Kurz distanziert
sich von Gudenus

Der Bundeskanzler lehnt seine Aussagen "klar ab"

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) teilt die Theorien von FPÖ-Klubobmann Johann Gudenus nicht, wonach der ungarischstämmige US-Milliardär George Soros daran beteiligt sei, "Migrantenströme nach Europa zu unterstützen".

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Anti-Soros-Kampagne - Kurz distanziert
sich von Gudenus

Selbiges hatte ja auch Ungarns Premier Viktor Orban behauptet. Entsprechende Aussagen lehne er "klar ab", erklärte Kurz bei einer Pressekonferenz am Dienstag.

Kurz betont gute Zusammenarbeit mit FPÖ

An der Seite von Vizekanzler Heinz-Christian Strache betonte Kurz, wie gut die Zusammenarbeit in der Koalition laufe. Es gebe aber eben auch Themen, wo man unterschiedlicher Meinung sei. Er halte Orbans Aussagen für negativ.

Strache verteidigt Gudenus

FPÖ-Chef Strache sprang dagegen Gudenus zur Seite und betonte, dass es sich um sachliche Kritik "abseits jeder Konfession" gehandelt habe, womit er indirekt den Vorwurf des Antisemitismus gegen seinen Parteifreund zurückwies.

Hofer verteidigt eigene und Gudenus-Aussagen

Der führende FPÖ-Politiker Norbert Hofer hat seine Aussagen in einem Interview vom Herbst über den ungarischstämmige US-Milliardär George Soros, an die der "Standard" am Dienstag erinnerte, verteidigt. Im Gespräch mit der APA verteidigte Hofer auch die in der "Presse" geäußerte Ansicht des FPÖ-Klubchefs, wonach Soros daran beteiligt sei, "Migrantenströme nach Europa zu unterstützen".

Der stellvertretende Parteichef der Freiheitlichen und nunmehrige Infrastrukturminister sowie FPÖ-Regierungskoordinator sagte im Oktober 2017 in einem Doppelinterview mit FPÖ-Chef Heinz Christian Strache dem Magazin "Alles Roger?" laut "Standard": "Soros steuert mit Sicherheit einiges auf der Welt, auch die Flüchtlingsströme. Das weiß man."

»Was ich damals gesagt habe, muss erlaubt sein - persönliche Haltungen kritisch zu sehen«

Auf die Frage, ob er das heute immer noch so sieht, sagte Hofer: "Ich glaube, dass Kritik an einer Person gerechtfertigt sein darf, dass diese Kritik aber niemals überzogen sein soll." Wie lautet also die Kritik? "Was ich damals gesagt habe, muss erlaubt sein - persönliche Haltungen kritisch zu sehen." Auch was Gudenus gesagt habe, müsse erlaubt sein zu sagen. Hofer sagte auch, er habe für sich "entschieden, hier nicht weiter zu emotionalisieren, damit hier Ruhe hineinkommt".

Hofer fordert zur Differenzierung auf

"Wichtig" ist für Hofer auch Folgendes: "Wenn mich jemand kritisiert, dann ist es keine Kritik an der evangelischen Kirche, ich bin evangelisch. Wenn jemand Soros kritisiert, dann ist das nicht automatisch eine antisemitische Haltung. Da muss man schon unterscheiden. Da soll man nicht sofort eine Haltung sehen, die wir in Österreich nicht haben", so Hofer zu Vorwürfen des Antisemitismus in Aussagen gegen Soros.

Hofer hielt auch fest, dass er glaube, "dass grundsätzlich jeder; der sich für Flüchtlinge einsetzt, das Richtige tut, aber dass man auch sehen muss, dass Länder eine Grenze dessen haben, was an Kapazitäten zu verarbeiten ist. Und diese Kapazitätsgrenzen waren bei uns erreicht - deswegen auch die große Sorge, was die Flüchtlingsströme angeht", so der Freiheitliche.

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