Israelische Schiffe feuerten am Mittwoch unterdessen Raketen auf den Süden der libanesischen Hauptstadt ab. Mindestens vier Raketen schlugen in den Vororten ein. Der Süden Beiruts gilt als Hochburg der Hisbollah-Miliz. Berichte über mögliche Opfer lagen zunächst nicht vor. Das Fernsehen strahlte Aufnahmen einer riesigen Rauch- und Staubwolke über einem mehrere Straßenzüge großen Gebiet aus.
Erstmals griff Israel in der Nacht auf Mittwoch ein palästinensisches Flüchtlingslager im Süden des Libanon an. Dabei starben nach Angaben der libanesischen Polizei mindestens zwei Menschen, 15 wurden verletzt. Das Lager Ain al-Hilweh am Stadtrand von Sidon ist das größte von zwölf palästinensischen Flüchtlingslagern im Libanon. Nach libanesischen Angaben wurden die Geschosse von einem israelischen Schnellboot vor der Mittelmeerküste abgefeuert. Die israelischen Streitkräfte erklärten dagegen, der Angriff sei von der Luftwaffe ausgeführt worden.
Zwei israelische Fallschirmjäger wurden bei einer Operation im Süden des Libanon getötet worden. Dies teilten die israelischen Streitkräfte mit. Ein dritter Soldat sei leicht verwundet worden, als die Einheit von Milizionären der radikalislamischen Hisbollah angegriffen worden sei. Während des Einsatzes kamen nach Angaben der israelischen Streitkräfte mindestens 20 Kämpfer der Hisbollah ums Leben.
Die israelische Luftwaffe hat in der Nacht insgesamt mehr als 100 Angriffe auf Ziele im Libanon geflogen. Es seien vor allem Gebäude angegriffen worden, die der Hisbollah als Unterschlupf oder Kommandoposten dienen würden, sagte eine Militärsprecherin in Tel Aviv. Außerdem habe die Luftwaffe vier Raketenstellungen der Miliz zerstört.
Bei einem der Luftangriffe ist eine siebenköpfige Familie ums Leben gekommen. Bei den Toten handle es sich um ein Mitglied des politischen Flügels der schiitischen Hisbollah, seine Ehefrau und seine fünf Kinder, teilte die libanesische Polizei mit.
Die Hisbollah habe in der Nacht Mörsergranaten auf die nordisraelische Ortschaft Metulla gefeuert, die unmittelbar an der Grenze liegt. Es habe Sachschaden gegeben.
(apa/red)