Maria Vassilakou: Eine,
die polarisiert hat

Maria Vassilakou zieht sich aus der Politik zurück. Welche Projekte sind der Grünen gelungen, welche nicht?

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Bilanz - Maria Vassilakou: Eine,
die polarisiert hat

Überraschend kam Maria Vassilakous Ankündigung, sich aus der der Politik zurückzuziehen, nicht mehr. Immerhin hatte sich mit Peter Kraus ein langjähriger Vertrauter und Mitarbeiter der Verkehrsstadträtin schon vor Wochen für ihre Nachfolge beworben. Spätestens dann ging jeder davon aus, dass Vassilakou nicht gegen ihn in einen parteiinternen Wahlkampf ziehen würde.

Fußgängerzone auf der Mariahilferstraße

Mit ihrer gestrigen Erklärung allerdings wollte die Grüne noch einmal ihre Version der Geschichte erzählen. Darauf verweisen, was sie erreicht hat und wofür sie gekämpft hat. Und die Bilanz weist einiges auf: Dass die Wienerinnen und Wiener um einen Euro pro Tag mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren können, geht unter anderem auf eine Wahlkampfforderung der Grünen zurück. Die Fußgängerzone auf der Mariahilferstraße hat sie gegen große Widerstände – und durchaus mit Fehlern am Weg – durchgeboxt. In der Frage der Parkpickerl für die Außenbezirke ist sie ihrer Linie treu geblieben, auch die Kritik laut war.

Heumarkt-Hochhaus

Drei Beispiele, die zeigen: Für ihre Zielgruppe bei den Grünen hat Vassilakou einiges erreicht, dort wird sie auch noch geschätzt. Und drei Beispiele, die erklären, warum Maria Vassilakou auch extrem polarisiert hat. Verkehrspolitik betrifft alle und jeder hat seine Meinung dazu, jeder kämpft um seine Bequemlichkeit und seinen Anteil am öffentlichen Raum. Für ihre Gegner bleibt also eine andere Erinnerung: eine, in der Vassilakous ungeschicktes Vorgehen beim Heumarkt-Hochhaus und ihr Rücktritt vom Rücktritt nach der letzten Wien-Wahl großen Raum einnehmen.

Renate Kromp
© Ian Ehm/News

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