Beachtliche Schluckfrequenz: Österreicher trinken extrem häufig einen über den Durst

EU-Studie: Nur Spanier sind noch häufiger betrunken "Kampftrinken" in Irland am stärksten verbreitet

Die Österreich trinken öfter als andere Europäer einen über den Durst. Laut einer aktuellen Eurobarometer-Umfrage ist "Kampftrinken" zwar weiterhin in Irland, Finnland und Großbritannien am stärksten verbreitet, allerdings üblicherweise nur ein bis vier Mal im Monat. Spanier und Österreicher trinken dagegen mehrmals pro Woche exzessiv.

Generell ist "Kampftrinken" unter Jugendlichen am stärksten verbreitet und unter Männern mehr als Frauen. Jeder Fünfte 15- bis 24-Jährige gab an, dass er an einem Abend mehr als vier Biere, Gläser Wein oder Schnäpse trinkt. Im EU-Schnitt trinkt etwa ein Zehntel der Europäer solche Mengen.

Nur Spanier trinken öfter
In Österreich sagten 24 Prozent der Befragten, dass sie im vergangenen Jahr "mehrmals pro Woche" mehr als fünf Drinks an einem Abend konsumiert haben. Nur in Spanien waren es mit 28 Prozent noch mehr. Der EU-Schnitt liegt bei 13 Prozent. Ein Fünftel der Österreich gab an, einmal pro Woche einen über den Durst zu trinken, 35 Prozent tun dies maximal einmal monatlich, die restlichen 20 Prozent nie.

In Irland trinken laut Eurobarometer 37 Prozent einmal die Woche im Pub mehr als fünf Biere oder Schnäpse, aber nur 17 Prozent mehrmals pro Woche. In Finnland treffen sich ein Viertel der "Kampftrinker" offenbar einmal im Monat und nur fünf Prozent mehrmals pro Woche.

Anteil der "Kampftrinker" blieb gleich
Rund zwei Drittel der Europäer haben laut Umfrage in den vergangenen 30 Tagen Alkohol getrunken, verglichen mit 61 Prozent in einer ähnlichen Umfrage 2003. Gegenüber damals blieb der Anteil der "Kampftrinker" in der gesamten EU mit zehn Prozent gleich. Gleichzeitig stieg die Zahl derer, die weniger trinken - ein bis zwei Drinks - an.

Auch in Österreich ist die Zahl der "Trinker" gestiegen: 69 Prozent der Befragten gaben an, sie hätten in den vergangenen vier Wochen Alkohol konsumiert, verglichen mit 56 Prozent im Herbst 2003. Das Gros von 61 Prozent trinkt pro Anlass ein bis zwei Gläser, 20 Prozent genehmigen sich drei bis vier Drinks, sieben Prozent gaben an, dass es mehr als vier werden.

Hohe Preise lassen Trinker kalt
77 Prozent der Europäer sprechen sich laut EU-Kommission für Warnhinweise auf den Flaschen für Schwangere und Autofahrer aus. 73 Prozent befürworten auch niedrigere Promille-Grenzen für Führerschein-Neulinge. Höhere Alkoholpreise würden die Konsumgewohnheiten der Europäer kaum ändern: 61 Prozent der Befragten sagten, sie würden nicht weniger trinken, selbst wenn die Preise um ein Viertel steigen würden. Nur Jugendliche regieren laut der Umfrage sensibler auf Preisänderungen. 44 Prozent von ihnen gaben an, dass sie in diesem Fall weniger trinken würden. Für das Eurobarometer wurden zwischen Oktober und November 2006 knapp 29.000 Menschen befragt. (apa/red)