Amoklauf von Newton jährt sich

Gedenken an 26 Todesopfer: Hunderte Menschen bei Zeremonie in Washington

von Jahrestag: Hunderte Menschen gedenken der Opfer des Amoklaufs in Newton. © Bild: APA/EPA/PETER FOLEY

Erneut wurde die Forderung nach einer Verschärfung der Waffengesetze laut, die bisher am Widerstand des Kongresses scheiterte.

Massaker in Schule angerichtet

Am 14. Dezember 2012 hatte der 20-jährige Adam Lanza in der Sandy-Hook-Volksschule in der Kleinstadt Newtown im US-Bundesstaat Connecticut sechs Erwachsene und 20 Erstklässler erschossen, bevor er sich selbst tötete. Sein erstes Todesopfer war seine Mutter, ihr gehörten die bei dem Amoklauf verwendeten Waffen. Lanzas Tat war der zweitblutigste Amoklauf eines Einzeltäters in den USA. An der Hochschule Viginia Tech hatte 2007 ein einzelner Schütze 32 Menschen und dann sich selbst umgebracht.

"Wir sind zusammengekommen, um 'Nie wieder' zu sagen", sagte Pfarrer Mel Kawakami aus Newtown bei der Gedenkfeier in Washington. Die Teilnehmer zündeten Kerzen für die Opfer an und sangen Lieder. Die Liedermacherin Carole King spielte "In the Name of Love" am Klavier, außerdem wurde der John-Lennon-Song "Imagine" gespielt. Lennons Erschießung in New York jährt sich diesen Monat zum 33. Mal.

Forderung nach schärferen Waffengesetzen

Mit der Gedenkfeier sollte auch die Forderung nach schärferen Waffengesetzen untermauert werden. Der Pfarrer der Washingtoner Kathedrale, Gary Hall, rief die Politiker auf, "den moralischen Mut und den politischen Willen" für strengere Waffengesetze aufzubringen. Seit dem Massaker von Newtown seien in den USA 32.000 Menschen durch Schusswaffen gestorben, viele davon durch Selbstmord.

Die brutale Tötung der Grundschüler in Newtown hatte in den USA eine heftige Debatte über schärfere Waffengesetze ausgelöst. US-Präsident Barack Obama versprach, die Gesetze zu verschärfen. Der Großteil einer geplanten Reform scheiterte aber im Kongress am Widerstand vor allem in den Reihen der traditionell waffenfreundlichen Republikaner. Sie verweisen auf das in der US-Verfassung festgeschriebene Recht auf das Tragen von Waffen.

Gilles Rousseau, dessen Tochter, die Lehrerin Lauren Rousseau, in Newtown getötet worden war, zeigte sich bei der Gedenkfeier zuversichtlich, dass es letztlich Fortschritte geben werde. "Ich bin nicht frustriert. Ich bin geduldig", sagte er. Schließlich hätten bereits einige US-Bundesstaaten ihre Waffengesetze verschärft, ohne auf eine Entscheidung aus Washington zu warten.

Zeremonie in Washington

Die Trauerfeier in Washington wurde von der Newtown-Stiftung organisiert, die sich für schärfere Waffengesetze stark macht. Mit der Zeremonie in der Hauptstadt sollte auch ein Medienrummel in Newtown anlässlich des Jahrestags verhindert werden. Führungspersönlichkeiten der Kleinstadt in der Nähe von New York hatten Journalisten im Voraus aufgerufen, die Einwohner in Ruhe trauern zu lassen.

Die Anti-Waffen-Initiative Moms Demand Action for Gun Sense in America wollte am Samstag Gedenkveranstaltungen in 35 Bundesstaaten abhalten. Glockengeläut solle dabei deutlich machen, "dass die Zeit des Schweigens vorbei" sei. Obama ließ im Voraus ankündigen, er werde die Newtown-Opfer am Samstag mit einem Moment der Stille ehren.

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