Air Berlin streicht wegen
Krankmeldungen erneut Flüge

Rund 150 Piloten krankgemeldet - Schon 32 Flüge gestrichen, weitere könnten hinzukommen

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Das insolvente Unternehmen sieht seine Rettung durch die Krankheitswelle gefährdet. Am Dienstag hatten sich rund 200 Flugkapitäne krankgemeldet, rund 100 Flüge wurden gestrichen. "Wenn sich die Situation nicht kurzfristig ändert, werden wir den Betrieb und damit jegliche Sanierungsbemühungen einstellen müssen", hatte der Generalbevollmächtigte von Air Berlin, Frank Kebekus, gewarnt.

Der deutsche Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) forderte eine Rückkehr der Piloten an den Arbeitsplatz: "Die Insolvenz von Air Berlin ist eine große Belastung für alle Mitarbeiter, vor allem auch wegen der Unsicherheiten bezüglich der Entwicklung der Arbeitsplätze. Aber gerade deswegen ist es wichtig, den Flugbetrieb jetzt bestmöglich aufrecht zu erhalten und nicht die Kunden in Mitleidenschaft zu ziehen", sagte der Politiker der "Bild"-Zeitung. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hatte die Krankmeldungen als "spontane Aktion" bezeichnet.

Die Niki-Muttergesellschaft Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet, weil der Großaktionär Etihad den Geldhahn zudrehte. Bis Freitag können Angebote für die Berliner abgeben werden. Die Lufthansa hat offiziell ihr Interesse an Air Berlin erklärt. Als möglicher Käufer gilt auch die Billigairline Easyjet, während die Thomas-Cook-Tochter Condor einem Firmeninsider zufolge ein Angebot vorbereitet. Der Unternehmer Hans Rudolf Wöhrl hat bereits ein variables Offert abgegeben. Nach einem Bericht der "Bild" hat die chinesische Betreibergesellschaft des Flughafens Parchim in Mecklenburg-Vorpommern, LinkGlobal, in einer schriftlichen Absichtsbekundung ebenfalls ihr Interesse an einer Übernahme geäußert.

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