Meghan Markle erlitt im Juli Fehlgeburt

Frau von Prinz Harry berichtet in "New York Times" von schmerzvoller Erfahrung

Meghan Markle hat nach eigenen Angaben im Juli eine Fehlgeburt erlitten. "Während ich mein erstgeborenes Kind im Arm hielt, wusste ich, dass ich mein zweites verlieren würde", schrieb die Frau von Prinz Harry in der Mittwochsausgabe der "New York Times". Harry und Meghan haben einen einjährigen Sohn, Archie.

von Britische Royals - Meghan Markle erlitt im Juli Fehlgeburt © Bild: imago/Xinhua

Die Herzogin habe einen Krampf gespürt, als sie gerade Archies Windeln wechselte, erzählte sie der "New York Times". Sie habe sich zu Boden begeben und ein Schlaflied gesungen - um sich selbst und Archie zu beruhigen, habe aber bereits gespürt, dass hier etwas nicht stimmte. "Ich wusste, während ich mein erstgeborenes Kind in den Armen hielt, dass ich mein zweites verlieren würde", so die Herzogin.

Tränen im Krankenhaus

Stunden später sei sie im Krankenhausbett gelegen, Prinz Harry habe ihre Hand gehalten, beide wären in Tränen gewesen, erinnert sich Meghan in dem Artikel. Sie habe dann ihren Mann gefragt, ob dieser Okay sei, denn nur so könne man gemeinsam anfangen, diese Wunde wieder zu heilen.

Immer noch Tabu-Thema

Ein Kind zu verlieren bedeute eine unfassbare Trauer, etwas das so viele Menschen erfahren würden, aber nur wenige würden darüber sprechen, so Meghan über das immer noch Tabu-Thema. Indem man seine Geschichten mit anderen teilen würde, könne man die ersten Schritte im Heilungsprozess machen. Und gerade auch in diesem schwierigen Jahr sei es immer wieder wichtig, andere zu fragen, wie es geht. "Sind wir okay?", frage die Herzogin zum Abschluss. "Wir werden es sein", gibt sie sich optimistisch.

Kein Kommentar vom Palast

Der Buckingham-Palast wollte sich nicht zu dem Bericht äußern. Es handle sich um eine sehr persönliche Angelegenheit, so ein Sprecher. Harrys Onkel, Charles Spencer, sagte hingegen dem Fernsehsender ITV, dass alles "sehr, sehr traurig" sei. Er ist ein Bruder von Harrys Mutter Diana, die bei einem Autounfall in Paris ums Leben kam. Britische Gesundheitsexperten lobten Meghans Artikel: Fehlgeburten kämen oft vor, seien aber immer noch ein Tabu-Thema, sagte Christine Ekechi vom Königlichen College für Geburtshelfer und Gynäkologen. Offene Diskussionen darüber seien willkommen.

Harry und Meghan hatten sich im Frühjahr vom Königshaus losgesagt ("Megxit") und leben im kalifornischen Santa Barbara. Die ehemalige US-Schauspielerin ("Suits") stammt aus Los Angeles. Ihren Lebensunterhalt verdienen sich die beiden in den USA unter anderem mit einem lukrativen Vertrag beim Streamingdienst Netflix, für den sie etwa Dokumentationen und Spielfilme produzieren wollen. Ihr hauptsächliches Anliegen ist es aber, sich im sozialen Bereich zu engagieren. Dafür gründeten sie auch eine gemeinnützige Organisation.

Bei ihrem Vorhaben prescht vor allem Meghan voran und hält sich auch mit politischen Ansichten - etwa bei der US-Präsidentenwahl - nicht zurück. Sie ist eine scharfe Kritikerin des Republikaners Donald Trump und hatte die US-Amerikaner eindringlich dazu aufgerufen, zu den Wahlurnen zu gehen. Ihr politisches Engagement ist für Royals, zu denen sie auch nach dem "Megxit" gehört, ungewöhnlich.

Weiterer Schlag für die Queen

Für Königin Elizabeth II. (94) ist die Fehlgeburt neben dem "Megxit" ein weiterer Schlag in diesem Jahr. Mehrere Mitglieder der Königsfamilie hatten sich mit dem Coronavirus infiziert. Ihr Sohn Prinz Andrew (60) soll zudem in einen Missbrauchsskandal verwickelt sein. Eine US-Amerikanerin wirft ihm vor, sie als Minderjährige missbraucht zu haben.

Zumindest einen Lichtblick gibt es bei den Royals: Prinzessin Eugenie, eine Enkelin der Monarchin und die Tochter von Andrew, ist schwanger. Sie lebt mit ihrem Mann Jack Brooksbank nun im Frogmore Cottage, wo einst Harry und Meghan wohnten - und fast in Sichtweite der Queen, die die meiste Zeit im Schloss Windsor wegen der Pandemie verbringt.