Alkohol in der Schwangerschaft

Warum werdende Mütter besser auf Sekt und Co. verzichten sollten

Ein Gläschen in Ehren? Das gilt nicht in der Schwangerschaft. Auch kleine Mengen Alkohol können das ungeborene Kind bereits nachhaltig schädigen.

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Alkohol und seine Abbauprodukte gelangen auf direktem Weg über den Mutterkuchen zum Ungeborenen. Dabei ist der Fötus demselben Blutalkoholspiegel ausgesetzt, wie die Mutter. Gynäkologin Dr. Kressin rät, in der gesamten Schwangerschaft auf Alkohol zu verzichten. Hat die werdende Mutter noch vor dem positiven Schwangerschaftstest etwas getrunken, sollte das in den meisten Fällen kein Problem sein. Wie hoch das Risiko im Einzelfall ist, müsse man von Fall zu Fall untersuchen.

Was große Mengen Alkohol anrichten können

Eine Studie von US-Forschern zeigte auf: 80 Prozent der trinkenden Frauen brachten Kinder mit mindestens einer Anomalie auf die Welt. Störungen des zentralen Nervensystems traten bei 44 Prozent der Kinder auf - aber nur bei rund 14 Prozent der Kinder abstinenter Mütter. Die im Mutterleib großen Mengen Alkohol ausgesetzten Kinder zeigen außerdem viel häufiger Verhaltensauffälligkeiten und hatten Lern- und Sprachprobleme.

Die Wissenschafter um Devon Kuehn und Edward Riley von den National Institutes of Health in Bethesda (US-Staat Maryland) hatten aus 10.000 Schwangeren in Chile bei der Erstuntersuchung 101 Frauen ausgewählt: Diese gaben an, täglich mindestens vier Drinks (oder 48 Gramm Alkohol) zu sich zu nehmen. Diese Menge entspricht etwa acht Gläsern Schnaps. In einer Kontrollgruppe wurden die Daten von 101 abstinenten Schwangeren erfasst.

Als besonders gefährlich sehen die Wissenschafter das Rauschtrinken (mehr als 60 Gramm Alkohol täglich) an. "Unsere Studie zeigt, dass Rauschtrinken selbst dann noch einen zusätzlichen Risikofaktor darstellt, wenn die Frau ohnehin schon jeden Tag große Mengen Alkohol trinkt", erklärte Riley.

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