AUS in Italien für Magermodels steht bevor:
Stardesigner sind gegen ultradünne Models!

Auch Giorgio Armani möchte seinen Beitrag leisten! Schlank aber nicht dürr: Gesunde Ernährung Pflicht!

Das Modeparadies Italien sagt der Magersucht den Kampf an. Die italienische Regierung hat kürzlich ein Abkommen mit Stardesignern und Modefirmen abgeschlossen, um den Trend zum übertriebenen Schlankheitswahn zu bekämpfen. Jugendministerin Giovanna Melandri bat die italienischen Modeschöpfer um Unterstützung, damit sinnvolle Initiativen gegen das zunehmende Problem ergriffen werden.

AUS in Italien für Magermodels steht bevor:
Stardesigner sind gegen ultradünne Models!

Laut dem Verhaltenskodex sollen sich die Designer dazu verpflichten, dass Models ein gesundes Aussehen haben. Ein Image, das an Magersucht erinnere, solle strikt vermieden werden. "Models sind gerade für junge Mädchen regelrechte Schönheitsvorbilder. Um diesem Ideal zu entsprechen, werden viele Mädchen magersüchtig", erklärte Melandri. Die Politikerin will dafür sorgen, dass künftig keine Models unter 16 Jahren auf den Laufsteg kommen. "Unter 16 Jahren geht man in die Schule, nicht auf den Laufsteg", meinte die Ministerin.

Dünn aber nicht dürr
Einige Resultate des aktiven Einsatzes der Regierung gegen die Magersucht waren bereits bei den Mailänder Modeschauen vor zwei Wochen zu sehen. "Das dünnste Model, das für uns auf den Laufsteg gegangen ist, ist 1,67 Meter groß und wiegt 48 Kilos. Sie ist alles andere als krank", versicherte der Modepapst Stefano Gabbana.

Verschärfte Maßnahmen
Auch die Modelagenturen wollen zur Bekämpfung der Magersucht aktiv beitragen. Obwohl von Gewichtslimits nicht die Rede ist, brauchen die Models ein ärztliches Attest. Außerdem benötigen die Minderjährigen unter den rund 1.000 Models zusätzlich einen Schul-Nachweis sowie Begleitung durch Eltern oder eine autorisierte Person. Die Richtlinien schrieb der Associazione Servizi Moda (Assem), der Dachverband der Model-Agenturen, fest.

Magersucht auf dem Vormarsch
Auch in Italien wächst die Sorge wegen der zunehmenden Magersucht unter Jugendlichen. 60,4 Prozent der Mädchen zwischen zwölf und 14 Jahren möchten weniger wiegen, jedes Vierte hat bereits eine Diät hinter sich. Nur ein Drittel von ihnen lässt sich jedoch von einem Arzt beraten, ergab eine Studie des Verbands der italienischen Kinderärzte (SPI). Ein Prozent der Mädchen der überprüften Altersgruppe ist bereits an Magersucht erkrankt.

Appell an die Modewelt
SPI-Präsident Pasquale Di Pietro warnte vor negativen Vorbildern in den Medien. "Schon Volksschülerinnen träumen davon, Topmodels zu werden. Models sind gerade für junge Mädchen Schönheitsvorbilder. Um diesem Ideal zu entsprechen, werden viele Mädchen magersüchtig. Es ist normal, dass man in der Pubertät mit dem eigenen Körper unzufrieden ist. Das darf sich jedoch nicht zu pathologischem Verhalten entwickeln", betonte Di Pietro.

Armani unterstützt die Kampagne
Der italienische Stardesigner Giorgio Armani will seinen Beitrag im Kampf gegen die Magersucht leisten. "Ich mag keine zu dürren Models und ich habe sie auch nie für meine Schauen eingesetzt", sagte Armani kürzlich im Interview. Er richtete einen Appell an andere Modeschöpfer: "Es gibt Kollegen, die übertreiben. Sie sollten Frauen nicht mehr als Gegenstände betrachten und nicht übertriebene Magerkeit zur Schau stellen." Er warnte jedoch auch vor übertriebenem Eifer. "Die Mode zeigt stets schöne und sehr schlanke Frauen, die aber keineswegs an Magersucht leiden. Schluss mit dem Begriff, dünne Models seien magersüchtig! Models sind Profis, die gemäßigt essen, Sport treiben und früh schlafen gehen, wenn sie morgen auf dem Laufsteg sein müssen", betonte Armani. (apa/red)