Bode Miller ist verbal bereits in Hochform:
Starke Sprüche zum Thema Renn-Sicherheit

"Kann reden soviel man will, es ändert sich nichts" "Wenn ich Party machen will, dann mache ich Party"

Gesamt-Weltcup-Sieger Bode Miller ist schon wieder in absoluter Topform, zumindest mit seinem Mundwerk. Das hat der US-Amerikaner im Vorfeld des Weltcup-Auftakt-Riesentorlaufs in Sölden unter Beweis gestellt. Im Rahmen eines Medientermins seiner Skifirma Head hat sich Miller beim Thema Sicherheit kein Blatt vor den Mund genommen und scharf in Richtung des internationalen Skiverbands (FIS) geschossen.

Bode Miller ist verbal bereits in Hochform:
Starke Sprüche zum Thema Renn-Sicherheit © Bild:

"Man kann reden soviel man will, es ändert sich nichts. Es würde sich nicht einmal etwas ändern, wenn einer von uns Athleten sterben würde. Dann würde eben einer weg sein und ein neuer kommen. Jeder ist austauschbar, auch die absoluten Spitzenfahrer. Die FIS würde es trotzdem weiterhin geben", meinte der 31-Jährige.

Laut Miller gab es seitens der Athleten den einen oder anderen inspirierenden Vorschlag zur Verbesserung der Sicherheitslage, "aber wir haben leider nur sehr geringe Erwartungen". Miller bekräftigte einmal mehr, dass er das Problem in den veralteten und verkrusteten Strukturen in der FIS-Spitze sieht. Miller entsprach mit seinen Aussagen übrigens genau dem präsentierten Saison-Motto von Head, Miller, Hermann Maier und Co. seien nämlich die "Rebellen des Weltcups".

Unabhängiges Ein-Mann-Team
Aber auch sportlich scheint Miller bestens gerüstet für die WM-Saison zu sein. Die im Saisonfinish zugezogene Verletzung an der rechten Hand in ausgeheilt. Der Amerikaner ist so wie im vergangenen Winter als unabhängiges Ein-Mann-Team unterwegs, in seiner Truppe hat es jedoch im Sommer personell einige Veränderungen gegeben. Sein persönlicher Langzeittrainer John McBride ist mit Ende der vergangenen Saison zurückgetreten, auch Millers Onkel Mike Kenney ist nicht mehr mit von der Partie.

Millers neuer Coach ist Forest Carey und mit 32 Jahren nur ein Jahr älter als Miller. Carey ist ein langjähriger Wegbegleiter von Miller und war mit ihm in der Carrabassett Valley Academy in Maine sowie im US-Skiteam unterwegs. Mit Craig Daniels wird Miller von einem weiteren engen Vertrauten unterstützt. "Ich kenne Forest und Craig seit Ewigkeiten", meinte Miller über seine für ihn arbeitenden Freunde.

Durch den Weltcup tourt das "Team America" mit drei Trucks - Wohnung und Kraftkammer inklusive. Chauffiert wird Miller nach wie vor von Jake Serino, ebenfalls ein dicker Kumpel seit Jugendzeiten.

Miller, der in seine dritte Saison als Head-Fahrer geht, hat im Sommer Krafttraining und sehr viel Skitraining absolviert, u.a. in seiner Heimat New Hampshire, Aspen, Neuseeland (u.a. gemeinsam mit dem ÖSV-Team) und Österreich.

Gesamtweltcup verteidigen
Die Ziele liegen als Gesamt-Weltcup-Titelverteidiger und mit einer WM-Saison vor sich auf der Hand. Doch Miller möchte in diesem Winter auch im Slalom wieder ganz vorne mitmischen. "Der Gesamtsieg in Slalom und Abfahrt sind Ziele", meinte Miller, der mit Rainer Schönfelder und Markus Larsson zwei neue Slalom-Spitzenathleten im Head-Team hat.

Ein Gerücht wollte Miller vor Saisonstart noch vom Tisch wischen. Die Thesen, wonach Miller seit längerem auf Alkohol und Partys verzichte, stimmen nämlich nicht. "Ich mache, was ich will. Und wenn ich Party machen will, dann mache ich Party." Alle Miller-Fans können also beruhigt sein, ihr Liebling hat sich auch im Sommer 2008 nicht verändert, "Disco-Bode" lebt nach wie vor.
(apa/red)