Lust auf Brettspiele?
3 aktuelle Spiele im Test

Was "Super-Mario-Monopoly, "Fummelei" und "Coinhole" zu bieten haben

Im digitalisierten Alltag geraten Brettspiele gerne in Vergessenheit. Wer wieder einmal Lust hat, sich auf die klassische Spielvariante einzulassen, ist hier genau richtig. News.at hat drei aktuelle Brettspiele für Jung und Alt getestet - abgerundet mit einem kurzen Überblick über interessante Spiele-Neuheiten für 2018.

von Monopoly Gamer © Bild: News

1. "Monopoly Gamer"

Monopoly Gamer
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Alter: 8+
Anzahl der Spieler: 2-4

Der Klassiker Monopoly verwandelt sich bei "Monopoly Gamer - Kämpfe um die meisten Punkte" in eine Super-Mario-Version des Spiels - inklusive bekannter Charaktere als Spielfiguren wie Prinzessin Peach, Mario, Yoshi und Donkey Kong. Das Spielprinzip weicht angepasst an das Motto ebenfalls vom Klassiker ab: Statt Spielgeld gilt es so viele Münzen wie möglich zu sammeln. Nach jeder Runde, in der die Spieler über das "Los"-Feld kommen, steht ein Kampf mit einem Bossgegner an. Dazu zieht man die entsprechenden Karten. Jede Figur besitzt zudem spezielle Fähigkeiten, die durch den sogenannten Power-up-Würfel erspielt werden können (siehe Bild unten). Auch Grundstücke können bei dieser Variante gesammelt werden.

Monopoly Gamer
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An der Qualität der Spielfiguren, des Bretts und des restlichen Inhalts des Spiels gibt es für das Preis-Leistungs-Verhältnis (rund 40 Euro) nichts auszusetzen. Fans von Luigi oder dem Pilz kommen allerdings nicht auf ihre Kosten, da diese und weitere Spielfiguren extra dazugekauft werden müssen - ein Wermutstropfen. Denn dadurch wird auch die Anzahl der Spieler eingeschränkt, die beim klassischen Monopoly höher ist. Dem Spielespaß tut das aber keinen Abbruch. Die Aktionen und Aufgaben sind abwechslungsreich und geeignet sowohl Jung als auch Alt bei Laune zu halten. Und Super-Mario-Fans kommen sowieso auf ihre Kosten. Fazit: Eine gelungene Abwandlung des Klassikers.

(Carina Pachner)

Monopoly Gamer
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Bewertung der Redaktion:

★ ★★★★


2. "Fummelei"

Fummelei
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Alter: 8+
Anzahl der Spieler: 3+

Das Gesellschaftsspiel "Fummelei – der unfassbare Fingerspaß" von Hasbro klingt von der Idee und der Beschreibung her sehr vielversprechend. Mit eingewickelten Daumen müssen die Spieler in möglichst kurzer Zeit ganz unterschiedliche Aufgaben bewältigen, etwa Zeichnen, Kneten oder Falten. Mich hat es von Anfang an angesprochen, umso enttäuschter war ich nach dem ersten Mal spielen.

Fummelei
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Die Daumenbänder schränken die Bewegungsfreiheit nicht wirklich ein, die Aufgaben sind nicht wirklich witzig und sehr einfach zu bewältigen. Zusätzlich nervt, dass man sehr viele Dinge, die auf den Aufgabenkarten stehen, erst heranschaffen muss. Man hat sie zwar im Haushalt, aber es ist für einen geselligen Spieleabend nicht förderlich, wenn der Gastgeber permanent aufstehen muss beziehungsweise die Spielvorbereitung ewig dauert. Ich und meine fünf Mitspieler waren schnell gelangweilt und haben dann zu einem anderen Spiel gewechselt. Zur Verteidigung muss ich sagen, dass ich nicht wirklich auf die Altersangabe geachtet habe. Das Spiel ist ab 8+ freigegeben und ich habe nur mit Erwachsenen gespielt. Es könnte durchaus sein, dass die Spiel-Idee für Kinder lustig ist (auch die ganzen zusätzlichen Gegenstände aufzutreiben). Mit mehr oder weniger verbundenen Händen zu spielen und die ulkigen Aufgaben zu lösen, könnte für Kleinen unter uns durchaus unterhaltsam sein. Für Erwachsene aber bleibt mein Fazit: Finger weg!

(Evelin Past)

Bewertung der Redaktion:

★ ★✰✰✰


3. "Coinhole"

Coinhole
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Alter: 8+
Anzahl der Spieler: 2+

Der Vorteil bei "Coinhole" ist: Es braucht keine lange Spielanleitung und ist quasi selbsterklärend. Im ersten Augenblick erinnert dieses Spiel an das altbekannte Flohspiel, bei dem Plastikchips in einen Behälter geschnipst werden. Die Spieler haben bei "Coinhole" die Aufgabe, einen Chip beziehungsweise eine Münze in das Loch im Holzbrett hüpfen zu lassen. Die einzige Grundregel lautet: Die Münzen müssen zuerst vor dem Spielbrett aufspringen. Klingt einfach, ist es aber nicht zwingend. Als Spielanfänger lag die Trefferquote in etwa bei 1:15. Das führte sowohl zu Lachanfällen über die eigene Unfähigkeit als auch zu einem Anstieg des Frustrationslevels ("Das kann ja noch ewig dauern").

Coinhole
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Coinhole
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Der Nachteil des Spiels ist: Obwohl es in Teams gespielt werden kann und in der Spielanleitung drei unterschiedliche Spielvarianten (Punkte zählen oder wer versenkt gewinnt) angeführt sind, lädt es im Unterschied zu komplexeren Brettspielen nicht zum langen Verweilen ein. Fraglich ist auch, wie schnell Kinder das Interesse und die Geduld daran verlieren, wenn sie öfter hintereinander nicht treffen (Kinder waren beim Test nicht anwesend). Für den Zeitvertreib zwischendurch kann es aber durchaus überzeugen. Fazit: Eher nur für den "Fastfood-Spielhunger" geeignet.

(Carina Pachner)

Bewertung der Redaktion:

★ ★★✰✰


Ein kurzer Überblick über Spiele-Neuheiten für 2018

  • "Exit - Die unheimliche Villa": Ein neues Spiel der Exit-Reihe, bei dem der Spieler knifflige Rätsel knacken muss.
  • "Brasil": Ein Entdecker-Spiel, das im Brasilien des 18. Jahrhunderts angesiedelt ist: Der Abbau von Gold spielt dabei die Hauptrolle.
  • "Fallout": Das Brettspiel mit post-nuklearer Atmosphäre orientiert sich am gleichnamigen Computerspiel.
  • "Photosynthese": In dem Spiel (ab 10 Jahren) geht es darum, sich seinen eigenen Wald zu pflanzen - inklusive dreidimensionaler Bäume und schöner Illustrationen.
  • " AuZtralia": Verspricht ein Mix aus Wirtschafts-und Abenteuerspiel zu werden - lokalisiert in Australien (ab 13 Jahren).
  • "Kodama" - die Baumgeister: Ein japanisches Kartenspiel aus der Feder von Kosmos (2017 erschienen), das den Spieler in die Rolle von Baumhirten schlüpfen lässt, die den Wald wachsen lassen.
  • "The Rise of Queensdale": Das Brettspiel entwickelt sich Partie für Partie und damit Epoche für Epoche weiter (Legacy-Spiel). Die Spieler bauen kontinuierlich ihre eigenen Stadtviertel aus.
  • "Sid Meiers Civilization: A New Dawn": Die Spieler schlüpfen in die Rolle von historischen Anführern, handeln, kämpfen und besiedeln das Land, um zur Nation aufzusteigen (ab 8 Jahren).
  • "Way of the Panda": Ninjas machen das Heimatland der Pandas unsicher. Der Panda-Clan muss nun die Städte wieder aufbauen und die Ninjas vertreiben (ab 14 Jahren)
  • "Blue Lagoon": Bei diesem Spiel geht es um die Kolonisierung von Polynesien. Mithilfe einer Gruppe von Siedlern soll jeder Spieler die neue Welt entdecken und Dörfer aufbauen (ab 8 Jahren).
  • "Spirit Island": Ein kooperatives Strategiespiel, bei dem der Spieler die Rolle von Naturgeistern einnimmt, der die Ressourcen abbauenden Siedler von seiner Heimatinsel wieder vertreiben will (ab 13 Jahren).
  • "Hochverrat": Ein kartengesteuertes 2-Spieler-Spiel mit historischem Charakter, bei dem es um die Westerweiterung Kanadas und die Nordwest-Rebellion von 1885 geht.