Blondinen bevorzugt- schon Höhlenmänner schätzten ihre augenscheinlichen Qualitäten

Genetische Blondinen-Mutation 11.000 Jahre her Traurig, aber wahr: Das Ende der Blondinen naht...

Nicht nur so mancher Gentleman der Neuzeit bevorzugt Blondinen. Schon Höhlenmänner fanden die Vorgängerinnen von Marilyn Monroe, Brigitte Bardot und Scarlett Johansson besonders attraktiv. Zu diesem Schluss kamen jetzt Wissenschafter zweier britischer Universitäten. Schuld sei die Evolution.

Blonde Haare und leuchtend blaue Augen hätten sich bei Frauen gegen Ende der Eiszeit als Reaktion auf Nahrungs- sowie vor allem auf Männermangel herausgebildet, glauben Forscher der renommierten Universitäten St. Andrews in Schottland und Central Lancashire in Nordwestengland.

Sexuelle Selektion
Die harschen Eiszeitverhältnisse in Nordeuropa hätten Nahrungsmittelknappheit verursacht, die wiederum zu immer gefährlicheren Großtierjagden führte, bei denen zahlreiche Männer den Tod fanden. Durch die große Überzahl an Frauen sei ein "starker Druck der sexuellen Selektion" entstanden, erklärte der Leiter der Studie, der kanadische Anthropologe Peter Frost. "Ein mögliches Ergebnis war das Auftreten ungewöhnlicher Farbeigenschaften der Haare."

Blondinen seit 11.000 Jahren
Frosts Kollege John Manning von der Central Lancashire-Universität erklärte, diese Entwicklung sei vermutlich der Grund dafür, dass "Haar- und Augenfarbe in anderen Teilen der Welt eher einförmig sind, während es in Europa viele Variationen gibt". Nach Angaben der "Times" vom Sonntag wird die These auch durch eine separate Untersuchung nordeuropäischer Gene durch drei japanische Universitäten gestützt. Sie seien zu dem Schluss gekommen, dass die genetische Mutation, die zur Herausbildung blonder Haare in Nordeuropa führte, etwa vor 11.000 Jahren einsetzte.

Ende der Blondinen naht...
Echte Blondinen mögen sich in ihrem Selbstbewusstsein durch die Ergebnisse anthropologischer und gentechnischer Studien gestärkt fühlen, die im Detail in der nächsten Ausgabe des Fachmagazins "Evolution and Human Behavior" veröffentlichen werden. Doch für alle Brünetten gibt es nach Angaben des "Times" einen Trost: Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO gehe davon aus, dass es künftig keine naturblonden Haare mehr geben werde, weil der Genpool dafür immer mehr schrumpfe. Allerdings werde es erst in rund 200 Jahren so weit sein, dass die Nichtblonden wieder unter sich sind.
(apa/red)