Börsianisch für Anfänger

Börsianisch für Anfänger © Bild: iStock

Wer erst beginnt, sich für die Börse zu interessieren und überlegt, Geld in Wertpapiere zu investieren um für die Zukunft, die Kinder oder den Ruhestand vorzusorgen, sieht sich nicht selten einer ganzen Fülle von Fachbegriffen gegenüber, die mitunter auch ein wenig abschreckend sein können.

Es lohnt sich jedoch, sich damit auseinanderzusetzen, denn Wertpapiere sind in einer Zeit, in der es für Sparguthaben praktisch keine Zinsen gibt – und Sparbücher in der Regel sogar ein Verlustgeschäft sind – eine der wenigen Möglichkeiten, bei denen man auch mit einem geringen Kapitaleinsatz eine relevante Rendite erwarten kann. In der Folge sind die wichtigsten dieser Begriffe erklärt.

Aktie

Eine Aktie ist ein Anteilsschein an einem Unternehmen. Wer eine Aktie kauft, wird Miteigentümer einer Aktiengesellschaft und partizipiert in der Folge am Erfolg – oder auch Misserfolg des Unternehmens.

Aktienindex

Ein Aktienindex setzt sich aus einer Vielzahl von Aktien zusammen und folgt deren Wertentwicklung. Der österreichische ATX (AT0000999982). beinhaltet etwa die 20 größten heimischen an der Wiener Börse notierten Unternehmen, die Werte werden nach dem Börsenwert der im Streubesitz befindlichen Aktien gewichtet. Der ATX gilt somit auch als eine Art „Fieberthermometer“ der Wiener Börse.

Aktienrückkauf

Nicht nur Anleger und Investoren, sondern auch Unternehmen können eigene Wertpapiere kaufen. Man spricht in dem Fall von einem Rückkauf. In der Regel steigt der Börsenkurs als Folge eines Rückkaufs, weil dadurch das Angebot an frei verfügbaren Aktien zurückgeht.

Aktiensplit

Wenn eine Aktie so stark an Wert gewinnt, dass sie zu sehr steigt und in der Folge für den Anleger zu teuer wird, führen Unternehmen gelegentlich einen Aktiensplit durch. Dabei wird zum Beispiel die Zahl der ausgegebenen Aktien etwa um den Faktor vier erhöht und der Wert der Einzelaktien gleichzeitig geviertelt. Damit wird das Vermögen bestehender Investoren nicht angetastet, frei im Handel verfügbare Wertpapiere werden jedoch günstiger.

Bewertung

Wer herausfinden will, ob eine Aktie günstig oder teuer ist, darf nicht alleine auf den Preis schauen. Dafür müssen Bewertungskennzahlen wie das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV), das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) oder das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) herangezogen werden. Das KGV ist dabei die am meisten genutzte Maßzahl. Sie gibt an, wie oft der Gewinn eines Unternehmens im aktuellen Preis einer Aktie enthalten ist oder wie oft dieser errechnete Gewinn ausgeschüttet werden müsste, um den Kaufpreis zu refinanzieren. Damit lässt sich abschätzen, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist und wie teuer eine Aktie eines Unternehmens zum Beispiel auch im Vergleich zum Wettbewerb ist.

Broker

Ein Broker ist eine für den Handel an den Börsen zugelassene natürliche oder juristische Person – zum Beispiel auch ein Online-Broker wie bankdirekt.com. Der Wertpapierhandel wird über Broker abgewickelt, die Broker erhalten dafür eine Vermittlungsgebühr, auch Courtage genannt.

Dividende

Die Dividende ist der Anteil des Unternehmensgewinns, der an die Anteilshaber (Aktionäre) ausgeschüttet wird. Dier Ausschüttung erfolgt in der Regel jährlich und wird im Rahmen der Hauptversammlung beschlossen.

ETF (Exchange Traded Fund)

Diese speziellen Fonds werden nicht von Fondsgesellschaften verwaltet, sondern direkt an der Börse gehandelt und bilden exakt einen bestimmten Index – etwa den ATX ab. Das bedeutet, dass in einem ATX-Fonds dieselben 20 Werte enthalten sind wie im Aktienindex selbst, und das auch noch zu den gleichen Teilen. Die Wertentwicklung des Fonds ist somit identisch mit der des Index. In ETFs zu investieren ist somit transparenter und zugleich auch günstiger als in Fonds zu investieren, weil die Fondsmanangement-Gebühren deutlich geringer sind.

Fonds

Ein Wertpapierfonds ist ein von einer Fondsgesellschaft generiertes Produkt, in dem ausgewählte Wertpapiere aufgenommen werden. Wertpapierfonds werden von Fondsmanagern aktiv gemanagt.

Hauptversammlung

Die Hauptversammlung ist das jährliche Treffen der Aktionäre eines Unternehmens. Im Zuge dieser Versammlung werden die Aktionäre über den aktuellen Zustand des Unternehmens informiert, ebenfalls wird über wichtige Beschlüsse abgestimmt.

IPO

Unter IPO oder Initial Public Offering versteht man den Börsengang eines Unternehmens. Es wird ein Ausgabepreis für die Aktie festgesetzt.

Kapitalerhöhung

Im Zuge einer Kapitalerhöhung holen sich Unternehmen frisches Geld von der Börse, indem sie zusätzliche Aktien (Unternehmensanteile) in den Handel bringen, die bisher vom Unternehmen selbst gehalten wurden.

Leerverkauf

Bei einem Leerverkauf wird eine Aktie verkauft, die der Verkäufer noch gar nicht besitzt. Diese aus dem Warenterminhandel stammende Methode des Aktienhandels wird dann genutzt, wenn ein Verkäufer mit fallenden Kursen rechnet. Kann er die Aktie zum tatsächlichen Stichtag dann günstiger einkaufen, dann macht er dabei einen Gewinn.

Limit-Order

Eine Limit-Order ist ein Auftrag zum Kauf eines Wertpapiers zu einem bestimmten Preis. Wir der Preis binnen des definierten Zeitraums erreicht, kommt das Geschäft zustande, andernfalls nicht. Bei einer Market-Order wird der Auftrag zum Kauf einer Aktie hingegen zum nächstmöglichen Zeitpunkt und zum aktuell günstigsten Preis durchgeführt.

Marktkapitalisierung

Auch Börsenwert genannt, ist das Produkt aus der Zahl der ausgegebenen Aktien und dem Aktienkurs.

Stop-Loss-Order

Eine Stop-Loss-Order ist ein Instrument zur Vermeidung von hohen Verlusten an der Börse. Wenn eine Aktie unter einen vorher bestimmten Wert fällt, dann automatisch der Verkauf angestoßen.

Verwaltungsgebühr

Das ist jene Gebühr, die von Fondsgesellschaften jährlich für das aktive Portfoliomanagement verrechnen. Bei aktiv gemanagten Fonds bewegt sich diese Gebühr zwischen 1,0 und 2,0 Prozent. Bei ETFs fällt nur rund ein Zehntel der Gebühren an.