Ballermann am Balaton

Ballermann am Balaton

Agnes, eine schlanke Ungarin in engen Hot Pants und knappem Top, sitzt auf Romans Schoß. Immer wieder fährt sie sich durch ihr dunkles Haar und nestelt an ihrem viel zu tief geratenen Ausschnitt herum.

Sie kämpft sichtlich um die Aufmerksamkeit ihres neu gefundenen Gefährten, der ihr schon wieder zu entgleiten droht. Denn Roman hat seine schon etwas glasigen Augen längst auf ihre Widersacherin, die blonde Ildikó, gerichtet, die ihm ständig schmachtende Blicke zuwirft.

Verdutzt beobachten Romans Freunde, sechs Endzwanziger aus Wien, den immer heißer werdenden Flirt und beschließen, selbst nicht länger tatenlos zuzusehen. „Burschen, auf geht’s, damit wir auch noch zu unserem Spaß kommen“, tönt Pauli und verordnet der Truppe eine Aufmunitionierung in Sachen Mut, die sogleich in Form von Alkohol serviert wird. „Wer hier übrig bleibt“, befindet selbst Seppi, „ist echt ein Loser“ und nimmt gleich noch einen kräftigen Schluck Wodka.

Flirt folgt auf Flirt. Hier, das ist Siófok am ungarischen Plattensee. Drei Stunden hingefahren, 56 Stunden dort geblieben, mit unzähligen Mädchen geflirtet, knapp 700 Euro ausgegeben. Die Bilanz ihres Wochenendes haben die sieben Jungs aus Wien schnell erstellt. Nur bei der Menge des konsumierten Alkohols setzt die Erinnerung kurz aus. „Es war auf jeden Fall viel“, ist sich Roman sicher, „verdammt viel sogar.“

Roman und seine Clique sind keineswegs die einzigen Österreicher, die am Balaton den neuen Ballermann ausgemacht haben wollen. Denn die ungarische Variante liegt im Unterschied zum mallorquinischen Original nicht nur direkt vor der Haustür, sondern ist auch vergleichsweise billig. So verwundert es wenig, dass Wochenende für Wochenende bis zu 30.000 Österreicher in die ungarische Tiefebene einfallen.

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