Baby-Mord in Salzburg: Junge Prostituierte
wirft neugeborenes Kind aus dem Fenster

18-jährige Rumänin gebar lebensfähigen Buben Frau mit schweren Blutungen ins Spital eingeliefert

Baby-Mord in Salzburg: Junge Prostituierte
wirft neugeborenes Kind aus dem Fenster

Bei der Prosituierten, die offenbar legal in dem Bordell beschäftigt war, handelt es sich um eine Rumänin. Die Frau hat das Kind im "Pascha" in der Fürbergstraße in der Stadt Salzburg in der Nacht auf vergangenen Samstag geboren. Die 18-Jährige befand sich zum Zeitpunkt der Geburt laut Marketingmanager des Bordells, Bojan Granatirovic, allein im Zimmer.

"Sie hat angegeben, dass 'etwas aus ihr herausgerutscht' sei. Das Kind hat sie dann in ein Handtuch gewickelt und aus dem Fenster geschmissen", schilderte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg, Barbara Feichtinger.

Bub fiel mehrere Meter tief
Der 2,8 Kilogramm schwere Bub ist mehrere Meter tief gefallen. Dass er zum Zeitpunkt der Geburt gelebt hat, ergab die Obduktion der Leiche durch die Leiterin der Salzburger Gerichtsmedizin, Edith Tutsch-Bauer. Die schwer verletzte Frau wurde vom Roten Kreuz ins Spital gebracht. Dort stellten die Ärzte fest, dass die Frau kurz zuvor ein Kind zur Welt gebracht haben musste und alarmierten Polizei und Justiz.

"Die Rumänin wird noch einige Tage auf der Station bleiben, sie wird von einem Neuropsychiater untersucht", erklärte die Staatsanwältin. Die Landeskliniken selbst wollten sich zu dem Vorfall nicht äußern.

Staatsanwalt prüft Fall
Die Staatsanwaltschaft hat eine Voruntersuchung wegen "Tötung eines Kindes bei der Geburt" (Paragraf 79 des Strafgesetzbuches) eingeleitet. "Wir prüfen, ob es sich um einen privilegierten Mordtatbestand handelt, sich die Mutter also bei der Geburt in einem Ausnahmezustand befunden hat", sagte Feichtinger. Der Strafrahmen beträgt bei Tötung eines Neugeborenen ein bis fünf Jahre Haft.

Bordell unter Schock
Für die Geschäftsführung des Bordells ist die heimliche Geburt des Kindes "ein Schock", so Granatirovic. "Wir können uns nicht erklären, warum die Frau uns nichts gesagt hat. Das ist absoluter Wahnsinn. Wir sind bemüht, unseren Frauen bei Seite zu stehen und Hilfe anzubieten - egal in welcher Form. Dass sie schwanger war, haben wir nicht gewusst. Sonst hätten wir verhindern können, dass sie aus Angst so einen Akt setzt."

Gesundheitsbehörde ist nichts aufgefallen
Unerklärlich sei, warum auch der Gesundheitsbehörde nichts aufgefallen sei. "Unsere Frauen, und damit auch die Rumänin, werden einmal in der Woche im Gesundheitsamt untersucht. Dann bekommen sie eine Bestätigung. Das Buch mit dem Stempel müssen sie bei uns in der Rezeption abgeben. Wir sind ja verpflichtet, das zu kontrollieren. Es war soweit alles in Ordnung. Die Rumänin arbeitet schon längere Zeit bei uns. Bei der letzten behördlichen Kontrolle des Pascha vor ein paar Wochen war mit ihr ebenfalls alles okay." (APA/red)