Bank Austria stellt Internetbanking auf neue Beine

"24You" wird bis Ende September in drei Wellen an 800.000 Online-Kunden ausgerollt

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Als weitere Neuerung bringt die Bank Austria den ersten "Alexa Banken-Skill" auf den heimischen Markt. Dieser digitale Sprachassistent gibt im Moment allerdings unter anderem aus Datenschutzgründen aber nur auf nicht personalisierte Fragen, die keine personenbezogenen Daten enthalten, eine Antwort. Es können also etwa Öffnungszeiten von Filialen, Währungsumrechnungen oder allgemeine Konjunktur-, Markt- und Finanznachrichten abgefragt werden, jedoch keine Kontenabfragen oder Bankgeschäfte getätigt werden.

Obwohl die digitalen Kanäle am Vormarsch sind, will Zadrazil auch künftig auf Multikanal-Banking setzen: "Die Filiale bleibt ein wichtiger Kanal für die persönliche Betreuung", betonte Zadrazil am Mittwoch beim ersten Pressegespräch in der neuen Bank-Austria-Zentrale in Wien. In den vergangenen Jahren habe man sehr viel in Filialen und Beratung investiert. Alle Kanäle werden gleichwertig und parallel für die Kunden zur Verfügung stehen.

Zu den neuen Funktionalitäten von "24You" zählen etwa ein Personal Finance Manager, eine Chat- und Callback-Funktion und ein komplett neu überarbeiteter Wertpapierbereich. Eine wichtige Anwendungsmöglichkeit des digitalen Sprachassistenten sieht Zadrazil im Bereich Disability - die Bank Austria zähle zu den führenden Anbietern von barrierefreien Services in Österreich, so der Bank-Austria-Chef. Geplant ist auch eine große Werbekampagne mit dem österreichischen Tennis-Star Dominic Thiem.

Die Bank Austria zählt rund 1,6 Millionen Privatkunden, wovon rund 1,2 Millionen über ein Girokonto verfügen und rund 800.000 bereits Online-Banking-Kunden sind. Zadrazil hofft, dass es durch 24You auch zu einer Ausweitung der Zahl der bisherigen Internetbanking-Kunden kommt. Wie lange das jetzige Online-Banking noch weitergeführt wird, hängt laut Zadrazil von der Akzeptanz des neuen Systems ab. Einen fixen Termin dafür gebe es noch nicht.

In Österreich nutzen laut Zadrazil heute 70 Prozent der Bank Austria Kunden und 60 Prozent aller heimischen Bankkunden überwiegend digitale Kanäle für ihre Bankgeschäfte. Gut ein Drittel der Bank-Austria-Kunden und 36 Prozent aller heimischen Bankkunden besucht für alltägliche Bankgeschäfte noch ausschließlich eine Bankfiliale. 58 Prozent bzw. 54 Prozent setzen auf Multikanal-Banking. In fünf Jahren dürften 50 Prozent der Bevölkerung ihre täglichen Bankgeschäfte über Mobile Banking erledigen - derzeit sind es 30 Prozent.

Interne Untersuchungen haben laut Zadrazil ergeben, dass die digitalen Kanäle im Vergleich zur Filiale zu zwanzig Mal mehr Kundenkontakten führen. Die Interaktionen zwischen Kunden und Bank seien von 2014 bis 2016 um 30 Prozent gestiegen. Die UniCredit investiere gruppenweit rund 1,7 Mrd. Euro in die Digitalisierung und in digitale Innovationen.

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