Aus für "Bank ums Eck": PSK drohen nach Postamtschließungen Vertriebsprobleme

BAWAG PSK soll Postämter selbst übernehmen Wais erklärte, Ausdünnung schadet BAWAG-Wert

Sollte die Post tatsächlich 400 bis 1.000 ihrer rund 1.300 Postämter sperren, drohe der BAWAG PSK (namentlich bei der Vertriebsschiene PSK) ein ernstes Vertriebsproblem, hieß es in informierten Kreisen. Die BAWAG PSK wollte sich auf Anfrage nicht äußern zu den politisch heiß umstrittenen Sparplänen bei der Post.

Als vor exakt einem Jahr die neuen Logos für BAWAG PSK in den Markt kamen, hatte der Vorstand auf den Konkurrenzvorteil Netzdichte und Schalterzeiten ("die komfortabelsten Öffnungszeiten in ganz Österreich. Die Bank ums Eck") hervorgehoben. Einfachere Produkte, wie auch den "Bausparer" könne man über Briefträger verkaufen, und "die Bank in der Postfiliale" half Spareinlagen einsammeln, die in der Krise so wichtigen Primärmittel.

Über die PSK-Schiene innerhalb der BAWAG PSK laufen nicht nur die ganz großen Zahlungsverkehrsströme der öffentlichen Hand. Auch alle Pensionen kommen über die Post.

Bank soll Postämter übernehmen
Nun wurde bisher vom Post-Management nicht erklärt, welche Rolle die BAWAG PSK in der Neuaufteilung und Straffung der Filialstrukturen haben soll, denn immerhin soll die Bank selbst Postämter übernehmen, die die Post selber nicht weiter betreiben will. Die Bank hat schon bisher ein vertragliches Mitspracherecht, wenn es um Schließungen geht. Denn darauf basiert die Berechnung für die Vergütungen für die Postämterbenutzung fürs Bankgeschäft.

Im August hatte Post-Chef Anton Wais in Alpbach erklärt, dass eine weitere Ausdünnung des Ämter-Netzes dem BAWAG-Wert - und damit auch dem Wert des 5-prozentigen Anteils der Post AG an dieser Bank - schaden würde. Mit 80 Mio. Euro hatte die Post das BAWAG-Investment per Mitte 2008 in den Büchern stehen. Das umfasste aber nur die Hälfte des seinerzeitigen Anteilskaufpreises. (apa/red)