Beispiellose Panne bei Eurocontrol führt zu Störungen im Luftverkehr

Keine Auswirkungen in Österreich beobachtet

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Wie die Organisation in Brüssel mitteilte, war ein System zum Datenaustausch und zur Koordinierung von Flugplänen betroffen. "Schätzungsweise die Hälfte" der geplanten 29.500 Flüge in Europa könnten durch den "Systemausfall" verspätet sein.

Wegen des Ausfalls würden "Notfallverfahren" genutzt, erklärte Eurocontrol in einer ersten Mitteilung am Nachmittag. Dadurch reduziere sich "die Kapazität des europäischen Netzwerks um schätzungsweise zehn Prozent". Betroffen von der Panne war demnach das Enhanced Tactical Flow Management System (ETFMS). Durch dieses werden Flüge und Kapazitäten innerhalb des europäischen Luftraums koordiniert. "Die Flugsicherung direkt ist nicht betroffen und es gibt keine Auswirkungen auf die Sicherheit", betonte Eurocontrol.

"So etwas hatten wir noch nie", sagte eine Eurocontrol-Sprecherin. Wenig später hieß es in einer weiteren Erklärung, das Problem sei identifiziert. Demnach gingen durch die Panne alle Flugpläne verloren, die vor 12.26 Uhr (MESZ) in das System eingegeben wurden. Eurocontrol forderte die Fluggesellschaften auf, die Flugpläne erneut in das System einzugeben. Die Organisation rechnete aber erst am späten Abend damit, dass sich die Lage wieder normalisiert.

In Österreich gab nach Angaben der Austro Control vorläufig keine merkbaren größeren Auswirkungen. Sowohl bei Starts und Landungen in Wien-Schwechat als auch beim Flugverkehr über Österreich seinen keine größeren Verspätungen registriert worden, sagte Sprecher Markus Pohanka. Da der Fehler bei Eurocontrol bereits identifiziert wurde, sei auch nicht mit Verspätungen zu rechnen.

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