Hörbigers ÖVP-Video
sorgt für Ratlosigkeit

Josefstadt-Direktor empört über "Wir" und distanziert sich von Aussagen der Schauspielerin

Das Video von Schauspielerin Christiane Hörbiger als glühende Verehrerin von Sebastian Kurz und die Beschimpfungen an die SPÖ-Chefin Rendi-Wagner sorgt weiter für Aufregung. Der Direktor des Theaters in der Josefstadt zeigte sich "ratlos" und will mit Hörbigers "Wir" auf keinen Fall ein Statement für die Kulturszene sehen. Indes wirbt ein neuer Promi für Kurz

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Wahlkampf - Hörbigers ÖVP-Video
sorgt für Ratlosigkeit

Nach dem viel diskutierten "Wir für Kurz"-Video mit Christiane Hörbiger hat die ÖVP nun einen weiteren prominenten Unterstützer präsentiert. Ex-Skistar Michael Walchhofer wirbt in einem neuen Video für den ÖVP-Chef. "Was Sebastian Kurz und seinem Team in den letzten eineinhalb Jahren in der Regierung gelungen ist: Hut ab!", sagt der ehemalige Weltmeister darin.

Man habe gesehen, "dass Leistung belohnt worden ist", das kenne Walchhofer auch aus dem Sport. "Du musst entsprechenden Einsatz zeigen, um Erfolg zu haben, und das ist für uns gesellschaftlich auch ganz, ganz wesentlich", so der ehemalige Skirennläufer. Dass Kurz seinen Weg weitergehen könne, wünsche er sich "nicht nur für mich, sondern das wünsche ich mir für ganz Österreich". Und die Botschaft, die an die Wähler gebracht werden soll: "Lasst uns den Sebastian stärken!"

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Hörbiger-Video macht "ratlos"

Das Video, in dem Schauspielerin Christiane Hörbiger ihre Unterstützung für ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz ausdrückte, sorgt indes weiter für Gesprächsstoff. Am Dienstag äußerte sich Herbert Föttinger, Direktor des Theaters in der Josefstadt, zur Causa. "Mich macht diese Videobotschaft ratlos", erklärte er gegenüber der APA. Vor allem stoße er sich an Hörbigers Verwendung des Wortes "Wir".

»Ich weiß nämlich nicht, wen sie mit dem Wort 'Wir' meint«

"Ich weiß nämlich nicht, wen sie mit dem Wort 'Wir' meint. Ich schließe einfach aus, dass Christiane Hörbiger in einer Art Allmachtsfantasie stellvertretend für die gesamte österreichische Bevölkerung spricht. Ich schließe auch aus, dass sie das Wort 'Wir' als Pluralis Majestatis verwendet." Sie könne damit also nur ihre Familie oder die Kulturschaffenden Österreichs gemeint haben. "Wenn ersteres zutrifft, muss sie das mit ihrer Familie klären", so Föttinger.

»Im Zuge eines emotionalen Wahlkampfes sollten nicht die letzten Reste von Besonnenheit und Vernunft unser kleines geliebtes Österreich verlassen«

Nicht einverstanden ist der Theaterdirektor jedenfalls mit einem stellvertretenden Statement für die Kulturszene. "Falls sie mit dem Wort 'Wir' alle Kulturschaffenden Österreichs gemeint hat, muss man zwingend klarstellen, dass nicht alle Kulturschaffenden die Sehnsucht haben, dass das Schicksal unseres kleinen geliebten Österreichs in die Hände von Sebastian Kurz gelegt wird. Im Zuge eines emotionalen Wahlkampfes sollten nicht die letzten Reste von Besonnenheit und Vernunft unser kleines geliebtes Österreich verlassen."

Das Video

In dem Video, das am Sonntag verbreitet wurde und für viel Aufregung sorgte, sagt Hörbiger: "Wie waren wir doch froh und glücklich, als Sie Kanzler geworden sind" in Richtung Sebastian Kurz um dann deftig SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner anzugreifen: "Wir" seien "entsetzt" gewesen, "wie die Frau Rendi-Wagner den Misstrauensantrag gestellt hat, vollkommen verblödet. Ich weiß nicht, da muss der Hass und Neid so groß sein, dass man so etwas macht. Sie hat die Republik infrage gestellt bzw. in schlechte Zeiten geführt", teilt sie die ÖVP-Kritik an dem - von der FPÖ und der Liste JETZT im Parlament mitgetragenen - Misstrauensantrag.

Text laut ÖVP nicht vorgegeben

Dieser Text sei der Schauspielerin nicht vorgegeben gewesen, das Video sei bei ihr daheim aufgenommen worden, erklärte die Volkspartei - und rechtfertigte die Veröffentlichung des propagandistisch anmutenden Videos laut "Kurier" damit, dass Hörbiger etwas habe loswerden wollen.

Politik-Experte Peter Filzmaier sieht in dem Video Zeichen einer "späten Amerikanisierung des Wahlkampfes", wie orf.at in Berufung auf ein Gespräch auf Ö1 berichtet.

Hörbiger war auch schon SPÖ-Unterstützerin

Große Berührungsängste zur Politik hatte die vor allem aus Fernsehserien bekannte, 80-jährige Schauspielerin nie - wobei sie sich bisher auf Präsidentschaftswahlkämpfe konzentrierte, und auch schon einmal aufseiten der SPÖ war: 2016 unterstützte sie den SPÖ-Präsidentschaftskandidaten Rudolf Hundstorfer. 1997 saß sie im - von Helmut Zilk geleiteten - überparteilichen Personenkomitee zur Wiederwahl Thomas Klestils. 2003 war Hörbiger selbst als ÖVP-Gegenkandidatin zu Heinz Fischer (SPÖ) im Gespräch - was sie aber umgehend dementierte, und dabei kundtat, sie habe sich Zeit ihres Lebens nie parteimäßig zuordnen lassen und auch nie einer Partei angehört. Hörbiger ist laut "Kurier" eine von mehreren prominenten Kurz-Unterstützern, die jetzt schrittweise vorgestellt werden.

Rendi-Wagner reagiert mit Einladung

Nicht mit Kritik, Empörung oder Belustigung - wie viele Akteure der Twitter-Gemeinde -, sondern mit der Einladung zu einem persönlichen Gespräch reagierte SPÖ-Spitzenkandidatin Pamela Rendi-Wagner auf das Video.

Auch Rendi-Wagner wählte den Weg des Videos - auf Twitter und Facebook zu sehen. Sie sagt der "lieben Christiane Hörbiger" - die sie direkt anspricht - zunächst einmal, dass sie sie "als große Schauspielerin unseres Landes" schätze. Sie habe an dem heute veröffentlichten Video "gemerkt, dass Sie einige offene Fragen an mich haben". Da sie, Rendi-Wagner, überzeugt sei, dass "wir die großen Herausforderungen der Zukunft nur gemeinsam schaffen können" schlage sie ein Treffen zu einem persönlichen Gespräch vor. Da könne Hörbiger sie "besser als Mensch kennenlernen und meine Ideen für Österreich".

Hörbiger lehnt Einladung ab

Hörbiger lehnte die Einladung heute, Montag, ab. "Aufgrund eines Unfalls befinde ich mich seit kurzem in ärztlicher Behandlung und nehme derzeit keine Termine wahr", ließ die Schauspielerin die APA via SMS wissen. "Zum Misstrauensvotum gegen Sebastian Kurz habe ich meine Meinung bereits gesagt. Ich werde auch keine Fragen sowie Anrufe beantworten oder sonstige Termine wahrnehmen", so Hörbiger weiter. Die prominente Kurz-Unterstützerin plant demnach keine weiteren Auftritte im laufenden Wahlkampf zur Nationalratswahl am 29. September.

Mavie Hörbiger geht auf Distanz

Zu Wort meldete sich auch die Schauspielerin Mavie Hörbiger, Nichte zweiten Grades von Christiane Hörbiger, um sich von den Aussagen ihrer berühmten Verwandten zu distanzieren: "Große Familie, sehr unterschiedliche politische Meinungen", schrieb sie auf Twitter.

Überhaupt war #hörbiger gestern ein vieldiskutiertes Thema auf Twitter. So gab es auch Wortspenden vom Wahlkampfleiter der SPÖ, Christian Deutsch, der schrieb, Kurz habe das demokratische MIsstrauensvotum bis heute nicht verkraftet. "Seine Kunstfigur bröckelt", so Deutsch. Mangels eigener Themen verbreite er "machtgierig Schmutzkübelvideo." Darauf reagierte wiederum der ÖVP-Generalsekretär Karl Nehammer, dass die SPÖ den Sturz in einer "rot-blauen Allianz" zu verantworten hätte - und nun die Reaktionen der Menschen zur Kenntnis nehmen müsse.

Alter maschek-Clip wieder online

Auch die Satiriker von maschek meldeten sich zu Wort und stellten mit den Worten "Wieder aktuell: Ein Clip zum Thema #Hörbiger aus dem Jahre Schnee" online.

Kommentare

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Wozu Aufregung wenn jemand in dieser verlogenen Gesellschaft die " Wahrheit " sagt?? Die Roten können ihre Niederlage nicht verkraften und holen alles aus unterster Schublade heraus! So etwas will unser Land regieren, eine Katastrophe!!

Mailyn P.

Sie sagt "wir", spricht also in der 3. Person......Pluralis Majestätis?....Nobel, nobel die Dame....und die edle Ausdrucksweise....;-)

Die Roten sind aber mit Beleidigungen ja auch nicht zimperlich:
"Der SP-Wien-Mandatar Thomas Reindl nannte Hörbiger eine „senile alte Dame“, die „irgendwelchen Schwachsinn daherplappert“.

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Es zeugt von einer bemerkenswerten Geisteshaltung Frau Hörbigers, Personen deren Meinung der ihren nicht entspricht, öffentlich zu düpieren und als verblödet zu bezeichnen und dann nicht die Stirn zu haben, sich einem persönlichen Gespräch zu stellen. Ein unwürdiger Affront.

huckleberryfinn melden

Warum darf man nicht mehr die Meinung sagen.
Sie hat ja recht die ganze Aktion war verblödet und hat unseren Ansehen geschadet. Aber leider haben sich die Roten noch nie darum gekümmert ob wir uns lächerlich machen. Die Regierung hätte ohne Strache und Konsorten locker bis zur Wahl weiterregieren können.

WhyDoYouCare melden

Danke, seh ich genauso!

Anscheinend dreht sich die Hörbiger immer in die günstige Windseite, wie ihre Aktionen zeigen ?

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