Ab in die gute Stube!

Balkonpflanzen im Herbst: So bringen Sie Ihre Pflanzen durch die kalte Jahreszeit

Nicht nur für uns wird es draußen bald schon ungemütlich. Auch unsere Balkonpflanzen brauchen während der kalten Jahreszeit ein warmes Plätzchen. Wir verraten Ihnen, wann es für Ihre grünen Mitbewohner ab ins Winterquartier geht, was Sie vor dem Einwintern beachten sollten und welche Pflanzen sich wo am wohlsten fühlen.

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Prinzipiell sollten Sie Balkon- und Terrassenpflanzen so lange wie möglich im Freien lassen. Da fühlen sie sich nämlich am wohlsten. Dagegen herrschen im Haus oder in der Wohnung für die Grünlinge oft ungeeignete Klimaverhältnisse. Dennoch heißt's mit dem ersten Frost: Ab ins Winterquartier oder bestmöglich vor der Kälte schützen.

Drinnen oder draußen?

Ob und wann man eine Pflanze ins Haus holen sollte, hängt von der jeweiligen Art ab. Oleander, Feige und Granatapfel etwa halten kurzzeitig Temperaturen von bis zu -5 °C aus. Auch Lorbeer und Rosmarin sind niedrigen Temperaturen gewachsen. Bambus, Buchsbaum, Freilandhibiskus und manche Feigenarten können Sie sogar den ganzen Winter über draußen lassen.

Gut geschützt

Doch so robust manch Kübelpflanze auch ist, ohne Schutz kann nicht mal die härteste Art dem Frost trotzen. Die sicherste Methode, den Wurzelballen vor Kälte zu bewahren, ist es, den Topf im Garten einzugraben. Ist das nicht möglich, umwickeln Sie den Kübel mit isolierendem Material wie Styropor, Zeitungen und Stroh. Dann noch eine Schicht Luftposterfolie herum und von oben auf die Erde eine dicke Ladung Laub oder Rindenmulch.

Nicht in die Sonne

Stellen Sie die Pflanzen an ein schattiges Plätzchen. Starke Sonneneinwirkung, abgelöst von schnellem Frieren, bewirkt nämlich Spannungen im Gewebe. Die Zellwände reißen und die Pflanzenteile sterben ab. Kistchen, die normalerweise am Balkongeländer hängen, kommen auf den Boden, Kübel werden zusammengerückt und an einer geschützten Stelle an der Hauswand platziert. So können Sie sie vor kalter Luft schützen.

Achtung, Bruchgefahr!

Bedenken Sie, dass nur frostfeste Gefäße der winterlichen Kälte trotzen können. Alle anderen zerspringen bei zu tiefen Temperaturen. Pflanzen, die im Freien überwintern, bitte nur an frostfreien Tagen gießen. Anderenfalls besteht die Gefahr, dass sie vertrocknen.

Im Haus

Für all jene Pflanzen, die die kalte Jahreszeit über drinnen verbringen, gilt: Am besten wintern Sie sie an einem hellem Plätzchen bei Temperaturen von 5 bis 6 °C ein. Je heller das Quartier, desto wärmer sollte es sein. Je dunkler wiederum, desto kühler. Während es immergrüne Topfbewohner lieber hell haben, brauchen Pflanzen, die während des Winters ihre Blätter fallen lassen (z.B. Granatapfel), weniger Licht. Eine ausgesprochen schlechte Kombination stellt warm und dunkel dar. Unter diesen Bedingungen treibt die Pflanze nämlich aus. Das schwächt sie und macht sie anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.

Schädlinge

Apropos Schädlinge: Kontrollieren Sie die Pflanzen vor dem Einzug ins Winterquartier auf Schädlinge und Insekten. Mit einer Rapsöl-Behandlung können Sie wirksam gegen Woll- und Schmierläuse vorgehen. Hartnäckigen Spinnmilben sagen Sie am besten mit einem Präparat aus dem Fachhandel den Kampf an. Übrigens: Besondere Vorsicht ist geboten, wenn's im Raum warm und trocken ist. Dieses Klima mögen die Spinnmilben am liebsten.

Stutzen

Vielen Arten tut vor dem Einwintern ein kräftiger Rückschritt gut. Vor allem alte Blätter und kränkliche oder verletzte Pflanzenteile sollten weg. Auf diese Weise beseitigen Sie mögliche Krankheitserreger und Schädlinge. Außerdem können Sie so den Laufabfall reduzieren. Wie viel Sie die Pflanzen stutzen sollten, hängt von der jeweiligen Art ab. Beim Ölbaum und der Engelstrompete z.B. brauchen Sie nicht zimperlich zu sein. Richtig stark zurückschneiden sollten Sie die Topfbewohner aber erst im Frühling, wenn sie wieder mit dem Wachstum beginnen und vor Energie strotzen.

Düngen und gießen

Bevor Sie die Pflanzen in ihr Winterquartier übersiedeln - besser noch Ende August/Anfang September -, bitte nicht mehr düngen. So kann sich ihr grüner Liebling gut auf die bevorstehende Ruhephase einstellen. Halten Sie sich auch mit dem Gießen zurück: Je kühler es ist, desto langsamer wachsen die Pflanzen. Folglich brauchen sie auch weniger Wasser. Wer zu viel gießt, riskiert, dass das Pflänzlein auszutreiben oder gar zu faulen beginnt.

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