Auszeichnung für Theater-Star: Goldene Ehrenmedaille für Klaus Maria Brandauer

Gebürtiger Steirer seit 1972 Burgtheater-Mitglied Regisseur Peter Stein hielt sehr launige Laudatio

Klaus Maria Brandauer ist mit der "Ehrenmedaille der Stadt Wien in Gold" ausgezeichnet worden. Bei seiner durchaus launigen Laudatio fragte Theaterkollege Peter Stein den 65-jährigen Schauspieler, ob er sich auch bewusst sei, dass diese Ehrung ein "politischer Akt" sei: "Du hast offensichtlich etwas getan für diese Stadt - was das ist, wurde allerdings etwas unklar angedeutet."

Auszeichnung für Theater-Star: Goldene Ehrenmedaille für Klaus Maria Brandauer

Brandauer ist neben diversen ausländischen Engagements seit 1972 festes Mitglied im Ensemble des Burgtheaters. Er spare auf der Bühne nichts von seiner Persönlichkeit aus, würdigte Stein ein wesentliches Charakteristikum von Brandauers Schauspielkunst. Zudem sei ihm die Fähigkeit eigen, offen auf Kollegen und "normale Menschen" zuzugehen: "Es war im Wesentlichen dein Verdienst, dass im Zuge des 'Wallenstein' über 100 Mitwirkende zu so etwas wie einem Ensemble wurden."

Unter Steins Regie war der Gewürdigte 2007 in einer vielbeachteten zehnstündigen Inszenierung von Schillers Trilogie am Berliner Ensemble zu sehen. Dort hat das Duo auch kürzlich Heinrich Kleists Komödie "Der zerbrochene Krug" realisiert, wobei Brandauer den Dorfrichter Adam gab. Er beharre auf einer bestimmten Bodenständigkeit, die auf ein "Kaff, das ich noch nicht kenne", zurückzuführen sei, spielte Stein auf Brandauers steirische Wurzeln an.

Brandauer konnte zahlreiche Erfolgen am Burgtheater wie "Tartuffe" (1981), "Hamlet" (1985) oder Edward Albees Ehekriegs-Klassiker "Wer hat Angst vor Virginia Woolf?" (1991) verbuchen. Dementsprechend war er erst vor einem Monat zum Ehrenmitglied der Spielstätte am Ring ernannt worden. Zudem verkörperte er von 1983 bis 1988 den "Jedermann" bei den Salzburger Festspielen. Daneben war der Mime in vielen internationalen Filmen zu sehen.

(apa)