Manny Pacquiao - Der politische Boxer

Der Volksheld der Philippinen kämpft gegen Floyd Mayweather und gegen Armut

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Der 36-jährige Superstar ist auch Politiker, Sänger, Schauspieler, Geschäftsmann, Basketball-Profi und ein christlicher Prediger. Und in seiner Heimat ist der Box-Profi mit dem Spitznamen "Pacman" so beliebt, dass er eines Tages sogar Präsident werden könnte, wie manche sagen. Seine Fans vergöttern ihn. Während der Kämpfe von Pacquiao sinkt die Kriminalitätsrate in seiner Heimat gegen Null, da das ganze Land gebannt vor den Bildschirmen sitzt. Wo er auch auftaucht, immer ist ihm eine Menschenmenge auf den Fersen, die ein Autogramm oder ein Foto ihres Idols ergattern will.

Auch in den USA sorgte Pacquiao bei seinem ersten Besuch im Weißen Haus 2011 für reichlich Trubel: Als er eine Straße überquerte, versuchten gleich mehrere Fahrer mit ihren Handys einen Schnappschuss von ihm zu machen - die Folge war eine Karambolage. Das Treffen mit dem US-Präsidenten Barack Obama bezeichnete die Box-Größe als "unvergesslichen Moment".

Muhammad Ali als Unterstützer

Zu Pacquiaos zahlreichen Fans gehört auch der weltgrößte Boxer Muhammad Ali. Er hofft, dass sich der fünffache Vater im Kampf gegen den bisher unbesiegten US-Superstar Floyd Mayweather jr. in der Nacht auf Sonntag (ab 4.00 MESZ) in Las Vegas (7 Fakten zum Kampf des Jahrhunderts) durchsetzen kann. "Mein Vater ist durch und durch Pacquiao-Fan", sagte Alis Tochter Rasheeda dem Promiportal TMZ. "Er weiß, dass Manny ein großartiger Kämpfer ist, aber es geht mehr um das, was er außerhalb des Rings macht. Er ist so ein wohltätiger Mensch."

Mit seinem politischen Wirken wolle er den Menschen etwas von den Wohltaten wiedergeben, die er in seiner Traumkarriere erfahren habe, erklärte Pacquiao. 2007 begann er als Abgeordneter in der philippinischen Provinz Süd-Cotabato seine politische Karriere. Er wolle den Massen dienen, die bei jedem Kampf standhaft zu ihm hielten - ob Sieg oder Niederlage.

Kampf gegen die Armut

"Ohne ihre Unterstützung gebe es keinen Manny Pacquiao", sagt der Boxstar. Als Staatsdiener wolle er mehr für die Armen machen. "Ich weiß, was Armut bedeutet", betonte Pacquiao. 2010 und 2013 wurde er zum Abgeordneten der Provinz Sarangani gewählt.

Als einziger Faustkämpfer hat es Pacquiao geschafft, in acht verschiedenen Gewichtsklassen Weltmeister zu werden. Sein Verdienst im Jahr 2014 wird auf umgerechnet etwa 38,4 Millionen Euro geschätzt. Für seinen ersten Kampf soll er dem Film "Kid Kulafu" zufolge nur zwei Euro bekommen haben. Der Streifen über das Leben der Box-Größe wurde vor Pacquiaos Kampf gegen Mayweather ausgestrahlt.

Bald Senator und Präsident?

Der Titel spielt auf den ersten Spitznamen des Boxkämpfers an. Dieser stammte von einem billigen Wein, dessen leere Flaschen Pacquiao als Kind gesammelt und verkauft haben soll. Seinen ersten Profi-Kampf hatte der Philippiner 1995 im Alter von 16 Jahren. Seitdem blickt er auf 56 Siege, fünf Niederlagen und zwei Remis in seiner Karriere zurück.

Ans Aufhören denkt Pacquiao noch lange nicht. Auch wenn er im Kongress als Abgeordneter mit der höchsten Zahl von Abwesenheiten kritisiert wurde, strebt Pacquiao für 2016 ein höheres Amt an. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass ich als Senator kandidieren werde", sagte er im Juli 2014 einem Radiosender in Manila, als er nach seinen Plänen für den Ruhestand gefragt wurde. Wie es mit der Präsidentschaftskandidatur stünde? "Daran denke ich jetzt nicht", lautete Pacquiaos Antwort. "Meine Zukunft überlasse ich Gott."

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