3. Platz: Slim House in London
Architekten: Alma-nac
Der dritte Preis des Häuser Award 2014 geht an das "Slim House" in London. Das Planertrio von Alma-nac collaborative architecture erschließt das schmale Stadthaus zur Gartenseite hin mit einem neuen Dach auf einzigartige Weise.

Von außen wirkt das gerade einmal 2,30 Meter breite Gebäude wie ein Kuriosum. Sobald man es aber betritt, erblickt der Besucher ein offenes Zuhause mit ungewöhnlichen Perspektiven: Die drei Etagen des historischen Hauses sind dank großzügiger Dachflächenfenster lichtdurchflutet; durch ein vom First bis zum Erdgeschoss abfallendes Pultdach wurde viel Raum gewonnen. Bei allem Mut zur Veränderung bewiesen die Architekten aber auch Gespür für den Bestand. So ließen sie eine Ziegelwand im Giebelbereich unverputzt und erinnern damit an die Vergangenheit des Hauses.


2. Platz: Haus am See bei Berlin
Architekt: Hannelore Kaup
Platz zwei belegt ein Haus am See bei Berlin. Die Architektin Hannelore Kaup erfüllte damit den Wunsch der Bauherren nach einem Wochenenddomizil, das einfach und kompakt wie ein Bootshaus anmutet. Der zeitlose Entwurf, der mit seiner lebendigen Ziegelfassade dem sanft abfallenden Terrain folgt, überzeugte die HÄUSER-Jury.

Das Gebäude mit schlichtem Satteldach öffnet sich mit großen Fensterfronten zum Wasser hin. Die Fassade aus klassischem dänischen Ziegel kontrastiert reizvoll mit Akzenten aus Stahlbeton und Holz. Das Hausinnere wirkt durch die zunehmende Deckenhöhe größer, als man es von außen vermutet.


1. Platz: Stripe House in Leiden in den Niederlanden
Architekten: Esther Stevelink und Arie Bergsma
Den ersten Preis gewinnt das "Stripe House" in Leiden in den Niederlanden. Das Stadthaus fügt sich als schlichter Kubus in eine Häuserzeile und fällt doch aus der Reihe: Ein vorgelagerter Innenhof schafft Distanz zur Straße, umlaufende horizontale Rillen strukturieren die helle Putzfassade, die von wenigen großformatigen Öffnungen durchbrochen wird.

Mit geschickter Planung und einem sehr ökonomisch organisierten Grundriss gelang dem Architektenpaar Esther Stevelink und Arie Bergsma (GAAGA studio for architecture) auf winzigem Grundstück ein großzügiges Domizil, das Wohnen und Arbeiten in einem Gebäude vereint. Eine Sonnenterrasse auf dem Dach erweitert die Wohnfläche und bietet einen fantastischen Rundumblick über das gesamte Wohnviertel.


Zusatzpreis: Haus F in Esslingen
Architekt: Thomas Sixt Finckh
Ein Zusatzpreis geht in diesem Jahr an das Haus F in Esslingen bei Stuttgart: Extrem schmale Grundstücke sind preiswert, aber oft kaum bebaubar. Dass dem Architekten Thomas Sixt Finckh (Finckh Architekten) trotzdem ein so kompaktes wie großzügiges Familienhaus gelang, liegt an dünnen Außenwänden aus Polycarbonat.

Lediglich 4,70 Meter Breite standen für den Hausbau zur Verfügung. Dicke, den Innenraum einengende Mauern verboten sich also von vornherein. Doch nicht nur deshalb entschied sich der Architekt für die Sechs-Zentimeter-Lösung: Neuartige Polycarbonatplatten haben einen sehr guten Wärmedämmwert, halten mindestens 25 Jahre und bringen viel Tageslicht ins Innere.


Die besten Familienhäuser in einem Buch

Das Buch zum Wettbewerb "Kleine Häuser - große Wohnarchitektur" versammelt und dokumentiert die 20 besten Familiendomizile des HÄUSER-AWARD 2014 - alle Projekte mit brillanten Fotos, Grundrisszeichnungen und prägnanten Texten. Autorin: Bettina Hinze, 152 Seiten, 218 Abbildungen und 89 Planzeichnungen, ISBN: 978-3-421-03933-0. Das Buch erscheint zum Preis von 49,99 Euro bei DVA, München.