"Alles dreht sich, alles bewegt sich": Ab 10. April 27 Stunden neues Programm im ORF

Wrabetz über Zustimmung im Stiftungsrat glücklich

"Alles dreht sich, alles bewegt sich": Ab 10. April 27 Stunden neues Programm im ORF

Pekarek strich hervor, dass es mit 27 Prostimmen und acht Enthaltungen ein "klares und deutliches Abstimmungsergebnis" gegeben habe. Wrabetz freute sich über das "Ausmaß an Zustimmung", das er erhalten und das ihn "sehr glücklich macht". Er sei froh, dass er für seinen Programmvorschlag keine Gegenstimmen bekommen und damit den Rückhalt von Publikums- und Stiftungsrat erhalten habe. 28 Sendeleisten will Wrabetz relaunchen oder komplett erneuern. Der Anteil der Eigenproduktionen werde künftig im täglichen Regelsendungsbetrieb um 15 Minuten auf 75 Minuten wachsen. "Ein ambitioniertes Vorhaben in einem sehr kurzen Zeitraum", so Wrabetz.

In Summe sollen die Maßnahmen den "öffentlich-rechtlichen Mehrwert, den Public Value" der ORF-Programme erhöhen. Ein Antrag auf Erhöhung der Rundfunkgebühren im Jahr 2008 sei derzeit aber nicht geplant, wie Wrabetz erklärte.

Neben dem Programm dürften sich künftig auch die Marktanteile bewegen: Der Ziel-Tagesmarktanteil wurde für das Fernsehen von 43 auf 41 Prozent gesenkt - in der werberelevanten Zeitzone zwischen 19.00 und 20.15 Uhr sollen die Marktanteile hingegen steigen - von 55 auf 57 Prozent. Bei den Zwölf- bis 49-Jährigen will die neue Geschäftsführung künftig sogar 49 Prozent KaSat-Marktanteil (vormals 42) erreichen.

Die angestrebten Marktanteile für die ORF-Radios wurden wiederum gesenkt. Die Sendergruppe muss demnach mit Zustimmung des Stiftungsrats im laufenden Jahr nur mehr 77 Prozent Marktanteil erreichen - im Vorjahr lag die Zielvorgabe bei 78 Prozent. Ein Grund dafür: Von den ORF-Regionalradios soll Druck genommen werden, damit sich diese nicht zu stark gegen die ORF-Cash cow Ö3 positionieren.

In der Sitzung des ORF-Stiftungsrats wurde auch jene Arbeitsgruppe neu bestellt, die in nächster Zeit einen Corporate Governance Code für den ORF und insbesondere auch für das Aufsichtsgremium erstellen soll. Vorsitzender bleibt Franz Küberl, weitere Mitglieder sind Michael Pilz, Klaus Pekarek, Monika Langthaler, Gundi Wentner und Peter Koren, stellvertretender Generalsekretär der Industriellenvereinigung, der Anleihen aus der freien Wirtschaft einbringen soll. Im Juni will die Arbeitsgruppe bei der nächsten Plenarsitzung erste Ergebnisse vorlegen.

(apa/red)