Auch Affen können Sätze bilden: Zwei Laute werden zu einem dritten kombiniert

Große Weißnasenmeerkatzen versenden Botschaften Gelungenes Expermient mit Knurren eines Leoparden

Auch Affen können Sätze bilden. Zwei Laute, die die Primaten normalerweise zur Warnung vor Leoparden oder vor kreisenden Adlern von sich geben, kombinieren sie zu einem dritten. Diese zusammengesetzte Lautfolge ist die Anweisung, sich möglichst rasch und weit in sicheres Gebiet zurück zu ziehen. Das berichten die Psychologen Kate Arnold und Klaus Zuberbühler von der Universität St. Andrews im Fachblatt "Nature".

Arnold und Zuberbühler nahmen die Laute einer in Afrika verbreiteten Affenart, der Großen Weißnasenmeerkatzen (Cercopithecus nictitans), in freier Wildbahn auf und verfolgten die Reaktion der Tiere. Im Experiment spielten die Forscher über Lautsprecher 17 Gruppen dieser Primatenart das Knurren eines Leoparden vor. In neun Gruppen gab eine männliche Weißnasenmeerkatze eine Serie des kombinierten Lauts von sich.

In den restlichen Gruppen warnten die Männchen mit einem einfachen Laut vor Leoparden. Dabei stellte das Forscherteam fest, dass die Gruppen, in denen die Lautfolge zu hören war, sich wesentlich weiter von der vermeintlichen Gefahrenquelle entfernten als die, in der es nur einfache Laute gab.

Das Kombinieren vorhandener Laute zu Sätzen mit Bedeutung erhöht die Anzahl von Botschaften, die Große Weißnasenmeerkatzen äußern können, heißt es in "Nature".

(apa/red)