Alt und ineffizient: Die U-Bahn in Rom!
Nur zwei Linien mit 38 Kilometern Länge

Pläne System zu erweitern, gehen schleppend voran

Pläne der Stadtverwaltung, das U-Bahn-Netz zu erweitern, gehen nur schleppend voran. 1955 wurde die erste Linie in Betrieb genommen. Die Strecke führte zunächst von vom Bahnhof nach Laurentina im Süden der Stadt und stellt den Südast der heutigen Linie B dar. Der Abschnitt hat eine Länge von elf Kilometern, von denen sechs Kilometer in offener Bauweise errichtet wurden. 1990 wurde die Linie B um acht Kilometer bis Rebibbia in Richtung Nordosten verlängert. Die Linie A nahm 1980 den Betrieb zwischen Anagnina im Südosten und Ottaviano im Nordwesten, nahe der Vatikanstadt, auf und ist 14,5 Kilometer lang. Die Strecke verläuft mit Ausnahme einer Brücke über den Tiber unterirdisch.

1999 erfolgte die Inbetriebnahme des ersten Teils einer 4,5 km langen Verlängerung im Westen. Die übrigen drei Stationen bis Battistini wurden anlässlich des Jubiläumsjahres 2000 eröffnet. Durch die vielen archäologischen Überreste im Untergrund der Stadt haben sich die Metrobauarbeiten immer über viele Jahre hingezogen. Dieses Problem konnte ein wenig abgeschwächt werden, da die neueren Streckenabschnitte in größerer Tiefe angelegt wurden, so dass sich die Beeinträchtigungen der archäologisch relevanten Erdschichten auf die Zugänge zu den Stationen beschränken.

Ebenso trugen jedoch auch Finanzierungsschwierigkeiten und komplizierte Planungsprozesse bis in die Gegenwart zur Langsamkeit des Netzausbaus bei. Der östliche Teil der 17,8 Kilometer langen Lokalbahnlinie nach Pantano wird derzeit umgebaut, um in die zukünftige Linie C der Metropolitana integriert zu werden. Ein neuer unterirdischer Abschnitt wird seit April 2006 durch die Altstadt und weiter über den Vatikan nach Norden gebaut. Die vollautomatisch betriebene Linie C wird 30 Kilometer lang sein, 35 Stationen haben und frühestens 2010 eröffnet werden.

Trotz des kümmerlichen Netzes ist die U-Bahn ein Plus für das chaotisches Verkehrssystem von Rom. Sie ist im Gegensatz zu den anderen öffentlichen Verkehrsmitteln recht pünktlich und zuverlässig. Trotzdem sind Proteste der Passagiere wegen der schmutzigen und veralteten Stationen, wo Taschendiebe rund um die Uhr ihr Unwesen treiben, an der Tagesordnung.

Auch vor Unfällen hat der Präsident der Metrogesellschaft, Stefano Bianchi, erst dieser Tage gewarnt. "Einige Züge verkehren seit 1989 und 25 davon sind 1,5 Millionen Kilometer gefahren. Kein Wunder, dass sich seit Mitte 2005 die Zahl der Zwischenfälle verdoppelt hat", sagte Bianchi. Die kommunale Gesellschaft plant in den kommenden drei Jahren Investitionen von 94 Millionen Euro zur Modernisierung der Züge. (apa)