Blindes Paar will adoptieren

Soziallandesrat: "Deutlich höheres Risikiopotenzial"

Blindes Paar will adoptieren © Bild: Corbis

Soziallandesrat Josef Ackerl (SPÖ) verteidigte die Entscheidung der Behörden: "Es ist ein deutlich höheres Risikopotenzial gegeben." Dietmar Janoschek (40) und seine Lebensgefährtin Elfriede Dallinger (45) sind vor 20 Jahren erblindet. Im Juni 2010 stellten sie bei der BH einen Antrag, ein blindes Kind aus einem Entwicklungsland adoptieren zu dürfen.

Sie hätten alle nötigen Kurse absolviert und eine Sozialarbeiterin habe bei einem Lokalaugenschein keine Gründe gegen eine Adoption festgestellt, hieß es. Dennoch sei ihr Ansuchen ohne Begründung abgelehnt worden. Nun wollen sie die Behörde klagen.

Es sei nicht Aufgabe der Jugendwohlfahrt, "kinderlosen Paaren zur Verwirklichung ihres individuellen Familienglücks zu verhelfen", konterte Ackerl. Er könne zwar aus Gründen der Amtsverschwiegenheit nicht auf die persönlichen Voraussetzungen des Paares eingehen, es gebe aber auch einige allgemeine Überlegungen, die gegen eine Adoption sprechen würden: Alltägliches wie ein Zeckenbiss, ein Sonnenbrand oder das Auftreten eines Ausschlags könne mangels Wahrnehmung zum ernsten Problem werden. Bei einem Unfall, beispielsweise dem Sturz von einem Klettergerüst, sei eine adäquate Erstversorgung nicht gewährleistet, begründete Ackerl die negative Entscheidung.

(apa/red)

Kommentare

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sicher schwer zu entscheiden sowas aber, wenn nun mal die Frau schwanger wird und ein Kind bekommt,was ist dann da anders als wenn man eines adoptiert?Will man dann den Eltern das Kind gar wegnehmen? Ich will gar nicht weiter denken aber das muss man.Ich würde meinen wenn die Eltern ein Kind adoptieren, dann sollte dieses zumindest sehend sein.Das würde zumindest ein kleiner Erfolg sein, sehend zu werden!

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