London-Urlaub so
billig wie lange nicht

Touristen freuen sich über günstigen Wechselkurs nach dem Brexit-Votum

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billig wie lange nicht

"Für meinen Urlaub ist der Brexit einfach super!", sagt Robbert de Reus aus Middelburg in den Niederlanden. "Er wird minütlich billiger!" Auch Roberto Serraglia aus dem italienischen Cuneo, mit Ehefrau und zwei Kindern auf Städtetrip in London, spart eine Menge Geld. "Verglichen mit der Zeit vor der Abstimmung geben wir sicherlich mindestens 15 Prozent weniger aus." Eine Abspaltung Großbritanniens wolle er zwar nicht, sagt Serraglia und blickt auf das britische Parlament vor ihm. Doch im Moment sei es für ihn und seine Familie eben "eine gute Sache".

Pfund auf niedrigstem Wert seit über 30 Jahren

Mit dem überraschenden Ja der Briten zum Brexit stürzte das Pfund auf den niedrigsten Wert seit mehr als 30 Jahren gegenüber dem Dollar, und auch gegenüber dem Euro hat es in den vergangenen zwei Wochen deutlich an Wert verloren. Laut der Bank of England verlor das Pfund in der Woche nach dem Referendum durchschnittlich neun Prozent an Wert gegenüber dem Dollar.

Für Touristen aus den USA lohnt es sich jetzt besonders. "Ich war am Tag des Referendums schon hier, und ich habe seitdem ziemlich viel eingekauft, um das auszunutzen", sagte der US-Student Bretton Pyne.

Und auch Erica Kim aus Südkorea, mit dem Ehemann in der britischen Hauptstadt zu Gast, genießt den Aufenthalt: "Ich habe noch zwei Tage zum Shoppen", erzählt sie. "Ich werde Kleidung und Spielzeug für meine Familie einkaufen." Sie hatte leider das meiste Geld schon daheim eingetauscht. "So habe ich bestimmt 400 Pfund verloren."

Souvenirhändler bleiben unterkühlt

Die Händler in ihren Souvenirläden in der Nähe der Downing Street Nummer 10, dem Sitz von Premier David Cameron, bleiben dagegen britisch unterkühlt. "Ja, die Amerikaner geben mehr aus", sagt Mara Oliveira, Chefin von CGX Accessories. "Aber sonst hat sich nicht viel verändert."

Auch Ashik Av bleibt skeptisch. In seinem Laden "Cool Britannia", umgeben von Teekannen und Bildern der Queen, sagt er: "Ich kann nichts Positives am Brexit sehen." Er fürchtet die Unsicherheit, weiß nicht, wie es weitergehen wird. Und auch "die Touristen sind verwirrt", sagt er.

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