"Fremdgehen" wird teuer

Für Raiffeisen-Kunden: Müssen für jede Fremd-Behebung 80 Cent zahlen

"Fremdgehen" wird für Raiffeisen-Kunden in Zukunft teuer: Kunden des Raiffeisenverbandes Salzburg müssen nun - nach Tirol - 80 Cent für jede Behebung bei einerm anderen Bankinstitut bezahlen. Die Konkurrenz winkt ab: "Bei uns ist das kein Thema".

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Bankomat-Gebühr - "Fremdgehen" wird teuer

Raiffeisen hat einen neuerlichen Versuch gestartet, ihre Kunden bei der Behebung von institutsfremden Bankomaten zur Kasse zu bitten. Nachdem im Vorjahr bereits die Raiffeisenlandesbank Tirol im Vorjahr eine Gebühr von 60 Cent pro Fremdbehebung eingeführt hat, kassiert nun der Raiffeisenverband Salzburg (RVS) ab 1. Oktober dafür 80 Cent. Betroffene Kunden, die mit der Gebühr nicht einverstanden sind, haben von Gesetzes wegen jedenfalls ein Widerspruchsrecht.

Raiffeisen betreibt österreichweit rund 3.100 Geldautomaten, davon rund 250 im Bundesland Salzburg. Insgesamt stehen in Österreich 7.625 Bankomaten (Stand: April 2011), geht aus einer Statistik der Nationalbank hervor. Der Großteil davon (6.098) entfällt auf Geräte in Bank-Foyers, der Rest sind Outdoor-Geräte (1.527).

Dennoch heben die Österreicher fast gleich oft auf der Straße ab wie in Bankfilialen. Von den 10,78 Mio. Transaktionen im April entfielen laut OeNB-Zahlen 5,77 Mio. Euro auf Foyer-Transaktionen. Im Durchschnitt heben die Österreicher 131 Euro ab (2010).

"Kein Thema bei uns"
Die Raiffeisen-Konkurrenz vermeidet das heiße Eisen Bankomatgebühr bisher tunlichst - immerhin hatte jeder Einführungsversuch bisher für massiven Wirbel gesorgt. "Bei uns ist das absolut kein Thema", hieß es aus der Bank Austria. Die UniCredit-Tochter betreibt freilich viel weniger Bankomaten als Raiffeisen, nämlich rund 600 Geldausgabegeräte in Foyers und rund 50 Bankomaten.

Auch bei Erste Bank und Sparkassen ist eine Gebühr für Fremdbehebungen "nicht geplant". Gemeinsam betreiben Erste und Sparkassen 2.050 Geräte, davon ca. 1.400 Foyer-Geräte, 250 Bankomaten auf der Straße und 400 Automaten, bei denen man auch Geld einzahlen kann.

BAWAG (550 Geräte, davon 340 Outdoor und 210 im Foyer) und Volksbanken (850 Geldautomaten) hegen ebenfalls keine derartigen Pläne.

Kunde hat Widerspruchsrecht
Was können nun Verbraucher tun, wenn sie plötzlich für Fremdbehebungen zahlen sollen? "Der Kunde hat ein Widerspruchsrecht. Wenn er widerspricht, findet die Änderung für ihn nicht statt", erklärte Peter Kolba vom Verein für Konsumenteninformation (VKI). Freilich stehe es dann der Bank frei, den Kunden zu kündigen. Nur: "Wenn viele widersprechen, sehe ich mir an, ob sich die Gebühr durchsetzt."

Ganz generell gilt, dass Banken ihre Kunden mindestens zwei Monate vor Einführung über die Gebühr informieren müssen - und zwar aktiv. Bei Kunden, die ihre Kontoauszüge nicht automatisch zugestellt bekommen, genüge es nicht, die Informationen auf den Auszug zu drucken; sie müssten per Brief über die Änderung unterrichtet werden.

"Die Bepreisung der einzelnen Behebung hat auf jeden Fall einen Lenkungseffekt", ist sich Kolba sicher. Die Leute würden dazu übergehen, so selten wie möglich zum Bankomaten zu gehen - mit der Folge, dass sie wieder viel Geld im Börsel herumtragen würden. Und wenn dafür im Gegenzug die Jahresgebühr für die Bankkarte gestrichen wird, wie man es bei Raiffeisen in Tirol getan hat? "Wenn das zwischen neun und 19 Euro im Jahr sind, sind das nicht so rasend viele Behebungen", so Kolba zur APA.

Kommentare

raiffeisen ja irgend wer muß ja jetzt den erfunden job vom pröll mit seinem fürstlichen gehalt entlohnen.
und das machen eben die dummen bankkunden.

Diese Banken 0,80 cent für eine Abhebung, 3,70 Euro für einen Stepel auf Erlagschein nur soweiter!

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Könnte ich verstehen - wenn Raiffeisen die einzige Bank wäre, die es in Österreich gibt. Wie dumm ist der Konsument (in diesem Fall der Raiffeisen-Kunde) wirklich, dass er alles mit sich machen lässt. Es gint mehrere Anbieter mit
- Gratis Konto
- Gratis Bankomatkarte
- Gratis Kreditkarte
- und Gratis Abhebung bei JEDEM Bankomaten !!!!

maweinb melden

Re: Könnte ich verstehen - Aber eine Bank fängt mit so einem Sch... wachsinn an und die anderen werden mitziehen !!

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Re: Könnte ich verstehen - Bankkunden und Autobesitzer sind die Melkkühe der Nation.

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Nein, @maweinb Alle werden bestimmt nicht mitziehen wenn sich vielleicht auch noch ein paar weitere diesem Raubrittertum anschliessen. Einmal mehr ist es die Mentalität des österr. Konsumenten mit der man das machen kann. Und diese Mentalität ist natürlich in ländlichen Gegenden besonders ausgeprägt. Daher können sich "bodenständige" Unternehmen mit heimatverbundenen Konsumenten (Tirol und Salzburg sind Paradebeispiele) so ziemlich alles erlauben. Ich zahle bei meiner Internetbank gar nichts für Kontoführung sowie Bankomat und Kreditkarte. Und das wird mit Sicherheit in absehbarer Zeit auch so bleiben. Und sollte es sich meine Bank anders überlegen wird die Bank mit ein paar Mausclicks und ein paar Unterschriften sofort gewechselt. Es gibt genug Konkurrenz, man muß sie nur nützen!!!

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Re: Könnte ich verstehen - Hi contra 1: Kann es möglich sein, daß Ihnen entgangen ist, daß es viele "DUMME" (vor allem ältere) Konsumenten im ländlichen Raum gibt, welche Mangels an mobiler Möglichkeit, gar keine andere Wahl haben, als DAS Bankinstitut VORORT aufzusuchen. Und bei den VIELEN Schließungen u. AUSLAGERUNGEN Ihres "GRATISANBIETERS" (bei uns werden in 2 Orten die Fil. GESCHLOSSEN und woanders angesiedelt; ca. 1,5 bis 2,5 km entfernt vom ehem. Standort !!) bleibt so mancher von Ihnen als DUMMER Konsument bezeichnete auf der Strecke. Also Vorsicht mit Pauschalbenamsungen...

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Re: Könnte ich verstehen - PS: Außerdem hat NICHT JEDER PC mit INTERNET für TELEbanking - vor alle die ältere Generation, welche davon am meisen betroffen ist.

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