Parov Stelar räumt ab

Drei Preise für Elektro-Musiker - auch DJ Ötzi und Alkbottle ausgezeichnet

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    Parov Stelar

    Parov Stelar alias Marcus Füreder war der Sieger des Abends. Für das "Album des Jahres", als bester "Electronic"- sowie bester "Live"-Act, wurde er ausgezeichnet.

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    Parov Stelar mit Band

    Jubel über die Auszeichnungen.

Wobei Schauspieler Manuel Rubey und TV-Moderatorin Isabella Richter durchaus versuchten, augenzwinkernd durch den Abend zu führen. Die Durchschlagskraft von Witzen über den Österreicher-Anteil im Musikprogramm von Ö3, textliche Besonderheiten des Schlagers oder Seitenhiebe auf Austro-Pop-Legenden wie Rainhard Fendrich oder Wolfgang Ambros war aber enden wollend. Den Ausgezeichneten sowie der versammelten Prominenz aus Musik- und Medienbranche schien dies aber wenig auszumachen, und Parov Stelar waren spätestens bei der Entgegennahme der zweiten Auszeichnung selig: "Die Zweite, ein Wahnsinn", so Füreder.

Hubert von Goisern und DJ Ötzi blieben fern

Gesellschaft im Regal erwartet auch die Auszeichnungen von Andreas Gabalier ("Volkstümliche Musik") und 5/8erl in Ehr'n ("Jazz"), die Vorjahreserfolge wiederholen konnten. Die Sofa Surfers setzen sich bei "Alternative" durch, Hubert von Goisern wiederum hatte zwar auf den "Live"-Preis gehofft, wie er per Videobotschaft wissen ließ, musste sich aber mit einem "Ehrenamadeus für genre- und völkerverbindende Musik" begnügen. Er war aber nicht der einzige absente Preisträger an diesem Abend: "Schlager"-Sieger DJ Ötzi stand während der Verleihung wenige Kilometer Luftlinie weiter im Prater auf der Bühne.

Preis an die Toten Hosen

Diese wurde im Volkstheater heuer ausführlich für Live-Performances genutzt: Russkaja durften zum Auftakt "Energie" inklusive Feuershow versprühen, Lukas Plöchl mit "Freiheit" seine neue, ernstere Seite präsentieren und Christina Stürmer Werbung für ihren anstehenden Live-Auftritt in der Wiener Arena machen. Unterstützung erhielten die hiesigen Rock- und Popsternchen von den Sportfreunden Stiller, die ihren neuen Song "Applaus, Applaus" vorstellten, und den Toten Hosen. Die Düsseldorfer Punker wurden auch als "Best Live Act International" geehrt, womit heuer erstmals seit der Neuaufstellung des Amadeus wieder ein Preis an einen internationalen Künstler ging.

"Staatsmeister im Lärmmachen"

Wirklich amüsant wurde es schließlich beim "FM4-Award", der vom "beliebtesten Deutschen in Österreich" (O-Ton Rubey) präsentiert wurde: Dirk Stermann hat von Musik zwar "keine Ahnung. Aber da geht es Puls 4 nicht anders", konnte sich der Kabarettist einen Seitenhieb auf den Privatsender nicht verkneifen, der Donnerstagabend (22.05 Uhr) die Gala ausstrahlen wird. Die Preisträger Catastrophe & Cure standen dann auch gleich live auf der Bühne und performten "Shipwreck", bevor die Glasskulptur entgegengenommen wurde.

Diese wurde von Alkbottle-Sänger Roman Gregory (Sieger "Hard & Heavy") in ein Bierglas umfunktioniert: "Endlich Staatsmeister im Lärmmachen." Augenscheinlich relaxt ging das Salzburger Duo Klangkarussell seinen großen Auftritt an: "Sonnentanz" von Tobias Rieser und Adrian Held wurde immerhin "Song des Jahres", weshalb sie auch "mega nervös" waren. Das von Held angesprochene "pumpernde Herz" war angesichts dieser Coolness aber kaum zu bemerken.

STS arbeitet am "Überlebenswerk"

Unterbrochen wurden die Performances und der Preisregen, der Julian Le Play die Auszeichnung als bester "Pop"-Künstler einbrachte und für Rapper Nazar in der "Hip-Hop"-Trophäe resultierte, von Einspielungen eines kongenialen Trios: Thomas Stipsits, Katharina Strasser und Robert Palfradar waren sich dabei für nichts zu schade - und hätten wohl auch live vor Ort überzeugen können. So blieb es im Theater selbst aber bei vorhersehbaren Dankesreden, die sich durchwegs an Familien und Wegbegleiter richteten - bei einer Ausnahme: Schiffkowitz dankte beim "Lebenswerk"-Amadeus u.a. dem Schicksal: "Dafür, dass es uns zusammengeführt hat, und dafür, dass wir es solange miteinander ausgehalten haben", meinte das Drittel der Formation STS. Jetzt bleibe nur noch ein Ziel: "Das Überlebenswerk."

Die Sieger im Überblick:
Album des Jahres: Parov Stelar - "The Princess"
Song des Jahres: Klangkarussell - "Sonnentanz"
Best Live Act: Parov Stelar
FM4-Award: Catastrophe & Cure
Alternative: Sofa Surfers
Electronic: Parov Stelar
Hard & Heavy: Alkbottle
Hip-Hop: Nazar
Jazz: 5/8erl in Ehr'n
Pop: Julian Le Play
Schlager: DJ Ötzi
Volkstümliche Musik: Andreas Gabalier
Lebenswerk: STS
Ehren-Amadeus: Hubert von Goisern
Best Live Act International: Die Toten Hosen

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