss“ bot gestern im Wiener Happel-Stadion eine Rock-Show der Superlative. Über beinahe vier Stunden zeigte sich der Jersey-Rocker in bester Spiellaune und erfüllte den Fans einen Song-Wunsch nach dem anderen.

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    Bruce Springsteen in Wien

    Der "Boss" machte seinem Namen im Happel-Stadion alle Ehre.

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    Bruce Springsteen in Wien

    Er zeigte sicht über dreidreiviertel Stunden in bester Spiellaune.

Kurz nach 20 Uhr war es, als die Lichter der riesigen Bühne im Happel-Stadion angingen und der „Boss“ aus New Jersey mit seiner E-Street-Band hervortrat. Bereits davor war die Stimmung gigantisch – die Welle rollte durchs Stadion während noch ein paar Roadies die letzten Vorbereitungen trafen.

"Servus Wien"
In bester Laune und mit „Servus Wien“ begrüßte Springsteen die Österreicher und legte dann mit der Occupy-Hymne „We take care of our own“ vollgas los. Darauf folgte mit „Wrecking Ball“ ebenfalls ein neuer Kracher, bevor auch bei „Badlands“ die Liebhaber seiner alten Nummern erstmals auf ihre Kosten kamen.

Das Wunschkonzert
Auf die Kosten sollten im weiteren Verlauf der fast vierstündigen Show aber alle Sprinsteen-Liebhaber kommen. Neben beinahe allen Songs seines neuesten Werkes „Wrecking Ball“ bot der „Boss“ auch dieses Mal die Möglichkeit, sich Songs zu wünschen, wie der "Boss"-Fan bereits wusste. Zahlreiche Besucher brachten Plakaten mit – vom kleinen Schmierzettel bis zum Riesen-Transparent –, worauf die Song-Forderungen standen. Der Rocker sammelte diese brav ein und spielte – beinahe – eines nach dem anderen ab.

So kamen die Zuschauer auch in den Genuss älterer, nicht so oft gehörter Nummern wie „Empty Sky“, „Racing in the Street“ oder „Trapped“. Verwundert zeigte sich der mehr als robuste 62-Jährige beim wiederholten Wunsch nach „Tougher than the Rest“. „Ich weiß nicht, was ihr damit habt, aber das muss wohl ein großer Hit hier gewesen sein“, kündigte er an, ehe er sich alleine ans Klavier setzte und aus seinem sowie 51.000 weiteren Mündern der Hit erklang.

Superhits zum Schluss
Der Stimmung noch eins drauf setzte dann nur noch die letzte Phase der fast vier Stunden, in der der „Boss“ noch einmal alle Stadionrock-Superhits auspackte. Von „Born in the USA“ über „Born to Run“, „Hungry Hearts“ oder „Dancing in the Dark“ war alles dabei. Gefehlt hat leider nur “The River”, aber es gibt bestimmt ein nächstes Mal.

Bis zum nächsten Mal
Von diesem nächsten Mal darf man getrost ausgehen, denn bei Springsteens immenser Spiellaune - trotz seinen 62 Jahren sprintete er dutzende Male vom einen zum anderen Ende der Bühne, ließ sich von Fans angreifen und tätscheln und fiel kurz vor Ende theatralisch auf den Boden, um sich von „Sopranos“-Star und Mimik-Mann Steven Van Zandt mit Wasser übergießen zu lassen - ist die Musiker-Pension wohl gottseidank noch in unerreichbar weiter Ferne.