Bei Rede auf FPÖ-Parteitag in Innsbruck: Strache vergleicht Ausländer mit "Motten"

"Selbstbestimmungsrecht" für Südtiroler gefordert Strache mit 95% wieder- gewählt: "FPÖ erholt!"

Bei Rede auf FPÖ-Parteitag in Innsbruck: Strache vergleicht Ausländer mit "Motten"

Dem Obmann zur Seite gestellt wurden neun Stellvertreter aus den Bundesländern - bei den meisten handelt es sich um die Landesparteichefs. Als Vizeobleute in einer offenen Abstimmung gewählt wurden Gerhard Kurzmann (Steiermark), Lutz Weinzinger (Oberösterreich), Norbert Hofer (Burgenland), Karl Schnell (Salzburg), Gerald Hauser (Tirol), Barbara Rosenkranz (Niederösterreich), Karlheinz Klement (Kärnten), Bernhard Themessl (Vorarlberg) und Harald Stefan (Wien). Bejubelt wurde Straches Wahlergebnis von einer Jodelkönigin aus Seefeld.

"Faschismus aus dem Islam"
Die FPÖ-Führung war bemüht, im Congress Innsbruck "Aufbruchstimmung" zu signalisieren. Für kommende Wahlen angepeilt wurden 20 Prozent und ein Ende der ÖVP-Absolute in Tirol bei der Landtagswahl 2008. Inhaltliche Schwerpunkte des eher unaufgeregten Parteitags waren unter anderem Südtirol und Zuwanderung. In seiner Rede ritt Strache wie gewohnt Attacken gegen die Regierung und Ausländer und forderte erneut eine Abstimmung über die Rückkehr Südtirols zu Österreich. Er wetterte gegen "sozialpolitische Schweinereien" von SPÖ und ÖVP, "Faschismus aus dem Islam" und "Rassismus von Zuwandern gegenüber Österreichern".

Ausländern warf Strache vor, das österreichische Sozialsystem zu ruinieren. Sie würden von den Sozialleistungen "wie Motten" vom Licht angezogen, so der Blaue. Für Südtirol forderte er lautstark eine Abstimmung über die Rückkehr zu Österreich und eine verfassungsrechtliche Verankerung der Schutzfunktion. Mit deftigen Worten kritisierte er auch "Meinungsdiktate von Gutmenschen" und sah Fördergelder besser für "sportliche Aktivitäten" von Burschenschaftern angelegt, als für Sadomaso-Seminare "mit scharfer Klinge".

Gegen den angeblichen Rassismus von Ausländern gegenüber Österreichern wetterte auch RFJ-Obmann Johann Gudenus. "Wir haben ein Recht auf Selbstverteidigung, ein Recht auf Notwehr", donnerte er bevor am Ende seiner Redezeit das Mikrofon verstummte, dann aber für ein Schlusswort wieder aufgedreht wurde. Ein anderer Delegierter forderte die Abschaffung "des unsinnigen Verbotsgesetzes" und kritisierte, dass beim Besuch des US-Präsidenten George Bush die "Konzentrationslager auf Kuba" nicht angesprochen worden seien.

Der letzte FPÖ-Parteitag, der in Innsbruck stattfand, war im Jahr 1986, als Jörg Haider (heute BZÖ) in einer turbulenten Sitzung zum Parteiobmann gekürt worden war.

Der heutige Parteitag der FPÖ wurde von den anderen Parteien weitgehend ignoriert. Einzig die stellvertretende Grünen-Chefin Madeleine Petrovic rang sich zu einer Reaktion auf und attestierte Strache, sich wieder einmal als "Hassprediger gegen Zuwanderer" betätigt zu haben.

(apa/red)