Die jüngste Tragödie in Deutschland, bei der ein Kind getötet wurde, hat - wie oft bei derartigen Taten - eine Debatte um die Sicherheit auf Bahnsteigen entfacht. Wobei bei den ÖBB betont wird, dass man die entsprechenden Maßnahmen ohnehin ständig anpasse bzw. evaluiere. Zentraler Bestandteil sind Kampagnen, die die Fahrgäste über das richtige Verhalten aufklären, damit es etwa nicht durch unachtsames Verhalten zu Unfällen kommt.
Sicherheitsvorkehrungen auf Bahnsteigen
Dazu gehören auf den ersten Blick logische, aber offenbar doch nötige Ratschläge wie das Beachten der Sicherheitslinie. Die ist übrigens nicht an allen Stationen im selben Abstand von der Bahnsteigkante zu finden - sondern ist in jenen Bahnhöfen, wo Züge schneller durchbrausen, weiter von den Gleisen entfernt. Auch sei es durchaus sinnvoll, nicht an der Linie selbst zu stehen, sondern eine Spur weiter weg, wird betont. Denn die Sogwirkung der Züge wird naturgemäß geringer, je weiter man von ihnen entfernt ist.
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Unvorsichtige Passagiere, die die Linie überschreiten, werden gegebenenfalls vom Security-Personal ermahnt. Dieses ist - gut erkennbar an dem blau-orangen Overall - auf den größeren Bahnhöfen im Einsatz. Auch dass Roller, Skateboards oder Räder nicht auf dem Bahnsteig verwendet werden dürfen, wird den Kunden klargemacht. Dass Gepäck und vor allem Kinderwagen ständig zu beaufsichtigen sind, wird ebenfalls in den diversen Kampagnen in Erinnerung gerufen.
Umstehende Personen im Blick haben
Auch sei es ratsam, so empfiehlt Hahslinger, am Bahnsteig die Umgebung, also die umstehenden Personen, im Blick zu haben. Damit könne auffälliges Verhalten - zum Beispiel Betrunkener - rascher festgestellt werden. Im Fall des Falles sollte umgehend eine Notrufsäule aufgesucht und die entsprechende Taste gedrückt werden.
Diese stellen eine Sprechverbindung zu einer der Sicherheitszentralen der ÖBB her. Und nicht nur das: Auch die Bilder der Kameras in der unmittelbaren Umgebung der Säule werden sofort auf den Monitoren des betreffenden Mitarbeiters angezeigt. Der kann bei Bedarf Sicherheitspersonal schicken oder die Polizei verständigen. Wobei die Anlassfälle nicht immer dramatisch sind - oft wird der Alarm etwa in stecken gebliebenen Aufzügen ausgelöst.
Ständig beobachtet werden die Bilder der Bahnhofskameras nicht. Bei 7.000 Überwachungseinheiten wäre dies auch schwer möglich, wird versichert. Allerdings wird das gesamte Material mindestens 72 Stunden gespeichert.