ÖIAG prüft Angebot
Derzeit prüfe die ÖIAG das Angebot der Deutschen Lufthansa, das die deutsche Airline bis Montag zusammen mit ihrem Preisangebot finalisieren soll, teilte die österreichische Übernahmekommission am Nachmittag weiter mit. Es werde dann voraussichtlich bis kommenden Montag dem Aufsichtsrat der ÖIAG zur Beurteilung vorliegen.
Kein Kommentar von Lufthansa
Im Zusammenhang mit "erheblichen Kursbewegungen" der AUA-Aktie - ein Minus von 30 Prozent - weist die Übernahmekommission weiters darauf hin, dass die Lufthansa als Bieter in einem Übernahmevorgang gesetzlich dazu verpflichtet gewesen wäre, ihre Überlegungen bekanntzumachen, dies aber bisher nicht getan habe. Deshalb auch die jetzige Pressemitteilung der Kommission. Dazu wollte sich Lufthansa laut Agenturangaben nicht äußern.
Rufe nach "Rettungspaket" für die rot-weiß-rote Airline
Zahlreiche Stimmen sprachen sich nach Unklarheit über den Stand des AUA-Privatisierungsprozesses für einen Erhalt bzw. ein "Rettungspaket" für die Austrian Airlines aus, aber auch für eine Staatshilfe und ein Zuwarten mit dem Verkauf.
Ähnlich wie beim Bankenrettungspaket müsse auch die AUA gerettet werden, "bevor die Bundesregierung noch mehr Schaden anrichtet", forderte der neugewählte BZÖ-Klubobmann Abg. Josef Bucher. Er will einen baldigen Beratungsgipfel unter Einbeziehung aller Parteien. Ziel müsse ein "Rettungsszenario" sein, damit die AUA auch weiterhin unter rot-weiß-roter Flagge abheben könne. Ehe es einen potenziellen Käufer gibt, müssten "die Altlasten aus der AUA genommen werden".
Der steirische ÖVP-Obmann Vize-Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer bezeichnete die AUA als "für den Wirtschaftsstandort Österreich unabdingbar" und verlangte eine "österreichische Kraftanstrengung für die AUA". Einen strategischen Partner als Mehrheitseigentümer ins Boot zu holen sei als Ziel unbestritten. In der jetzigen wirtschaftlichen Lage käme es aber einem Notverkauf gleich, wenn die AUA billig und unter ihrem Wert verscherbelt würde. Schützenhöfer bekennt sich ausdrücklich dazu, "dass die AUA jetzt vom Staat unterstützt wird, bis sich neue Perspektiven ergeben".
"Master of desaster"
Die Partnersuche für die Austrian Airlines lasse nicht auf eine professionelle Abwicklung schließen, sondern hinterlasse den Eindruck "man will den Preis 'Master of desaster' gewinnen", sagte SPÖ-Finanzstaatssekretär Christoph Matznetter in der "Zib2". Die Politik habe im August, als klar wurde, dass der Carrier einen Partner braucht, "sofort gehandelt" und den Privatisierungsauftrag erteilt.
(apa/red)