Darum sind unsere
Arbeitszeiten zu lang

Die Arbeiterkammer fordert erneut eine Verkürzung der Arbeitszeit. Denn laut Umfrage würden sich viele Österreicher eine deutliche Reduzierung der Stunden wünschen.

von lange Arbeitszeiten © Bild: iStockphoto.com/Cecilie_Arcurs

Arbeiterkammer-Präsidentin Renate Anderl hat ein Monat vor der Nationalratswahl die Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung erneuert. Sie verweist auf eine Umfrage (Sample: 1.000 Befragte) des Sora-Institutes wonach fast jeder dritte Arbeitnehmer in Wien vom neuen Zwölf-Stunden-Arbeitstag betroffen ist.

Weiters fordert Anderl dass es für Beschäftigte leichter werden müsse eine sechste Urlaubswoche zu bekommen - und auch die Möglichkeit zur Vier-Tage-Woche müsse forciert werden.

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AK kritisiert Überschreitung des 12-Stunden-Tages

Kritik übte sie heute in einer Aussendung an Gastronomen, die sogar noch den Zwölf-Stunden-Tag überschreiten würden. "Alle Tourismusbetriebe in Vorarlberg nutzten in der Wintersaison die Möglichkeiten des 12-Stunden-Tages und der verkürzten Ruhezeit voll aus. In mehr als 20 Fällen wurde auch die neue Regelung überschritten und dazu Ruhezeiten nicht eingehalten. In einigen Extremfällen gab es Wochenarbeitszeiten bis zu 91 Stunden und Tagesarbeitszeiten von bis zu 18 Stunden", rechnet Anderl vor.

Das wünschen sich die Österreicher

Die Arbeiterkammer Oberösterreich wies heute in ihrem Arbeitszeitbericht darauf hin, dass die Wunscharbeitszeit im Schnitt bei 36 Wochenstunden liegt. "Bis zu einer Arbeitszeit von 30 Stunden pro Woche wollen die Menschen Stunden aufstocken. Wer bereits mehr als 30 Stunden arbeitet, möchte im Schnitt reduzieren", sagte AK-OÖ-Präsident Johann Kalliauer.

Sein Resümee daraus: "Eine künftige Bundesregierung ist gut beraten, die 2018 beschlossenen Novellen zum Arbeitszeitgesetz und Arbeitsruhegesetz zurückzunehmen."

Kalliauer weist auf "krasse Unterschiede" bei den Arbeitszeiten von Frauen und Männern hin. "Männer mit Kindern ab 6 Jahren arbeiten mit durchschnittlich 43,8 Stunden besonders lang. Sie möchten im Schnitt um 4,1 auf 39,7 Stunden reduzieren. Frauen mit Kindern unter sechs Jahren arbeiten im Schnitt 35,7 Stunden und wollen um 2,9 auf 32,8 Wochenstunden verkürzen", betonte Kalliauer.

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