Berg- und Talfahrt für die Kandidatinnen:
von 171 Ortschefs sind nur sechs weiblich

Die SPÖ stellt diesmal fünf Bürgermeisterinnen Andrea Fraunschiel einzige ÖVP-Bürgermeisterin

Die Stichwahl am 21. Oktober wird daran nichts ändern, in den acht Gemeinden treten keine Kandidatinnen an.

Die SPÖ hatte bisher sechs Bürgermeisterinnen. Bei der Wahl gingen zwei verloren, eine kam dazu - so dass es in Summe (inklusive Steinberg-Dörfl, wo nicht gewählt wurde) jetzt fünf rote Ortschefinnen gibt.

Ins Rennen geschickt hatte die SPÖ 14 Bürgermeisterkandidatinnen. Die bisherige Bürgermeisterin Friederike Reismüller in Forchtenstein konnte ihre Position verteidigen. Sie verlor allerdings 6,40 Prozentpunkte auf 54,96 Prozent. Die Mattersburger Bürgermeisterin Ingrid Salamon verteidigte nicht nur ihren Bürgermeistersitz, sondern legte auch um 2,93 Prozentpunkte auf 65,93 Prozent zu. SPÖ-Bürgermeisterin Inge Posch in Hirm wurde ebenfalls bestätigt. Die Landtagsabgeordnete erreichte 72,53 Prozent der Stimmen.

Ablöse in Krensdorf und Raiding
Gertrude Ofenböck in Krensdorf hat hingegen den SPÖ-Bürgermeistersessel verloren. Sie erreichte 48,57 Prozent (2002: 54,64 Prozent), neuer Ortschef wurde der ÖVP-Kandidat Karl Izmenyi mit 51,43 (2002: 45,36 Prozent). Auch in Raiding wurde die SPÖ-Bürgermeisterin ganz knapp mit drei Stimmen Unterschied abgewählt. LAbg. Anna Schlaffer erreichte nur 49,80 Prozent (376 Stimmen). Markus Landauer von der ÖVP wurde mit 50,20 Prozent (379 Stimmen) der neue Bürgermeister in der Liszt-Gemeinde.

Bruckneudorf erhält Bürgermeisterin
Mit Gerlinde Weiss konnte die SPÖ eine neue Bürgermeisterin in Bruckneudorf gewinnen. Sie erlangte 70,64 Prozent der Stimmen. Gabriele Arenberger in Leithaprodersdorf schaffte es nicht auf den Bürgermeistersessel, die Landtagsabgeordnete erreichte 25,06 Prozent (2002: 28,63 Prozent). In Leithaprodersdorf wurde der ÖVP-Kandidat Martin Radatz mit 74,94 Prozent neuer Ortschef. In Loretto kam die SPÖ-Kandidatin Elisabeth Schrank auf 22,89 Prozent der Stimmen, hier wurde Felix Kozar von der ÖVP Ortschef mit 61,31 Prozent.

Ingrid Ruf, Spitzenkandidatin der SPÖ in Pilgersdorf, unterlag mit 27,02 Prozent gegen den ÖVP-Kandidaten und neuen Ortschef Ewald Bürger mit 72,98 Prozent. Christine Huber in Neckenmarkt kam zwar auf 24,09 Prozent, Bürgermeister wurde jedoch ebenfalls der ÖVP-Kandidat Hans Iby mit 75,91 Prozent. Auch die SPÖ-Spitzenkandidatin Anita Karenits kam in Ritzing auf 32,17 Prozent, allerdings erreichte der ÖVP-Kandidat Walter Roisz 67,83 Prozent.

Ingrid Ulreich erreichte bei ihrem erstmaligen Antreten für die SPÖ in Oberschützen 21,75 Prozent. Bürgermeister blieb in der südburgenländischen Gemeinde der bisherige ÖVP-Mann Günter Toth mit 61,62 Prozent. SPÖ-Kandidatin Josefine Benin kam in Wiesfleck auf 31,14 Prozent, Bürgermeister blieb Hans Brenner von der ÖVP mit 68,86 Prozent. Die SPÖ-Spitzenkandidatin in Heiligenkreuz, Martha Planer, erreichte 26,56 Prozent, den Bürgermeistersessel erlangte jedoch der ÖVP-Kandidat Anton Györy mit 51,01 Prozent.

Andrea Fraunschiel bleibt Eisenstadts Bürgermeisterin
Einzig in der Landeshauptstadt traten zwei Frauen für das Bürgermeisteramt an, wenngleich das Ergebnis keine Überraschung war. Andrea Fraunschiel von der ÖVP, die im Jänner das Amt übernahm, erreichte 59,84 Prozent, verlor allerdings im Vergleich zu ihrem Vorgänger Peter Nemeth 10,75 Prozentpunkte. Yasmin Dragschitz von den Grünen kam in Eisenstadt auf 5,70 Prozent.

Die Spitzenkandidatin Hannelore-Ursula Horak in Gols erlangte 29,96 Prozent, musste sich jedoch Johann Schrammel von der SPÖ mit 70,04 Prozent geschlagen geben. Birgit Müllner-Finster in Winden am See erreichte 25,90 Prozent, konnte sich jedoch gegen den SPÖ-Kandidaten Erwin Preiner mit 74,10 Prozent nicht durchsetzen.

Maria Achleitner in Steinbrunn erreichte für die ÖVP 38,75 Prozent. Ortschef blieb hier Klaus Mezgolits von der SPÖ mit 61,25 Prozent. Die ÖVP-Kandidatin Bernadette Gsertz in Weingraben erreichte 38,24 Prozent und unterlag damit Franz Hoschopf von der SPÖ mit 61,76 Prozent. Auch Margarete Innes in Jabing (41,31 Prozent) konnte sich nicht durchsetzen, Bürgermeister wurde hier mit 58,69 Prozent Günter Valika von der SPÖ.

Sabina Schloffer erlangte für die ÖVP in Oberwart 42,71 Prozent der Stimmen. Der bisherige SPÖ-Bürgermeister Gerhard Pongracz konnte jedoch seinen Vorsprung noch um 2,62 Prozentpunkte auf 57,29 Prozent ausbauen. Im Bezirk Oberwart kam Dagmar Ensle in Rotenturm an der Pinka auf 40,16 Prozent. Ortschef blieb der SPÖ-Kandidat Josef Halper mit 59,84 Prozent.

FP-Kandidatin Lang erhält 3,99 Prozent
Die einzige Spitzenkandidatin der FPÖ trat in Apetlon an. Heidemarie Lang erreichte 3,99 Prozent. Bürgermeister wurde in der Seewinkel-Gemeinde Ronald Payer von der ÖVP mit 52,93 Prozent der Stimmen. Auch die Plattform Freie Bürgerlisten war einzig in Schützen am Gebirge mit einer Frau angetreten. Elvira Antosch kam allerdings nur auf 17 Stimmen (1,59 Prozent).

Drei Kandidatinnen der Grünen
Die Grünen hatten mit Elisabeth Stein in Nickelsdorf, Yasmin Dragschitz in Eisenstadt und Rosemarie Grosz in Breitenbrunn drei Bürgermeisterkandidatinnen. Stein erreichte 20,04 Prozent und mit ihrem Team drei Mandate. Bürgermeister blieb in Nickelsdorf jedoch Gerhard Zapfl (SPÖ), der 55,48 Prozent erreichte. Die Spitzenkandidatin in Breitenbrunn, Grosz, kam auf 4,17 Prozent. Die Klubobfrau der Grünen, Grete Krojer, trat in ihrer Heimatgemeinde Wulkaprodersdorf wieder mit der Unabhängigen Dorfliste Wulkaprodersdorf an. Sie erreichte 13,06 Prozent (+4,27 Prozentpunkte) und konnte die Mandatszahl von drei auf vier aufstocken.

In St. Michael im Burgenland trat Elisabeth Pany für das Amt des Bürgermeisters mit ihrer Bürgerliste Elisabeth Pany an. Sie kam allerdings nur auf 4,32 Prozent, Bürgermeister in der Gemeinde im Bezirk Güssing wurde Erich Sziderits von der ÖVP mit 57,46 Prozent.

(apa/red)