Ansturm auf Kindergeld Neu ausgeblieben:
Lediglich 3.800 Anträge auf Kurzzeitmodelle

Familienministerium gibt sich dennoch zufrieden AK: Umstieg zahle sich für Großteil nicht mehr aus

Der große Ansturm auf die neuen Kurzzeitmodelle beim Kindergeld ist bis jetzt noch ausgeblieben. Seit Anfang des Jahres haben Eltern die Möglichkeit, als Alternative zur bisherigen Variante von 30+6 Monaten das Kindergeld kürzer und dafür höher zu beziehen. 3.771 Personen der insgesamt rund 170.000 Kindergeldbezieher haben bis jetzt davon Gebrauch gemacht.

Angesichts der Tatsache, dass für viele der Umstieg gar nicht mehr möglich ist oder sich nicht mehr auszahlt (weil nur mehr wenige Monate der Bezugszeit übrig verbleiben, Anm.), ist man im Familienministerium mit diesen Zahlen trotzdem zufrieden.

Von den 3.771 Personen, die die zwei neue Varianten (800 Euro bis zum 18. Lebensmonat des Kindes oder 624 Euro bis zum 24. Lebensmonat) beantragt haben, sind der Großteil - 3.675 - Umsteiger. Bei den restlichen 96 handelt es sich um Neuanträge von Eltern, die ihr Baby erst vor kurzem bekommen haben. Das beliebtere der zwei neuen Modelle ist das längere: So haben sich 2.478 Bezieher für das Modell 20+4 Monate entschieden. 1.293 Personen wählten die kürzeste Option von 15+3 Monaten.

Je länger, desto besser?
Das Langzeitmodell, bei dem man 436 Euro bis zum 36. Lebensmonat des Kindes bekommt, dürfte aber weiterhin das Attraktivste sein. Zwar liegen dem Familienministerium keine aktuellen Zahlen zu den Anträgen auf die Langvariante vor. Zieht man allerdings von der Gesamtzahl der Kindergeldbezieher (167.303 mit Stand Dezember 2007 ) die Umsteiger ab, so verbleiben immer noch 163.628, die beim alten Modell geblieben sind.

Umstieg zahlt sich nicht aus
Wie im Familienministerium wertet man auch bei der Arbeiterkammer dieses Ergebnis als Erfolg. So sei zu berücksichtigen, dass sich der Umstieg für viele finanziell und zeitlich nicht mehr auszahlt, weil ihr Kind schon zu alt ist, meinte die Leiterin der AK-Frauenabteilung Ingrid Moritz. Außerdem wies sie darauf hin, dass die Antragsfrist noch bis Mitte des Jahres laufe. Schließlich sei auch die Zahl der Neuanträge 2008 nur bedingt aussagekräftig, da die betroffenen Eltern noch Wochengeld beziehen, betonte sie. (apa/red)