Arbeitslosigkeit im April weiter extrem gestiegen

Die Arbeitslosigkeit ist im April aufgrund der Coronakrise weiterhin extrem stark angestiegen und hat einen neuen historischen Höchststand erreicht. Die Zahl der Arbeitslosen und Schulungsteilnehmer stieg im Vorjahresvergleich um 58,2 Prozent auf 571.477 Personen. Damit waren Ende April um 210.275 Personen mehr ohne Job als im April des Vorjahres.

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Arbeitssuche © Bild: iStockphoto.com/Willie B. Thomas

Auch gegenüber Ende März mit 562.522 von Arbeitslosigkeit Betroffenen gab es noch einen Anstieg. Die Arbeitslosenquote stieg um 5,5 Prozentpunkte auf 12,8 Prozent. Die Arbeitslosigkeit stieg in allen Altersgruppen, in allen Branchen und in allen Bundesländern sehr stark. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen sank um ein Drittel.

Die Covid-19-Krise habe seit Mitte März zu einem "extremen Anstieg der Arbeitslosigkeit" geführt, teilte das Arbeitsmarktservice (AMS) am Montag mit. Der Anstieg habe sich im April zwar verlangsamt, dennoch liege die Zahl der beim AMS vorgemerkten Personen weit über dem Niveau des Vorjahres.

In Wien 40,6 Prozent mehr Menschen ohne Job

Auch in Wien wirkt sich der Coronavirus-Shutdown massiv auf den Jobmarkt aus: Die Zahl der beim Arbeitsmarktservice Wien als arbeitslos vorgemerkten Personen ist im April angestiegen - im Jahresvergleich um 56,2 Prozent auf 178.725. Die Zahl der Personen in Schulungen sank um 28,4 Prozent auf 18.642. Die Summe beider Gruppen ist um 40,6 Prozent größer geworden, hieß es am Montag via Aussendung.

Stark betroffen sind unter anderem Jüngere: Die Zahl der Arbeitslosen unter 25 Jahre ist um 88,4 Prozent angestiegen. Bei den Betroffenen über 50 Jahren betrug der Zuwachs 42,2 Prozent. Nach Branchen betrachtet, wurde vor allem die Hotellerie bzw. Gastronomie besonders in Mitleidenschaft gezogen. Hier betrug der Anstieg 151,8 Prozent. Stark betroffen waren auch Bau (plus 89,7 Prozent) und Einzelhandel (plus 40,6 Prozent).

Beim AMS Wien sind zudem 23.157 Kurzarbeits-Projekte eingelangt, von denen 20.250 bereits genehmigt wurden, wie es hieß: "Die genehmigten Projekte betreffen circa 232.500 Beschäftigte bei fast 19.000 Unternehmen, für die wir bis jetzt in Summe schon 7,9 Mio. Euro ausgezahlt haben", berichtete AMS-Wien-Chefin Petra Draxl: "Wir haben damit den Gipfel bewältigt und können neu einlangende Anträge zeitnah bearbeiten - viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die extra für die Bearbeitung von Kurzarbeitsbegehren geschult worden waren, können im Lauf dieser Woche nun wieder zu ihrer eigentlichen Tätigkeit zurückkehren." Beim AMS Wien waren zuletzt 350 Beschäftigte nur mit Kurzarbeit befasst.