In dem bereits für die Alpine Bau vorliegenden Gutachten wird der Zeitung zufolge "eine angebliche Trickserei" vor dem Stichtag der Halbjahres-Bilanz 2012 als Beispiel angeführt.
Die Alpine Bau, die Alpine Deutschland und die Alpine Energie Deutschland haben dem Zeitungsbericht zufolge Forderungen in Höhe von insgesamt 141 Mio. Euro in Form eines "Factoring-Vertrages" an das FCC-Unternehmen Afigesa S.A. verkauft. Neun Tage nach dem Bilanzstichtag (30. Juni) seien diese Forderungen aber von den drei Gesellschaften zurückgekauft worden. Zugleich zahlten sie Factoringgebühren und Factoring-Zinsen. Alleine Alpine Deutschland zahlte den Angaben zufolge 105.000 Euro.
"Diese Vorgangsweise erscheint mir sehr bedenklich, sie muss näher überprüft werden", so Insolvenzexperte Engelhart.
Staatsanwaltschaft ermittelt in Richtung Bilanzfälschung
"Auch uns liegt der BDO-Bericht vor, und diese Fakten sind Gegenstand unseres Ermittlungsverfahrens", sagte Erich Mayer, Sprecher der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft, zu der Zeitung. "Wir ermitteln in Richtung Bilanzfälschung."
Eine der Ungereimtheiten bei der Alpine Holding: Am 30. Dezember 2011 hätte die Mutter FCC zugesagt, rund 10,5 Millionen Euro Eigenkapital einzuschießen, so Engelhart. "Obwohl der Betrag in der Bilanz wirksam gemacht wurde, ist das Geld nicht gekommen", so der Masseverwalter ́. "Das Geld ist erst im Oktober 2012 gekommen, weil es die Alpine Bau gebraucht hat."
"Man muss alle Bilanzen bis ins Jahr 2008 auf diese Verdachtsmomente prüfen", so der Sachverständige Manfred Biegler, der ein Gutachten für Alpine-Anleger erstellt hat.