Nun feiern die Festspiele 2020 ihr 100-jähriges Jubiläum. Frau Netrebko wurde hier 2002 entdeckt. Sind Sie zum Jubiläum wieder aktiv?
Eyvazov: Ja, beide. Aber wir dürfen noch nicht sagen, was. Es wird eine gemeinsame szenische Premiere geben. Nächstes Jahr singen wir allerdings nicht in der "Aida"-Wiederaufnahme, sondern ein Opern-Galakonzert.
Wie geht es denn Ihrem Sohn Tiago? Sind die Sorgen wegen seiner autistischen Probleme kleiner geworden?
Netrebko: Es geht ihm gut. Er wird in den nächsten Tagen in Wien mit der Schule beginnen.
Welch schöne Nachricht! Das bedeutet doch, dass Wien endgültig Ihr Lebensmittelpunkt wird.
Netrebko: Ich lebe seit zehn Jahren in Wien und bin hier Steuerzahlerin. Daran hat sich nie etwas geändert. Aber wenn wir nur noch in Wien sind, würde das bedeuten, dass unsere Karrieren vorbei wären. Wir sind internationale Opernsänger. Das heißt, wir müssen sehr viel reisen und sind daher nur ein paar Wochen in Wien. Und ich hoffe, dass es noch ein paar Jahre so weitergeht mit unseren Karrieren.
Herr Eyvazov, Sie haben noch 2015 in St. Margarethen in "Tosca" gesungen. Jetzt scheint es mit diesem Festival vorbei zu sein.
Netrebko: Schade. Es war ein faszinierendes Festival.
Eyvazov: Ja, traurig. Die hätten einen klugen Manager gebraucht, einen wirklichen künstlerischen Leiter auch im Besetzungsbüro. Dabei hatte man alle Möglichkeiten, das Festival zu einem sehr wichtigen zu machen. Herr Ottrubay (der Chef der Esterházy-Stiftung, Anm.) sollte einen großen Manager finden, so wie Alexander Pereira in Mailand oder Helga Rabl-Stadler. Dann wären alle Optionen offen.
Das komplette Interview mit Anna Netrebko und Yusif Eyvazov können Sie in der aktuellen Printausgabe von News (Nr. 34/2017) nachlesen!