Einmal alles
umfärben, bitte!

Die AUVA-Reform wird niemandem schaden, beteuern ihre Architekten. Und doch wird irgendwer auf irgendwas verzichten müssen. Denn 428 Millionen Euro lassen sich nicht so einfach von den Bäumen pflücken.

von
Reform - Einmal alles
umfärben, bitte!

Es ist ganz einfach. Sagt die Regierung. Es werde erstens zu keinen Krankenhaus-Schließungen kommen. Zweitens werde es keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Und drittens werde nicht in bestehende Verträge eingegriffen.

DIE WAHRHEIT

Das stimmt natürlich alles. Von einer Auflösung oder einem Verkauf der Unfallkrankenhäuser hat sich die Regierung schon frühzeitig verabschiedet, als die erste Empörungswelle über sie hinweg brauste. Kündigungen sind nicht notwendig, da ausreichend Mitarbeiter in absehbarer Zeit in den Ruhestand treten werden. Und Führungskräfte jetzt mit Golden Handshakes zu verabschieden, würde das gesamte Sparziel zunichte machen. Sollen sie für ihr Gehalt doch lieber arbeiten – zumindest solange, bis ihr Vertrag ausgelaufen ist.

Auch ansonsten wollen die Architekten der AUVA-Reform das bereits bekannte Konzept (News berichtete ausführlich) weiter verfolgen. Außerdem bleiben alle Aufgabengebiete der Unfallversicherung erhalten, lediglich die Landesstellen müssen um ihre Zukunft fürchten.

DAS ZIEL

Man könnte also fast meinen, dass alles beim Alten bleibt. Natürlich muss jemand für die Einsparungen aufkommen. Doch darüber wird lieber nicht geredet. Leise wird von Querfinanzierungen mit der künftigen österreichweiten Gesundheitskasse gemunkelt. Laut spricht das lieber niemand aus, hieße das doch nichts anderes, als dass die Unselbstständigen künftig die (gekürzten) Beiträge der Selbstständigen übernehmen.

Außerdem wäre da noch die Tatsache, dass bald eine Betriebsgesellschaft anstelle der sozialpartnerschaftlichen Selbstverwaltung die Geschäfte führen soll. Diese neue Firma – und ihre Spitzenpositionen - muss natürlich entsprechend besetzt werden.

Ein Schelm, wer dabei an Umfärbung und Postenschacher denkt. Ist ja alles nicht wahr. Ebenso wenig, wie die Tatsache, dass die nun bekannt gegebenen Umbaupläne bereits vor Wochen in der AUVA kursierten. Und damals noch von der Regierung ins Reich der Fantasie geschickt wurden.

Was meinen Sie? Schreiben Sie mir bitte unter: widek.isabell@news.at

Kommentare

Henry Knuddi

SV-ministerin o. wert oder spesenwert
überbezahlt fürs nixtun
blösinn verzapfend

Seite 1 von 1